
Unser Flug nach
Veracruz ging abends um 18:00 Uhr. Die Autorückgabe funktionierte problemlos
und wir wurden am Flughafen Veracruz von unserem Couchsurfing-Host abgeholt.
Aleydis kam gemeinsam mit ihrem Vater, um uns aufzulesen. Wir fuhren zum Haus
der Familie und hatten sofort den Eindruck, dass alle total nett waren. Aleydis
kam erst eine Woche vor unserer Ankunft von einem Aupair-Jahr aus Deutschland
zurück und freute sich riesig, unsere Anfrage bei Couchsurfing erhalten zu
haben. So konnte Sie ihre (wirklich guten) Deutschkenntnisse direkt wieder
auskramen. Sie überließ uns ihr Zimmer und übernachtete für die kommenden 2
Nächte auf einer Luftmatratze im elterlichen Schlafzimmer. Trotz unserer
Hinweise darauf, dass das nicht notwendig sei, wurde das Ganze so umgesetzt. Wir
richteten uns in unserer neuen, kostenlosen Herberge ein und übergaben unser
Gastgeschenk - eine der wenigen deutschen Flaschen Wein, die wir im Walmart
finden konnten. Anschließend gab es erstmal gemeinsames Abendessen bei Freunden
der Familie, bei denen wir uns alle zusammen einen Boxkampf im TV anschauten.
Aleydis' Mutter sprach kein Englisch, ihr Vater belegte gerade einen Kurs und der
kleine Bruder war sprachlich recht fit, sodass wir in einem lustigen Mix aus
Deutsch, Englisch und ein paar Brocken Spanisch kommunizierten.
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v.l.n.r. Aleydis´ Mutter, ihr kleiner Bruder Axel, Aleydis und wir. |
Für unseren
einzigen vollen Tag in Veracruz stand Sightseeing auf dem Programm. Samantha,
eine Freundin von Aleydis, kam nach dem Frühstück vorbei. Sie hatte auch ein
Jahr in Deutschland verbracht und freute sich ebenso, mal wieder die Sprache
sprechen zu können. Die beiden waren ganz aufgeregt. Mit dem Auto von Papa
fuhren wir zu viert erstmal zur Festung San Juan de Ulúa. Das alte spanische
Fort steht heute inmitten der modernen Hafen-Anlagen, der Kontrast ist extrem.
Alte, feuchte Gefängniszellen und verwitterte Festungsmauern auf der einen Seite,
Containerschiffe und Riesenkräne auf der anderen.
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Samantha und Aleydis |
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Das komplette Fort war aus wunderschönen Korallenblöcken gebaut |
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In diesen dunklen Zellen verloren die Insassen schnell ihren Verstand, da es ständig von der Decke tropft. Kaum einer verließ sie lebendig. |
Anschließend parkten wir in der Innenstadt und erkundeten das Zentrum bei barbarisch schwül-heißem Klima zu Fuß. Eine kurze Abkühlung in einem der bekanntesten, traditionellen Kaffeehäuser der Stadt - dem Gran Café de la Parroquia - war zwischendurch genau das Richtige.
Wir schauten uns den Zocalo (Hauptplatz) und die Kathedrale an, bevor wir das Acuario de Veracruz besuchten, das größte Aquarium Lateinamerikas. Wir konnten Haie und eine Vielzahl anderer Fische beobachten. Die zwei Delfine, die in einem traurig ausschauenden, großen, blauen Pool herum schwammen taten uns ziemlich leid. Wahrscheinlich auch, weil wir in Australien die Doku "The Bay" angeschaut hatten, die zeigt, unter welchen Umständen die Tiere jährlich in Taiji / Japan eingefangen werden. Den Film kann man nur jedem Tierliebhaber ans Herz legen!
Nach dem
Aquariumsbesuch tranken wir noch ein Bier an einer kleinen, strandnahen
Foodtruck - Meile. Die nächsten 2 Stunden liefen wir die wirklich sehr hübsche
Strandpromenade Los Delfines entlang, bevor wir für Mamas selbstgemachte
Lasagne wieder daheim einflogen. Nach zwei weiteren Bier gingen wir alle ins
Bett, da der Wecker am nächsten Morgen um 05:30 klingelte.
Noch vor dem
Weckerklingeln wurden wir von Geräuschen aus der Küche geweckt, die von einem
leckeren Duft begleitet wurden. Mutti war so lieb, uns Lunchpakete für unsere
Tour vorzubereiten. Da Montag war, musste die ganze Familie wieder auf Arbeit
bzw. in die Schule. Wir bekamen noch einen Lift zum Busbahnhof, wo wir in
unseren Bus nach Oaxaca im südlichen Hochland stiegen. Neun Stunden Busfahrt
standen uns bevor, die allerdings recht schnell vorbei gingen. Die Landschaft
war sehr abwechslungsreich und die Straßen waren immer mal wieder von Sektionen
durchzogen, bei denen das Geld für den Erhalt anscheinend eher in die Taschen
irgendwelcher Politiker geflossen war. Im Allgemeinen war der Zustand der
meisten Strecken allerdings akzeptabel. Zwischendurch standen wir mitten im
Nirgendwo für eine Stunde im Stau, da eine Gruppe indigener Menschen die Straße
für eine Demo blockierte. Wir konnten allerdings nicht sehen, worum es genau
ging.
