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Dienstag, 7. November 2017

Wachgeschüttelt, nicht gerührt! - Mexiko Teil 2



Unser Flug nach Veracruz ging abends um 18:00 Uhr. Die Autorückgabe funktionierte problemlos und wir wurden am Flughafen Veracruz von unserem Couchsurfing-Host abgeholt. Aleydis kam gemeinsam mit ihrem Vater, um uns aufzulesen. Wir fuhren zum Haus der Familie und hatten sofort den Eindruck, dass alle total nett waren. Aleydis kam erst eine Woche vor unserer Ankunft von einem Aupair-Jahr aus Deutschland zurück und freute sich riesig, unsere Anfrage bei Couchsurfing erhalten zu haben. So konnte Sie ihre (wirklich guten) Deutschkenntnisse direkt wieder auskramen. Sie überließ uns ihr Zimmer und übernachtete für die kommenden 2 Nächte auf einer Luftmatratze im elterlichen Schlafzimmer. Trotz unserer Hinweise darauf, dass das nicht notwendig sei, wurde das Ganze so umgesetzt. Wir richteten uns in unserer neuen, kostenlosen Herberge ein und übergaben unser Gastgeschenk - eine der wenigen deutschen Flaschen Wein, die wir im Walmart finden konnten. Anschließend gab es erstmal gemeinsames Abendessen bei Freunden der Familie, bei denen wir uns alle zusammen einen Boxkampf im TV anschauten. Aleydis' Mutter sprach kein Englisch, ihr Vater belegte gerade einen Kurs und der kleine Bruder war sprachlich recht fit, sodass wir in einem lustigen Mix aus Deutsch, Englisch und ein paar Brocken Spanisch kommunizierten.

v.l.n.r. Aleydis´ Mutter, ihr kleiner Bruder Axel, Aleydis und wir.

Für unseren einzigen vollen Tag in Veracruz stand Sightseeing auf dem Programm. Samantha, eine Freundin von Aleydis, kam nach dem Frühstück vorbei. Sie hatte auch ein Jahr in Deutschland verbracht und freute sich ebenso, mal wieder die Sprache sprechen zu können. Die beiden waren ganz aufgeregt. Mit dem Auto von Papa fuhren wir zu viert erstmal zur Festung San Juan de Ulúa. Das alte spanische Fort steht heute inmitten der modernen Hafen-Anlagen, der Kontrast ist extrem. Alte, feuchte Gefängniszellen und verwitterte Festungsmauern auf der einen Seite, Containerschiffe und Riesenkräne auf der anderen.
Samantha und Aleydis

Das komplette Fort war aus wunderschönen Korallenblöcken gebaut



In diesen dunklen Zellen verloren die Insassen schnell ihren Verstand, da es ständig von der Decke tropft. Kaum einer verließ sie lebendig.



 Anschließend parkten wir in der Innenstadt und erkundeten das Zentrum bei barbarisch schwül-heißem Klima zu Fuß. Eine kurze Abkühlung in einem der bekanntesten, traditionellen Kaffeehäuser der Stadt - dem Gran Café de la Parroquia - war zwischendurch genau das Richtige.



Wir schauten uns den Zocalo (Hauptplatz) und die Kathedrale an, bevor wir das Acuario de Veracruz besuchten, das größte Aquarium Lateinamerikas. Wir konnten Haie und eine Vielzahl anderer Fische beobachten. Die zwei Delfine, die in einem traurig ausschauenden, großen, blauen Pool herum schwammen taten uns ziemlich leid. Wahrscheinlich auch, weil wir in Australien die Doku "The Bay" angeschaut hatten, die zeigt, unter welchen Umständen die Tiere jährlich in Taiji / Japan eingefangen werden. Den Film kann man nur jedem Tierliebhaber ans Herz legen!

Nach dem Aquariumsbesuch tranken wir noch ein Bier an einer kleinen, strandnahen Foodtruck - Meile. Die nächsten 2 Stunden liefen wir die wirklich sehr hübsche Strandpromenade Los Delfines entlang, bevor wir für Mamas selbstgemachte Lasagne wieder daheim einflogen. Nach zwei weiteren Bier gingen wir alle ins Bett, da der Wecker am nächsten Morgen um 05:30 klingelte.