Angekommen in
Oaxaca, der Hauptstadt der gleichnamigen, südamexikanischen Provinz, fuhren wir
mit dem Taxi zu unserem brandneuen Hostel mitten im Stadtzentrum und bezogen
unser spottbilliges Doppelzimmer. Erster Eindruck von der Stadt: schön kühl und
regnerisch - herrlich, nach 3 Wochen tropischen Klimas auf der Halbinsel
Yucatan.
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Es gab so viel bunte Handwerkskunst zu bestaunen |
Die folgenden
Tage verbrachten wir damit, zu Fuß die Stadt zu erkunden. Überall gab es
superleckeres Streetfood und sehr gute, günstige Restaurants. Oaxacas 7 Moles
können wir hier definitiv nicht unerwähnt lassen! Neben der schon in Mexico
City probierten Mole Negro gibt es noch 6 andere leckere Versionen: Mole Rojo,
Coloradito, Amarillo, Verde, Chichilo und Manchamentel - jede für sich ein
Geschmackserlebnis.
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3 der 7 Moles (Mole negro, Mole Coloradito und Mole Estofado) |
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Enchiladas |
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Clericot - eine Art Sangria |
Wir schauten uns einen Markt an, auf dem wir mit einem
netten Fleischer ins "Gespräch" kamen (soweit es mit unseren Sprachkenntnissen
möglich war). Er gab uns Chicharron, frittierte Schweinehaut, zum Probieren,
die wir für sehr lecker befanden. Die Kruste am Schweinebraten in Bayern ist ja
schließlich auch das Beste :-)
Ein weiteres
kulinarisches Highlight war die überall verkaufte Schokolade. Kakao wird in der
Region Oaxaca und in Chiapas an der Grenze zu Guatemala angebaut und in Oaxaca
in unzähligen Schokoladengeschäften frisch verarbeitet. Traditionell werden
Kakaobohnen mit Zimt, Mandeln und Zucker gemahlen und dann mit heißem Wasser
aufgegossen. Das ganze passierte direkt vor unseren Augen, frischer ging es
also nicht. Wir entschieden uns meistens für die Variante mit Milch und hatten
dann die mit Abstand beste Schokolade, die wir jemals getrunken haben. Ich
(Basti) träume mich beim Schreiben gerade
schon wieder nach Mexiko…
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Chiles Nogado- ein Gericht des Septembers in den Nationalfarben |
Wir stiefelten zu
einem großen Freiluft-Theater, um einen Überblick von oben auf die Stadt zu
bekommen und hatten für die nächsten Tage eigentlich noch ein oder zwei
Ausflüge ins Auge gefasst.
Das Wetter machte uns allerdings einen Strich durch
die Rechnung, es war ziemlich grau und regnete viel.
Das störte uns allerdings
nicht, denn wir hatten sowieso vor, uns ein bisschen zu entspannen. Wir
schauten die letzte Staffel „Game of Thrones“, aßen lecker und spielten
Brettspiele im Hostel. Alles in allem eine wenig spektakuläre, aber trotzdem
sehr angenehme Woche in dem hübschen Städtchen.
Mit dem Kleinbus
fuhren wir 3 Stunden nach San Jose del Pacifico, einem kleinen Bergdorf auf
halber Strecke zwischen Oaxaca und der mexikanischen Pazifikküste. Der Ort ist
bekannt für seine malerische Lage am Bergkamm auf knapp 2500 Metern Höhe und
wird als Mushroom - Capital (Pilz-Hauptstadt) Mexikos bezeichnet. Und damit
sind nicht die gemeinen Speisepilze, sondern psychoaktive Zauberpilze gemeint.
Unsere Unterkunft, eine rustikale Holzhütte mit eigenem Kamin und Blick auf die
wolkenverhangenen Berge (sowie einer warmen Dusche, was Steffi glücklich
machte), war fantastisch. Die ganze Hütte roch nach Feuer, herrlich! Es regnete
bei unserem Einzug wie aus Kübeln.
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der erste Eindruck war Grau in Grau, der Ausblick aus unserer Hütte war trotzdem fantastisch |
Nachdem sich das Wetter ein wenig beruhigt
hatte, liefen wir in das 10 Minuten entfernt gelegene Dorf und aßen in einem
kleinen Familienimbiss lecker zu Abend. Wieder zurück in unserer Hütte klopfte
auch schon ein freundlicher, älterer Herr an, um uns unseren Kamin anzuzünden.
Innerhalb von 5 Minuten brachte er das Feuer trotz des feuchten Holzes zum
Lodern. Sein Husten verriet leider, dass er den Job wahrscheinlich schon eine
Weile machte.
Am nächsten Tag
war das Wetter fantastisch und die Sonne schien, als wäre es nie anders
gewesen.
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Der Garten wurde mit Liebe bewirtschaftet |
Wir versuchten, von unserer Rezeptionistin Information zu Wanderwegen
in der Region zu bekommen. Das stellte sich aber als praktisch unmöglich
heraus. Die Gute verstand, wie üblich, kein Wort Englisch, schien aber darüber
hinaus auch nicht allzu hell zu sein. Selbst mit vorher herausgesuchten
Wörtern, dem Google Übersetzer und Händen und Füßen rief sie, anstatt uns eine
grobe Richtung zu zeigen, den Zimmerservice an, um unsere Hütte nochmals
reinigen zu lassen. Also völlig am Thema vorbei. Glücklicherweise kam dann ihr
Chef zu Hilfe, der uns weiterhelfen konnte.
Wir liefen einige
Kilometer eine Straße hinein in die Berge, vorbei an unzähligen Straßenhunden.
Steffi fühlte sich nicht wohl, meisterte die Situation allerdings sehr gut. Wir
konnten unterwegs ein paar Kolibris sehen und genossen die Landschaft. Den
Abend verbrachten wir mit Rotwein und Kartenspielen am Kamin.
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Der Esel darf nicht fehlen |
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So trocknet die schlaue Hausfrau Tortillas |
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Das kann schon mal passieren bei so viel Regen. |
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Die größte Agave,die wir je gesehen haben |
Am nächsten
Morgen hatten wir eigentlich bei unserer Rezeptionistin ein Tuktuk bestellt,
aber wie zu erwarten funktionierte auch das wieder nicht. Darum liefen wir
letztendlich mit unserem Gepäck ins Dorf, da von dort aus um 09:00 Uhr unser
Minibus abfahren sollte. Hier stellte sich schnell heraus, dass der Bus mit 13
Plätzen, der aus Oaxaca kam, überbucht war und keine freien Plätze mehr hatte.
Wir warteten eine halbe Stunde auf den Nächsten, fuhren einige Stunden eine anstrengende Serpentinenstrecke in Richtung
Meer bis nach San Pedro Pochutla, wo wir umsteigen mussten, um weiter nach
Puerto Escondido zu fahren.
Wir ließen uns am
Highway absetzen und liefen per pedes in schöner Mittagshitze noch 1,5
Kilometer bis zu unserem Hostel in Brisas de Zicatela. Unser Hostel hatte nur
Platz für 10 Gäste und war auch nicht voll belegt, also eine sehr entspannte
Unterkunft. Das Besitzerpärchen war in etwa in unserem Alter, er kam aus Kanada
und sie aus Argentinien. Wir verbrachten dort 2 Nächte und ließen es uns am
schönen Sandstrand gut gehen.
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Indio-für mich das beste Bier der Welt |
Bei einem kleinen Ausflug mit dem Taxi nach Puerto
Escondido dachten wir schon, wir hätten an einer schicken Strandbar das große
Los gezogen. Freie Drinks für Ladies und die ersten 2 Drinks gratis für Männer.
Wir aßen und tranken fröhlich im Außenbereich mit Blick auf den Strand und
bekamen einen kleinen Schock, als uns die Rechnung präsentiert wurde - nix
frei, alles war aufgelistet. Man erklärte uns, dass das Angebot nur gelte, wenn
man im Barbereich sitzen würde. Leicht angesäuert und um einige Pesos
erleichtert machten wir uns auf den Weg zurück.
Die kommenden 2 Nächte
verbrachten wir in San Agustinillo, das ebenso an der Pazifikküste liegt und
sich ca. 2 Stunden östlich von Puerto Escondido befindet. Unsere Fahrt dorthin
war ein wenig abenteuerlich, da wir am Highway die Hand raushielten und den
nächsten Überlandbus nahmen, der eine totale Schrottkiste war und nur von
Mexikanern benutzt wurde. Wir sicherten uns mit unserem Gepäck die letzte Reihe
und wurden ordentlich durchgeschüttelt, da Stoßdämpfer nicht mehr existent
waren und der Fahrer die berüchtigten Topes (stumme Polizisten) meist ohne vorheriges
Abbremsen mitnahm. Zumindest waren die Fenster offen, sodass ein angenehmer
Luftzug zugegen war. Auf meinem Sitzplatz bekam ich sogar noch den
erfrischenden Sprühregen frisch gewaschener Haare eines Mädchens vor mir ab,
was will man mehr ;-) Zusätzlich wurde die Fahrt von einem Mann aus Acapulco
musikalisch untermalt. Er spielte Gitarre und sang dazu, es klang richtig cool
und machte uns die Fahrt leichter. Über das Trinkgeld freute er sich wie ein
Schneekönig und bedankte sich mehrmals bei uns. Nach kurzer Zeit stieg ein
alter Mann, offensichtlich Bauer, mit einem Korb voller großer Schoten ein und
setzte sich ebenso in die Reihe vor uns. Als sich der Bus in Bewegung setzte,
krabbelte eine gelbgrüne, nicht gerade kleine Spinne aus dem Korb und begab
sich direkt zu dem Herren. Wir versuchten, ihm klar zu machen, dass da gerade
etwas über seinen Nacken, seine Arme und seine Brust krabbelt. Leider kannten
wir das spanische Wort für "Spinne" nicht ("Arana", jetzt
wissen wir es), sodass wir völlig verständnislose Blicke ernteten, bis er nach
2 Minuten merkte, was wir meinten. Er nahm das Tier, warf es auf den Boden des
Busses, von da aus verkroch es sich wieder in den Korb und alle waren
glücklich. Halt - Steffi war nur semi-glücklich und behielt den Korb, aus dem
die Spinne jederzeit wieder hätte hervorkriechen können, genau im Auge!