Noch vor dem Weckerklingeln wurden wir von Geräuschen aus der Küche geweckt, die von einem leckeren Duft begleitet wurden. Mutti war so lieb, uns Lunchpakete für unsere Tour vorzubereiten. Da Montag war, musste die ganze Familie wieder auf Arbeit bzw. in die Schule. Wir bekamen noch einen Lift zum Busbahnhof, wo wir in unseren Bus nach Oaxaca im südlichen Hochland stiegen. Neun Stunden Busfahrt standen uns bevor, die allerdings recht schnell vorbei gingen. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich und die Straßen waren immer mal wieder von Sektionen durchzogen, bei denen das Geld für den Erhalt anscheinend eher in die Taschen irgendwelcher Politiker geflossen war. Im Allgemeinen war der Zustand der meisten Strecken allerdings akzeptabel. Zwischendurch standen wir mitten im Nirgendwo für eine Stunde im Stau, da eine Gruppe indigener Menschen die Straße für eine Demo blockierte. Wir konnten allerdings nicht sehen, worum es genau ging.
Angekommen in Oaxaca, der Hauptstadt der gleichnamigen, südamexikanischen Provinz, fuhren wir mit dem Taxi zu unserem brandneuen Hostel mitten im Stadtzentrum und bezogen unser spottbilliges Doppelzimmer. Erster Eindruck von der Stadt: schön kühl und regnerisch - herrlich, nach 3 Wochen tropischen Klimas auf der Halbinsel Yucatan.


Es gab so viel bunte Handwerkskunst zu bestaunen


Die folgenden Tage verbrachten wir damit, zu Fuß die Stadt zu erkunden. Überall gab es superleckeres Streetfood und sehr gute, günstige Restaurants. Oaxacas 7 Moles können wir hier definitiv nicht unerwähnt lassen! Neben der schon in Mexico City probierten Mole Negro gibt es noch 6 andere leckere Versionen: Mole Rojo, Coloradito, Amarillo, Verde, Chichilo und Manchamentel - jede für sich ein Geschmackserlebnis. 
3 der 7 Moles (Mole negro, Mole Coloradito und Mole Estofado)
Enchiladas

Clericot - eine Art Sangria


Wir schauten uns einen Markt an, auf dem wir mit einem netten Fleischer ins "Gespräch" kamen (soweit es mit unseren Sprachkenntnissen möglich war). Er gab uns Chicharron, frittierte Schweinehaut, zum Probieren, die wir für sehr lecker befanden. Die Kruste am Schweinebraten in Bayern ist ja schließlich auch das Beste :-)
Ein weiteres kulinarisches Highlight war die überall verkaufte Schokolade. Kakao wird in der Region Oaxaca und in Chiapas an der Grenze zu Guatemala angebaut und in Oaxaca in unzähligen Schokoladengeschäften frisch verarbeitet. Traditionell werden Kakaobohnen mit Zimt, Mandeln und Zucker gemahlen und dann mit heißem Wasser aufgegossen. Das ganze passierte direkt vor unseren Augen, frischer ging es also nicht. Wir entschieden uns meistens für die Variante mit Milch und hatten dann die mit Abstand beste Schokolade, die wir jemals getrunken haben. Ich (Basti) träume   mich beim Schreiben gerade schon wieder nach Mexiko…



Chiles Nogado- ein Gericht des Septembers in den Nationalfarben
Wir stiefelten zu einem großen Freiluft-Theater, um einen Überblick von oben auf die Stadt zu bekommen und hatten für die nächsten Tage eigentlich noch ein oder zwei Ausflüge ins Auge gefasst. 
Das Wetter machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung, es war ziemlich grau und regnete viel.


Das störte uns allerdings nicht, denn wir hatten sowieso vor, uns ein bisschen zu entspannen. Wir schauten die letzte Staffel „Game of Thrones“, aßen lecker und spielten Brettspiele im Hostel. Alles in allem eine wenig spektakuläre, aber trotzdem sehr angenehme Woche in dem hübschen Städtchen.