Nach 1,5 Stunden
Busfahrt für umgerechnet 2€ p.P. wurden wir an der gewünschten Straßenkreuzung
abgesetzt, an der lediglich einige kleine Kiosks zu finden waren. Wir stiegen
in ein sogenanntes "Collectivo" um, ein Sammeltaxi für Einheimische.
Umgebaute Pickups transportieren Menschen und Waren auf ihrer Ladefläche, die
sogar mit einem Dach und 2 Sitzbänken ausgestattet ist. Nach 20-minütiger Fahrt
erreichten wir San Agustinillo. Den Ort hatten wir uns ausgesucht, da der
Strand besonders geeignet für Bodyboarder war - flach abfallend mit schönen,
sich früh brechenden Wellen, die das Board bis zum Strand trugen. Unser Airbnb
war einfach aber ausreichend und lag in zweiter Reihe direkt hinter dem Strand.
Wir konnten von unserem Balkon aus direkt aufs Meer schauen.
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Ausblick von unserem Air b´n´b |
Unser Host, Amy,
sah aus wie eine Europäerin, stellte sich uns aber als Chinesin vor. Nach
unseren fragenden Blicken erklärte sie uns, dass sie in Hongkong geboren wurde
und aufwuchs. Irgendwann entschied sie sich dazu, nach Mexiko auszuwandern.
Wir aßen Tamales,
in Maisblätter eingewickeltes Hühnchen mit Mole, und machten es uns abends in
den Hängematten unseres Quartiers bequem.
Am nächsten
Morgen organisierte Amy ein Bodyboard von einem lokalen Surfer für uns. Der
warf noch einen Blick aufs Wasser und meinte, dass es heute ungefährlich sei.
Wir sprangen in die teilweise ziemlich brachialen Wellen und konnten richtig
gut boarden. Dabei fühlten wir uns eigentlich sicher, da wir, zumindest in den
Wellentälern, immer noch den Boden mit den Füßen berühren konnten. Zwei gelbe
Flaggen am Strand zeigten den ca. 100 Meter breiten Bereich, in dem man ins
Wasser gehen konnte. Der gefährliche Bereich daneben war mit einer roten
Flagge, Flatterband und einem Schild "Achtung, starke Strömung"
gekennzeichnet. Nach einiger Zeit im Wasser merkten wir plötzlich beide, dass
wir keinen Grund mehr hatten und uns die Strömung an den Anfang des roten
Bereichs getrieben hatte. Wir begannen, in Richtung Strand zu schwimmen,
merkten aber schnell dass uns die Unterströmung aufs Meer hinaus zieht. Steffi
begann, panisch zu werden, ließ sich aber davon überzeugen, dass es das Beste
sei, sich am Board festzuhalten und diagonal auf den Strand zuzuschwimmen, um
aus dem Bereich der Strömung herauszukommen. Ich hatte das Rückholband des
Boards an meinem Arm befestigt und schwamm voraus, Steffi paddelte dahinter mit
ihren Beinen, während sie sich am Board festklammerte. Mir war das Ganze zu dem
Zeitpunkt auch wirklich nicht mehr egal, weil sich immer wieder Wellen über
oder kurz hinter uns brachen, uns in Richtung Strand spülten, der
darauffolgende Sog allerdings genau in die Gegenrichtung arbeitete. Wir
schwammen also mehr oder weniger um unser kleines Leben und fühlten
zwischendurch sogar kurz Boden. Die Füße wurden uns allerdings sofort wieder weggerissen.
Keine Ahnung, wie lang das Ganze gedauert hatte, aber wir kamen völlig fertig
am Strand an. Uns beiden war durch die viele Bewegung unfassbar heiß, obwohl
das Wasser eigentlich angenehm kühl war. Wir setzten uns erstmal unter unseren
Sonnenschirm und mussten den Schreck verdauen.
Zurück in der
Unterkunft erzählten wir Amy von unserem Erlebnis. Sie meinte, dass die roten
Flaggen erst vor einer Woche aufgestellt worden waren, da vorher mindestens
einmal täglich Leute aus den Fluten gerettet werden mussten. Unter anderem ein
Mann mit seinem Baby, der aufs Meer gezogen wurde und versuchte, sein Kind über
Wasser zu halten.
Den Abend
verbrachten wir bei einem Italiener in Mazunte mit Pasta und Wein, bevor wir
angetrunken ins Bett gingen. Mitten in der Nacht, ich war im Tiefschlaf,
rüttelte mich Steffi wach und meinte, wir hätten gerade ein Erdbeben. Es war
der 07.09. um 23:53 Uhr. Ich spürte die Erschütterungen deutlich und konnte
auch das dumpfe Grollen hören, meinte aber in meiner Verwirrtheit, dass das
ganz sicher kein Erdbeben sei. Was es sonst hätte sein sollen? Ich habe keine
Ahnung... Die Lampen im Haus wackelten
allesamt, sodass man schon am Lichtschein sehen konnte, dass alles in Bewegung
war. Amy saß mit einem anderen Airbnb - Gast vor unserem Zimmer und wir hörten
sie nur "uuuiuuuiuuui" sagen. Nach ca. 30 Sekunden war der Spuk
vorbei und wir waren endgültig wach. Ich schaute auf die Homepage der
US-Erdbebenwarte und sah, dass wir gerade 200 km vom Epizentrum eines Erdbebens
der Stärke 8.2 vor der Küste des Bundesstaates Chiapas entfernt gewesen waren.
Den Screenshot schickte ich Robin und Jule per Whatsapp, kurze Zeit später
schrieb mir Robin zurück, dass ich schneller als n-tv gewesen sei, deren
Ticker-Meldung zu dem Beben ich in diesem Moment auch aufs Telefon gepusht
bekam.
Nun waren wir uns
nicht sicher, ob wir einfach weiterschlafen sollten. Das Epizentrum lag im
Meer, die Gefahr eines Tsunamis war also real. Wir diskutierten, dachten dann
aber, dass wir im ersten Stock eines aus Beton errichteten Hauses wohl selbst
am Strand sicher sein sollten. Noch während unseres Gesprächs klopfte es an der
Tür, Amy wollte mit uns sprechen. Wir setzten uns zusammen auf die Terrasse und
sie meinte, dass dies ein extrem starkes Beben und für Mexikos Südküste ein
5m-Tsunami vorhergesagt worden war. Die 3 anderen Airbnb-Gäste, unsere
Vermieter und wir entschieden daraufhin gemeinsam, dass es das Beste sei, das
Haus zu verlassen. Wir packten in Windeseile unsere Sachen, verluden alles
(inklusive Hund) auf den Pickup der Familie und fuhren 5 Kilometer die Straße
entlang bis auf eine Anhöhe. Unterwegs sahen wir, dass das ganze Dorf die
Sachen packte, sich in Sicherheit brachte und die Polizei mit Pickups patroullierte.
Auf der Anhöhe angekommen waren wir unter ca. 100 weiteren Personen. Jetzt hieß
es warten. Ein Pärchen aus unserer Unterkunft fand es nach eigenem Bekunden
total aufregend, bei so einem Ereignis dabei sein zu können. Das dachten sich
die Einheimischen bestimmt auch, die Angst um ihr komplettes Hab und Gut haben
mussten. Freaks gibt's... Der Typ erzählte dann auch noch von einem Traum, den
er direkt vor dem Beben gehabt hätte - eine 7 Meter hohe Welle hätte alles
hinweg gespült. Erstmal machte er trotzdem einen auf obercool, nur um dann auf
der Anhöhe ständig davon zu sprechen, zur Sicherheit noch weiter ins Inland
fahren zu wollen. Daraufhin beruhigte er
sich selbst mit Yoga-Übungen mitten auf der Straße.
Ich lief auf der
Suche nach Handyempfang ein bisschen die Straße auf und ab und trat dabei mit
meinem Flipflop auf den Schwanz eines Skorpions. Glücklicherweise hatte er
dadurch keine Chance, mich direkt zu stechen. Skorpione in Mexiko sollen wohl
auch nicht tödlich sondern lediglich schmerzhaft sein wie ein Bienenstich.
Nach 2 Stunden
schien die Gefahr eines Tsunamis gebannt und wir fuhren zurück nach San Agustinillo.
Ein Blick auf den Strand verriet uns, dass eine etwas höhere Welle angelandet
sein musste, jedoch erreichte diese nicht einmal die Uferbefestigung der
angrenzenden Häuser. Amy's Mann erklärte sich dazu bereit, noch 2 Stunden am
Strand sitzen zu bleiben und das Wasser zu beobachten, um im Notfall Alarm
schlagen zu können. Es passierte allerdings nichts mehr und wir hatten den Rest
einer sehr kurzen Nacht vor uns, bevor es ans Aufstehen ging.