Mit dem Kleinbus fuhren wir 3 Stunden nach San Jose del Pacifico, einem kleinen Bergdorf auf halber Strecke zwischen Oaxaca und der mexikanischen Pazifikküste. Der Ort ist bekannt für seine malerische Lage am Bergkamm auf knapp 2500 Metern Höhe und wird als Mushroom - Capital (Pilz-Hauptstadt) Mexikos bezeichnet. Und damit sind nicht die gemeinen Speisepilze, sondern psychoaktive Zauberpilze gemeint. Unsere Unterkunft, eine rustikale Holzhütte mit eigenem Kamin und Blick auf die wolkenverhangenen Berge (sowie einer warmen Dusche, was Steffi glücklich machte), war fantastisch. Die ganze Hütte roch nach Feuer, herrlich! Es regnete bei unserem Einzug wie aus Kübeln.
der erste Eindruck war Grau in Grau, der Ausblick aus unserer Hütte war trotzdem fantastisch



 Nachdem sich das Wetter ein wenig beruhigt hatte, liefen wir in das 10 Minuten entfernt gelegene Dorf und aßen in einem kleinen Familienimbiss lecker zu Abend. Wieder zurück in unserer Hütte klopfte auch schon ein freundlicher, älterer Herr an, um uns unseren Kamin anzuzünden. Innerhalb von 5 Minuten brachte er das Feuer trotz des feuchten Holzes zum Lodern. Sein Husten verriet leider, dass er den Job wahrscheinlich schon eine Weile machte.



Am nächsten Tag war das Wetter fantastisch und die Sonne schien, als wäre es nie anders gewesen. 




Der Garten wurde mit Liebe bewirtschaftet


Wir versuchten, von unserer Rezeptionistin Information zu Wanderwegen in der Region zu bekommen. Das stellte sich aber als praktisch unmöglich heraus. Die Gute verstand, wie üblich, kein Wort Englisch, schien aber darüber hinaus auch nicht allzu hell zu sein. Selbst mit vorher herausgesuchten Wörtern, dem Google Übersetzer und Händen und Füßen rief sie, anstatt uns eine grobe Richtung zu zeigen, den Zimmerservice an, um unsere Hütte nochmals reinigen zu lassen. Also völlig am Thema vorbei. Glücklicherweise kam dann ihr Chef zu Hilfe, der uns weiterhelfen konnte.
Wir liefen einige Kilometer eine Straße hinein in die Berge, vorbei an unzähligen Straßenhunden. Steffi fühlte sich nicht wohl, meisterte die Situation allerdings sehr gut. Wir konnten unterwegs ein paar Kolibris sehen und genossen die Landschaft. Den Abend verbrachten wir mit Rotwein und Kartenspielen am Kamin.

Der Esel darf nicht fehlen

So trocknet die schlaue Hausfrau Tortillas

Das kann schon mal passieren bei so viel Regen.

Die größte Agave,die wir je gesehen haben

Am nächsten Morgen hatten wir eigentlich bei unserer Rezeptionistin ein Tuktuk bestellt, aber wie zu erwarten funktionierte auch das wieder nicht. Darum liefen wir letztendlich mit unserem Gepäck ins Dorf, da von dort aus um 09:00 Uhr unser Minibus abfahren sollte. Hier stellte sich schnell heraus, dass der Bus mit 13 Plätzen, der aus Oaxaca kam, überbucht war und keine freien Plätze mehr hatte. Wir warteten eine halbe Stunde auf den Nächsten, fuhren einige Stunden eine  anstrengende Serpentinenstrecke in Richtung Meer bis nach San Pedro Pochutla, wo wir umsteigen mussten, um weiter nach Puerto Escondido zu fahren.
Wir ließen uns am Highway absetzen und liefen per pedes in schöner Mittagshitze noch 1,5 Kilometer bis zu unserem Hostel in Brisas de Zicatela. Unser Hostel hatte nur Platz für 10 Gäste und war auch nicht voll belegt, also eine sehr entspannte Unterkunft. Das Besitzerpärchen war in etwa in unserem Alter, er kam aus Kanada und sie aus Argentinien. Wir verbrachten dort 2 Nächte und ließen es uns am schönen Sandstrand gut gehen. 

Indio-für mich das beste Bier der Welt



Bei einem kleinen Ausflug mit dem Taxi nach Puerto Escondido dachten wir schon, wir hätten an einer schicken Strandbar das große Los gezogen. Freie Drinks für Ladies und die ersten 2 Drinks gratis für Männer. Wir aßen und tranken fröhlich im Außenbereich mit Blick auf den Strand und bekamen einen kleinen Schock, als uns die Rechnung präsentiert wurde - nix frei, alles war aufgelistet. Man erklärte uns, dass das Angebot nur gelte, wenn man im Barbereich sitzen würde. Leicht angesäuert und um einige Pesos erleichtert machten wir uns auf den Weg zurück.

Die kommenden 2 Nächte verbrachten wir in San Agustinillo, das ebenso an der Pazifikküste liegt und sich ca. 2 Stunden östlich von Puerto Escondido befindet. Unsere Fahrt dorthin war ein wenig abenteuerlich, da wir am Highway die Hand raushielten und den nächsten Überlandbus nahmen, der eine totale Schrottkiste war und nur von Mexikanern benutzt wurde. Wir sicherten uns mit unserem Gepäck die letzte Reihe und wurden ordentlich durchgeschüttelt, da Stoßdämpfer nicht mehr existent waren und der Fahrer die berüchtigten Topes (stumme Polizisten) meist ohne vorheriges Abbremsen mitnahm. Zumindest waren die Fenster offen, sodass ein angenehmer Luftzug zugegen war. Auf meinem Sitzplatz bekam ich sogar noch den erfrischenden Sprühregen frisch gewaschener Haare eines Mädchens vor mir ab, was will man mehr ;-) Zusätzlich wurde die Fahrt von einem Mann aus Acapulco musikalisch untermalt. Er spielte Gitarre und sang dazu, es klang richtig cool und machte uns die Fahrt leichter. Über das Trinkgeld freute er sich wie ein Schneekönig und bedankte sich mehrmals bei uns. Nach kurzer Zeit stieg ein alter Mann, offensichtlich Bauer, mit einem Korb voller großer Schoten ein und setzte sich ebenso in die Reihe vor uns. Als sich der Bus in Bewegung setzte, krabbelte eine gelbgrüne, nicht gerade kleine Spinne aus dem Korb und begab sich direkt zu dem Herren. Wir versuchten, ihm klar zu machen, dass da gerade etwas über seinen Nacken, seine Arme und seine Brust krabbelt. Leider kannten wir das spanische Wort für "Spinne" nicht ("Arana", jetzt wissen wir es), sodass wir völlig verständnislose Blicke ernteten, bis er nach 2 Minuten merkte, was wir meinten. Er nahm das Tier, warf es auf den Boden des Busses, von da aus verkroch es sich wieder in den Korb und alle waren glücklich. Halt - Steffi war nur semi-glücklich und behielt den Korb, aus dem die Spinne jederzeit wieder hätte hervorkriechen können, genau im Auge!
Nach 1,5 Stunden Busfahrt für umgerechnet 2€ p.P. wurden wir an der gewünschten Straßenkreuzung abgesetzt, an der lediglich einige kleine Kiosks zu finden waren. Wir stiegen in ein sogenanntes "Collectivo" um, ein Sammeltaxi für Einheimische. Umgebaute Pickups transportieren Menschen und Waren auf ihrer Ladefläche, die sogar mit einem Dach und 2 Sitzbänken ausgestattet ist. Nach 20-minütiger Fahrt erreichten wir San Agustinillo. Den Ort hatten wir uns ausgesucht, da der Strand besonders geeignet für Bodyboarder war - flach abfallend mit schönen, sich früh brechenden Wellen, die das Board bis zum Strand trugen. Unser Airbnb war einfach aber ausreichend und lag in zweiter Reihe direkt hinter dem Strand. Wir konnten von unserem Balkon aus direkt aufs Meer schauen. 

Ausblick von unserem Air b´n´b





Unser Host, Amy, sah aus wie eine Europäerin, stellte sich uns aber als Chinesin vor. Nach unseren fragenden Blicken erklärte sie uns, dass sie in Hongkong geboren wurde und aufwuchs. Irgendwann entschied sie sich dazu, nach Mexiko auszuwandern.
Wir aßen Tamales, in Maisblätter eingewickeltes Hühnchen mit Mole, und machten es uns abends in den Hängematten unseres Quartiers bequem.