Unfassbar finde
ich übrigens, dass es in den ländlichen Küstenregionen Mexikos kein Tsunami -
Warnsystem gibt. Die Leute werden lediglich in größeren Städten per Sirene oder
Lautsprecher informiert. Dort, wo wir waren, musste man sich selbst
informieren. Es gab keinen Katastrophen - Alarm per SMS, die Polizei
patroullierte lautlos mit ihren Autos über die Straßen und Sirenen existieren
nicht. Verschläft man also ein solches Ereignis und hat niemanden, der einen
wach rüttelt, hat man wohl einfach Pech gehabt, sollte die Welle wirklich
anrollen.
Das Erdbeben war
das bis heute weltweit Stärkste des Jahres und kostete letztendlich 98 Menschen
das Leben. Die meisten davon starben in der Provinz Oaxaca, in der einige
Häuser einstürzten. Auch in der Region Chiapas, in die wir als nächstes fahren
wollten, waren einige Todesopfer zu beklagen. Das Beben konnte man noch im über
800 km entfernten México City spüren.
Wir waren am
nächsten Tag durch den fehlenden Schlaf ziemlich Knülle, machten uns aber
trotzdem auf den Weg in Richtung Huatulco. Die Stadt war unser letzter
geplanter Zwischenstop an der mexikanischen Küste, bevor es weiter nach San
Cristobal de las Casas und dann nach Guatemala gehen sollte.
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Auf der Ladefläche eines "Colectivos" |
Wir hielten uns
diesmal einen deutlich komfortableren Bus am Highway an, der uns nach Huatulco
brachte. Unser kleines Hotel war schön, preiswert und hatte Klimaanlage! Nach
einer Woche nur mit Ventilatoren eine äußerst willkommene Abwechslung. Wir
schauten uns das ganz nette Städtchen an, in dem in der Saison recht viele Kreuzfahrtschiffe
anlegen. Es gab einen schönen Stadtpark, wie überall in Mexiko gutes Essen aber
sonst nicht wahnsinnig viel zu sehen.
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Wir lieben Kakteen |
Eigentlich war die Stadt für uns aber
auch nur ein Umsteigepunkt, da hier die Nachtbusse nach San Cristobal abfuhren.
Wir hatten uns vor unserer Lateinamerikareise ein paar Sicherheitsregeln
aufgestellt. Eine davon war, möglichst nie bei Nacht zu reisen, da das Risiko
von Überfällen dann deutlich höher ist. Diese Regel mussten wir an dieser
Stelle leider über Bord werfen, da es lediglich 2 Busverbindungen gab, die um
21:00 bzw. 23:00 Uhr starteten. Die Fahrt dauerte 10 Stunden und uns war nicht
ganz wohl dabei, da auch auf dieser Strecke schon der ein oder andere Nachtbus
ausgeraubt worden war. Dass beim Einsteigen die Taschen kontrolliert und alle
Passagiere vom Sicherheitsdienst im Bus gefilmt wurden machte es nicht zwingend
besser.
Wir waren durch
Erzählungen anderer Reisender schon auf ultrakalte Klimaanlagen in den
Nachtbussen eingestellt und hatten dementsprechend lange Hosen und feste Schuhe
an. Zusätzlich dazu hatten wir beide 2 Jacken im Gepäck, die auch notwendig
waren. Es war wirklich kalt und 2 mitreisende Franzosen waren lediglich im
Tanktop, kurzen Hosen und Flipflops unterwegs. Sie beschwerten sich
zwischendurch auch beim Busfahrer. Dumm nur, dass das genau vor dem
Fahrerwechsel war und der neue Fahrer ein genau so großes Faible für eiskalte
Busse hatte wie sein Vorgänger.
Wir kamen morgens
um 7:00 Uhr in San Cristobal de las Casas an und konnten netterweise gleich im
Hostel frühstücken. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Schöne Kolonial -
Architektur, bunte Häuser, toll gestaltete Plätze und Fußgängerzonen und in der
Innenstadt deutlich weniger Verkehr als in Oaxaca, wo die großen, stinkenden
Busse aus den 80ern im Minutentakt an einem vorbeibrausten.
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Die Jungs trommelten,tanzten und spielten Ball im Stil der alten Maya |
Der Tag war noch
jung, also erkundeten wir die Stadt zu Fuß. Wir schauten uns die Iglesia de
Guadalupe, eine Kirche, an und schlenderten durch die Gassen.
Die Schäden des
letzten Erdbebens waren überall sichtbar, vor allem die Kirchen hatten stark
gelitten.
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Das Erdbeben hat deutliche Spuren hinterlassen. |
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Diese Kirche traf es besonders schwer |
Es gab überall etwas zu sehen und wir blieben bei einer Kunsthandlung
hängen, die besonders schöne Sachen verkaufte. Wir kamen mit der Verkäuferin,
einem netten Mädchen ins Gespräch. Queenie war zur Hälfte US-amerikanisch, zur
Hälfte mexikanisch und hatte eine Leidenschaft für osteuropäische Gypsie - Musik.