Am nächsten Morgen organisierte Amy ein Bodyboard von einem lokalen Surfer für uns. Der warf noch einen Blick aufs Wasser und meinte, dass es heute ungefährlich sei. Wir sprangen in die teilweise ziemlich brachialen Wellen und konnten richtig gut boarden. Dabei fühlten wir uns eigentlich sicher, da wir, zumindest in den Wellentälern, immer noch den Boden mit den Füßen berühren konnten. Zwei gelbe Flaggen am Strand zeigten den ca. 100 Meter breiten Bereich, in dem man ins Wasser gehen konnte. Der gefährliche Bereich daneben war mit einer roten Flagge, Flatterband und einem Schild "Achtung, starke Strömung" gekennzeichnet. Nach einiger Zeit im Wasser merkten wir plötzlich beide, dass wir keinen Grund mehr hatten und uns die Strömung an den Anfang des roten Bereichs getrieben hatte. Wir begannen, in Richtung Strand zu schwimmen, merkten aber schnell dass uns die Unterströmung aufs Meer hinaus zieht. Steffi begann, panisch zu werden, ließ sich aber davon überzeugen, dass es das Beste sei, sich am Board festzuhalten und diagonal auf den Strand zuzuschwimmen, um aus dem Bereich der Strömung herauszukommen. Ich hatte das Rückholband des Boards an meinem Arm befestigt und schwamm voraus, Steffi paddelte dahinter mit ihren Beinen, während sie sich am Board festklammerte. Mir war das Ganze zu dem Zeitpunkt auch wirklich nicht mehr egal, weil sich immer wieder Wellen über oder kurz hinter uns brachen, uns in Richtung Strand spülten, der darauffolgende Sog allerdings genau in die Gegenrichtung arbeitete. Wir schwammen also mehr oder weniger um unser kleines Leben und fühlten zwischendurch sogar kurz Boden. Die Füße wurden uns allerdings sofort wieder weggerissen. Keine Ahnung, wie lang das Ganze gedauert hatte, aber wir kamen völlig fertig am Strand an. Uns beiden war durch die viele Bewegung unfassbar heiß, obwohl das Wasser eigentlich angenehm kühl war. Wir setzten uns erstmal unter unseren Sonnenschirm und mussten den Schreck verdauen.
Zurück in der Unterkunft erzählten wir Amy von unserem Erlebnis. Sie meinte, dass die roten Flaggen erst vor einer Woche aufgestellt worden waren, da vorher mindestens einmal täglich Leute aus den Fluten gerettet werden mussten. Unter anderem ein Mann mit seinem Baby, der aufs Meer gezogen wurde und versuchte, sein Kind über Wasser zu halten.

Den Abend verbrachten wir bei einem Italiener in Mazunte mit Pasta und Wein, bevor wir angetrunken ins Bett gingen. Mitten in der Nacht, ich war im Tiefschlaf, rüttelte mich Steffi wach und meinte, wir hätten gerade ein Erdbeben. Es war der 07.09. um 23:53 Uhr. Ich spürte die Erschütterungen deutlich und konnte auch das dumpfe Grollen hören, meinte aber in meiner Verwirrtheit, dass das ganz sicher kein Erdbeben sei. Was es sonst hätte sein sollen? Ich habe keine Ahnung...  Die Lampen im Haus wackelten allesamt, sodass man schon am Lichtschein sehen konnte, dass alles in Bewegung war. Amy saß mit einem anderen Airbnb - Gast vor unserem Zimmer und wir hörten sie nur "uuuiuuuiuuui" sagen. Nach ca. 30 Sekunden war der Spuk vorbei und wir waren endgültig wach. Ich schaute auf die Homepage der US-Erdbebenwarte und sah, dass wir gerade 200 km vom Epizentrum eines Erdbebens der Stärke 8.2 vor der Küste des Bundesstaates Chiapas entfernt gewesen waren. Den Screenshot schickte ich Robin und Jule per Whatsapp, kurze Zeit später schrieb mir Robin zurück, dass ich schneller als n-tv gewesen sei, deren Ticker-Meldung zu dem Beben ich in diesem Moment auch aufs Telefon gepusht bekam.
Nun waren wir uns nicht sicher, ob wir einfach weiterschlafen sollten. Das Epizentrum lag im Meer, die Gefahr eines Tsunamis war also real. Wir diskutierten, dachten dann aber, dass wir im ersten Stock eines aus Beton errichteten Hauses wohl selbst am Strand sicher sein sollten. Noch während unseres Gesprächs klopfte es an der Tür, Amy wollte mit uns sprechen. Wir setzten uns zusammen auf die Terrasse und sie meinte, dass dies ein extrem starkes Beben und für Mexikos Südküste ein 5m-Tsunami vorhergesagt worden war. Die 3 anderen Airbnb-Gäste, unsere Vermieter und wir entschieden daraufhin gemeinsam, dass es das Beste sei, das Haus zu verlassen. Wir packten in Windeseile unsere Sachen, verluden alles (inklusive Hund) auf den Pickup der Familie und fuhren 5 Kilometer die Straße entlang bis auf eine Anhöhe. Unterwegs sahen wir, dass das ganze Dorf die Sachen packte, sich in Sicherheit brachte und die Polizei mit Pickups patroullierte. Auf der Anhöhe angekommen waren wir unter ca. 100 weiteren Personen. Jetzt hieß es warten. Ein Pärchen aus unserer Unterkunft fand es nach eigenem Bekunden total aufregend, bei so einem Ereignis dabei sein zu können. Das dachten sich die Einheimischen bestimmt auch, die Angst um ihr komplettes Hab und Gut haben mussten. Freaks gibt's... Der Typ erzählte dann auch noch von einem Traum, den er direkt vor dem Beben gehabt hätte - eine 7 Meter hohe Welle hätte alles hinweg gespült. Erstmal machte er trotzdem einen auf obercool, nur um dann auf der Anhöhe ständig davon zu sprechen, zur Sicherheit noch weiter ins Inland fahren zu wollen. Daraufhin  beruhigte er sich selbst mit Yoga-Übungen mitten auf der Straße.
Ich lief auf der Suche nach Handyempfang ein bisschen die Straße auf und ab und trat dabei mit meinem Flipflop auf den Schwanz eines Skorpions. Glücklicherweise hatte er dadurch keine Chance, mich direkt zu stechen. Skorpione in Mexiko sollen wohl auch nicht tödlich sondern lediglich schmerzhaft sein wie ein Bienenstich.
Nach 2 Stunden schien die Gefahr eines Tsunamis gebannt und wir fuhren zurück nach San Agustinillo. Ein Blick auf den Strand verriet uns, dass eine etwas höhere Welle angelandet sein musste, jedoch erreichte diese nicht einmal die Uferbefestigung der angrenzenden Häuser. Amy's Mann erklärte sich dazu bereit, noch 2 Stunden am Strand sitzen zu bleiben und das Wasser zu beobachten, um im Notfall Alarm schlagen zu können. Es passierte allerdings nichts mehr und wir hatten den Rest einer sehr kurzen Nacht vor uns, bevor es ans Aufstehen ging.

Unfassbar finde ich übrigens, dass es in den ländlichen Küstenregionen Mexikos kein Tsunami - Warnsystem gibt. Die Leute werden lediglich in größeren Städten per Sirene oder Lautsprecher informiert. Dort, wo wir waren, musste man sich selbst informieren. Es gab keinen Katastrophen - Alarm per SMS, die Polizei patroullierte lautlos mit ihren Autos über die Straßen und Sirenen existieren nicht. Verschläft man also ein solches Ereignis und hat niemanden, der einen wach rüttelt, hat man wohl einfach Pech gehabt, sollte die Welle wirklich anrollen.
Das Erdbeben war das bis heute weltweit Stärkste des Jahres und kostete letztendlich 98 Menschen das Leben. Die meisten davon starben in der Provinz Oaxaca, in der einige Häuser einstürzten. Auch in der Region Chiapas, in die wir als nächstes fahren wollten, waren einige Todesopfer zu beklagen. Das Beben konnte man noch im über 800 km entfernten México City spüren.

Wir waren am nächsten Tag durch den fehlenden Schlaf ziemlich Knülle, machten uns aber trotzdem auf den Weg in Richtung Huatulco. Die Stadt war unser letzter geplanter Zwischenstop an der mexikanischen Küste, bevor es weiter nach San Cristobal de las Casas und dann nach Guatemala gehen sollte.