Nach ein paar Minuten erzählte sie uns, dass sie morgen Abend in einem
Restaurant mit dem Namen noname-Quesadillas gemeinsam mit ihrem Freund Musik
machen würde. Wir könnten gern vorbei kommen, wenn wir Interesse hätten.
Natürlich hatten wir! Das Restaurant hatte übrigens tatsächlich keinen Namen
und auch kein Schild. Laut Queenie sollte lediglich eine grüne Laterne darauf
hinweisen, dass man richtig ist und an die entsprechende Tür klopfen kann, um
eingelassen zu werden.
Steffi kaufte
noch ein T-Shirt im Laden, bevor wir uns vorerst verabschiedeten. Am Abend
schauten wir gemeinsam mit Melanie, einer Französin aus unserem Hostel, einen
Film auf ihrem Laptop und verabredeten uns für den nächsten Morgen zum
gemeinsamen Erkunden des nahegelegenen Marktes.
Der Markt
entpuppte sich mal wieder als Kleinod, auf dem es Früchte, Gemüse,
Handarbeiten, Blumen, Fleisch und vieles, vieles mehr zu kaufen gab. Melanie
sprach perfektes Spanisch, was es uns erheblich erleichterte, den Einheimischen
auch mal die ein oder andere Frage zu ihren Waren zu stellen. Nach einer Stunde
verabschiedete sich Melanie von uns, da sie noch ihre Projektarbeit zur
mexikanischen Historie von Mais und Kakao abschicken und danach den Bus nach
Yucatan nehmen musste.
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Tortillas in ihrer vollen Pracht |
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Bohnen... |
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...Bohnen... |
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...und noch mehr hübsche,bunte Bohnen. |
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Gemüse in den Nationalfarben angeordnet |
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Ein Paradies für Chilli-Liebhaber |
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Habaneros sind nicht nur scharf, sondern sehen hübsch aus und bringen ganz viel Aroma mit |
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Kaktusfeigen-meist zu süßen Getränken verarbeitet |
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Mais in seinen natürlichen Farben |
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Die Hühner sind von Natur aus gelb. Einfach eine andere Rasse als hierzulande |
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In der Trockenfisch-Abteilung hält man es nicht lang aus |
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Frischer geht´s nicht |
Mit Onur, einem Briten mit türkischen Wurzeln,
verabredeten wir uns für den späten Nachmittag fürs Kino. Er brachte noch 2
deutsche Mädels mit und so verbrachten wir den Abend in sehr guter und lustiger
Gesellschaft in einem Kino - Cafe und schauten uns einen Film über die Probleme
der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika an. Leider mal wieder eine
Geschichte von Unterdrückung, Gewalt, Ignoranz und Ungerechtigkeit. Aber warum
sollte es hier auch anders sein als in vielen anderen Ländern der Erde?
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Die Bordsteine scheinen leicht überdimensioniert, erfüllen bei den hiesigen Regenmengen ihren Zweck |
Am nächsten Tag
wurden wir morgens um 8:00 Uhr für eine Tour zum Parque Nacional Cañón del
Sumidero abgeholt. Wir fuhren ca. eine Stunde mit dem Minibus, in dem uns
Mariene ansprach. Sie kam aus Frankreich und hatte uns am Vorabend im Kino
gesehen, in dem wir mit Onur und den zwei deutschen Mädels neben ihr die
einzigen Gäste waren und hier wieder erkannt. Wir hatten im Bus ein bisschen
Zeit zum Quatschen und tauschten ein paar Reisegeschichten aus. Und immer, wenn
man denkt, man hätte eigentlich schon Leute getroffen, die an wirklich verrückten
Orten unterwegs gewesen sind, trifft man wieder jemanden, der das noch toppt.
Marien war 16
Monate als Volontär in den französischen Übersee- und Antarktisgebieten. Das
Gebiet umfasst einige kleine Inseln, die sich, grob gesagt, zwischen Madagaskar
und Australien befinden. Sie betreute in dieser Zeit eine Pinguin-Kolonie. Die
Fahrt mit dem Schiff von Madagaskar aus dauert 10 Tage, es gibt keinen
Flughafen. Sollte man also ernsthaft krank werden, dauert es auch 10 Tage, bis
man das nächste Krankenhaus erreicht. DAS nenne ich mal abgelegen! Vielleicht
wird´s ja eins der nächsten Reiseziele? :-)
Ihre Zeit auf den
Inseln hat sie grundsätzlich sehr genossen, nur die ständigen Windgeräusche
gingen ihr zum Schluss extrem gegen den Strich. Auf den Inseln herrscht
dauerhaft eine Windgeschwindigkeit von mindestens 80km/h, erst ab 150 km/h
sprach man dort von starkem Wind.