Auf der Ladefläche eines "Colectivos"

Wir hielten uns diesmal einen deutlich komfortableren Bus am Highway an, der uns nach Huatulco brachte. Unser kleines Hotel war schön, preiswert und hatte Klimaanlage! Nach einer Woche nur mit Ventilatoren eine äußerst willkommene Abwechslung. Wir schauten uns das ganz nette Städtchen an, in dem in der Saison recht viele Kreuzfahrtschiffe anlegen. Es gab einen schönen Stadtpark, wie überall in Mexiko gutes Essen aber sonst nicht wahnsinnig viel zu sehen. 

Wir lieben Kakteen




Eigentlich war die Stadt für uns aber auch nur ein Umsteigepunkt, da hier die Nachtbusse nach San Cristobal abfuhren. 



Wir hatten uns vor unserer Lateinamerikareise ein paar Sicherheitsregeln aufgestellt. Eine davon war, möglichst nie bei Nacht zu reisen, da das Risiko von Überfällen dann deutlich höher ist. Diese Regel mussten wir an dieser Stelle leider über Bord werfen, da es lediglich 2 Busverbindungen gab, die um 21:00 bzw. 23:00 Uhr starteten. Die Fahrt dauerte 10 Stunden und uns war nicht ganz wohl dabei, da auch auf dieser Strecke schon der ein oder andere Nachtbus ausgeraubt worden war. Dass beim Einsteigen die Taschen kontrolliert und alle Passagiere vom Sicherheitsdienst im Bus gefilmt wurden machte es nicht zwingend besser.
Wir waren durch Erzählungen anderer Reisender schon auf ultrakalte Klimaanlagen in den Nachtbussen eingestellt und hatten dementsprechend lange Hosen und feste Schuhe an. Zusätzlich dazu hatten wir beide 2 Jacken im Gepäck, die auch notwendig waren. Es war wirklich kalt und 2 mitreisende Franzosen waren lediglich im Tanktop, kurzen Hosen und Flipflops unterwegs. Sie beschwerten sich zwischendurch auch beim Busfahrer. Dumm nur, dass das genau vor dem Fahrerwechsel war und der neue Fahrer ein genau so großes Faible für eiskalte Busse hatte wie sein Vorgänger.

Wir kamen morgens um 7:00 Uhr in San Cristobal de las Casas an und konnten netterweise gleich im Hostel frühstücken. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Schöne Kolonial - Architektur, bunte Häuser, toll gestaltete Plätze und Fußgängerzonen und in der Innenstadt deutlich weniger Verkehr als in Oaxaca, wo die großen, stinkenden Busse aus den 80ern im Minutentakt an einem vorbeibrausten.



Die Jungs trommelten,tanzten und spielten Ball im Stil der alten Maya


Der Tag war noch jung, also erkundeten wir die Stadt zu Fuß. Wir schauten uns die Iglesia de Guadalupe, eine Kirche, an und schlenderten durch die Gassen.




 Die Schäden des letzten Erdbebens waren überall sichtbar, vor allem die Kirchen hatten stark gelitten. 
Das Erdbeben hat deutliche Spuren hinterlassen.

Diese Kirche traf es besonders schwer


Es gab überall etwas zu sehen und wir blieben bei einer Kunsthandlung hängen, die besonders schöne Sachen verkaufte. Wir kamen mit der Verkäuferin, einem netten Mädchen ins Gespräch. Queenie war zur Hälfte US-amerikanisch, zur Hälfte mexikanisch und hatte eine Leidenschaft für osteuropäische Gypsie - Musik. Nach ein paar Minuten erzählte sie uns, dass sie morgen Abend in einem Restaurant mit dem Namen noname-Quesadillas gemeinsam mit ihrem Freund Musik machen würde. Wir könnten gern vorbei kommen, wenn wir Interesse hätten. Natürlich hatten wir! Das Restaurant hatte übrigens tatsächlich keinen Namen und auch kein Schild. Laut Queenie sollte lediglich eine grüne Laterne darauf hinweisen, dass man richtig ist und an die entsprechende Tür klopfen kann, um eingelassen zu werden.
Steffi kaufte noch ein T-Shirt im Laden, bevor wir uns vorerst verabschiedeten. Am Abend schauten wir gemeinsam mit Melanie, einer Französin aus unserem Hostel, einen Film auf ihrem Laptop und verabredeten uns für den nächsten Morgen zum gemeinsamen Erkunden des nahegelegenen Marktes.