Am Canyon
angekommen bestiegen wir unser Boot und unser Guide plapperte munter in für uns
viel zu schnellem Spanisch los, auch wenn 90% der Bootsinsassen davon nichts
verstanden. Wir genossen trotzdem den Ausblick auf die über 1000 Meter hohen
Felswände, die links und rechts neben uns in den Himmel ragten und konnten Süsswasser-Krokodile und Klammeraffen sehen.
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Finde das Krokodil! |
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Die Kaskaden waren atemberaubend schön |
Eine beeindruckende Szenerie, die mittendrin
leider durch einen riesigen Müllteppich aus Plastik getrübt wurde, der auf dem
Wasser trieb. An dieser Stelle sind die Strömungsverhältnisse offensichtlich so
speziell, dass sich nicht nur totes Holz sondern eben auch jeder in den Fluss
geschmissene oder gespülte Verpackungsmüll sammelt. Wir sahen 2 Schiffe von der
Nationalpark-Verwaltung, auf denen in großen Lettern stand, dass sie für die
Säuberung angeschafft worden wären. Weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg
sahen wir die Angestellten jedoch auch nur einen Handgriff machen. Schade, dass
es selbst in einem Nationalpark weiter ab von der nächsten größeren Siedlung so
aussehen muss. Der Motor unseres Bootes starb zwischendurch ab, weil sich
Plastik in der Schraube verfangen hatte.
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Die Geier freut´s |
Am Ende unserer
Tour ging der Guide mit seinem Hut für das Trinkgeld durch. Da wir kaum etwas
verstanden hatten, die Tour sowieso im Voraus bezahlt und unsere Kasse klamm
war, warfen wir ihm lediglich einige Münzen hinein. Sein Kommentar: "Thats
not a tip" - "Das ist kein Trinkgeld". Geht ja also doch mit dem
Englisch! Steffi meinte danach nur, "wenn ich eines in meinem Berufsleben
gelernt habe, dann ist es ein Danke auch bei kleinen Trinkgeld -
Beträgen."
Danach stoppten
wir noch in einem kleinen, nahegelegenen Städtchen zum Mittag und fuhren
anschließend zurück ins Hostel. Wir waren für den späten Nachmittag mit Onur
zur Temazcal - Zeremonie verabredet. Der Temazcal ist so gesehen die
mexikanische Variante der Dampfsauna. Die 2 deutschen Mädels hatten das einen
Tag vorher ausprobiert und waren begeistert. Wir wurden in einem sehr
gepflegten VW Käfer (Baujahr 1998) abgeholt und fuhren ca. 20 Minuten hinein in
die Berge. Der Temazcal gehörte zu einer kleinen Hotel - Anlage, in der
allerdings kaum Gäste waren. Der Lehmofen wurde schon 3 Stunden vor unserer
Ankunft angefeuert. Jeder von uns hatte 3 Durchgänge, bei denen Kräutersud über
die heißen Steine gegossen wurde, wir mit Bündel von Kräutern auf den Körper
geschlagen und massiert wurden. Alles in allem eine sehr entspannte Zeremonie,
die sich über 3 Stunden hinzog. Nachdem wir uns wieder angezogen hatten und die
Bezahlung erledigt war, hieß es dann, dass man uns bis zur Station bringen
würde, an der die Collectivos fahren. Von dort aus könnten wir dann selbst
zurück in die Stadt fahren. Wir standen also tiefenentspannt im Bergwald, es
war fast dunkel und wir sollten nicht einmal mehr nachhause gebracht werden.
Onur sprach sehr gutes Spanisch und intervenierte, die Mädels hatten am Vortag
schließlich auch einen Lift zurück ins Hostel bekommen und so billig, dass das
nicht noch inklusive hätte sein können, war der Spaß nun auch nicht.
Letztendlich bekamen wir unseren Willen und wurden zumindest bis in Laufweite
unseres Hostels gefahren. Wir hatten aber wieder mal den Eindruck, dass sich
der Antrieb, guten Service zu leisten, ganz schnell in Luft auflöst, wenn man
einmal das Geld herüber gereicht hat. In der Hinsicht sind wir wahrscheinlich
von der südostasiatischen Mentalität verwöhnt.
Den Abend
verbrachten wir mit all unseren Bekanntschaften beim Thailänder und ließen das
Kapitel San Cristóbal entspannt ausklingen.
Am nächsten
Morgen erledigten wir noch ein bisschen Papierkram, und tauschten vorsorglich
mexikanische Pesos in guatemaltekische Quetzales, da ich gelesen hatte, dass
der Wechselkurs direkt an der Grenze recht unverschämt sein sollte. Um 11:30
bestiegen wir unseren komfortablen ADO-Bus und kamen 2 Stunden später an der
Grenze an. Nachdem die mexikanischen Ausreiseformalitäten erledigt waren und
wir Mexiko nach 5 Wochen nur sehr ungern verließen, schlugen wir ein neues
Kapitel unserer Reise auf - Guatemala.
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Auch die Schuhputzerjungs haben mal Zeit zum Spielen und Kindsein |
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