Der Markt entpuppte sich mal wieder als Kleinod, auf dem es Früchte, Gemüse, Handarbeiten, Blumen, Fleisch und vieles, vieles mehr zu kaufen gab. Melanie sprach perfektes Spanisch, was es uns erheblich erleichterte, den Einheimischen auch mal die ein oder andere Frage zu ihren Waren zu stellen. Nach einer Stunde verabschiedete sich Melanie von uns, da sie noch ihre Projektarbeit zur mexikanischen Historie von Mais und Kakao abschicken und danach den Bus nach Yucatan nehmen musste. 
Tortillas in ihrer vollen Pracht

Bohnen...


...Bohnen...

...und noch mehr hübsche,bunte Bohnen.



Gemüse in den Nationalfarben angeordnet



Ein Paradies für Chilli-Liebhaber
Habaneros sind nicht nur scharf, sondern sehen hübsch aus und bringen ganz viel Aroma mit

Kaktusfeigen-meist zu süßen Getränken verarbeitet
Mais in seinen natürlichen Farben


Die Hühner sind von Natur aus gelb. Einfach eine andere Rasse als hierzulande




In der Trockenfisch-Abteilung hält man es nicht lang aus

Frischer geht´s nicht

Mit Onur, einem Briten mit türkischen Wurzeln, verabredeten wir uns für den späten Nachmittag fürs Kino. Er brachte noch 2 deutsche Mädels mit und so verbrachten wir den Abend in sehr guter und lustiger Gesellschaft in einem Kino - Cafe und schauten uns einen Film über die Probleme der indigenen Bevölkerung in Lateinamerika an. Leider mal wieder eine Geschichte von Unterdrückung, Gewalt, Ignoranz und Ungerechtigkeit. Aber warum sollte es hier auch anders sein als in vielen anderen Ländern der Erde?

Die Bordsteine scheinen leicht überdimensioniert, erfüllen bei den hiesigen Regenmengen ihren Zweck


Am nächsten Tag wurden wir morgens um 8:00 Uhr für eine Tour zum Parque Nacional Cañón del Sumidero abgeholt. Wir fuhren ca. eine Stunde mit dem Minibus, in dem uns Mariene ansprach. Sie kam aus Frankreich und hatte uns am Vorabend im Kino gesehen, in dem wir mit Onur und den zwei deutschen Mädels neben ihr die einzigen Gäste waren und hier wieder erkannt. Wir hatten im Bus ein bisschen Zeit zum Quatschen und tauschten ein paar Reisegeschichten aus. Und immer, wenn man denkt, man hätte eigentlich schon Leute getroffen, die an wirklich verrückten Orten unterwegs gewesen sind, trifft man wieder jemanden, der das noch toppt.

Marien war 16 Monate als Volontär in den französischen Übersee- und Antarktisgebieten. Das Gebiet umfasst einige kleine Inseln, die sich, grob gesagt, zwischen Madagaskar und Australien befinden. Sie betreute in dieser Zeit eine Pinguin-Kolonie. Die Fahrt mit dem Schiff von Madagaskar aus dauert 10 Tage, es gibt keinen Flughafen. Sollte man also ernsthaft krank werden, dauert es auch 10 Tage, bis man das nächste Krankenhaus erreicht. DAS nenne ich mal abgelegen! Vielleicht wird´s ja eins der nächsten Reiseziele? :-)
Ihre Zeit auf den Inseln hat sie grundsätzlich sehr genossen, nur die ständigen Windgeräusche gingen ihr zum Schluss extrem gegen den Strich. Auf den Inseln herrscht dauerhaft eine Windgeschwindigkeit von mindestens 80km/h, erst ab 150 km/h sprach man dort von starkem Wind.

Am Canyon angekommen bestiegen wir unser Boot und unser Guide plapperte munter in für uns viel zu schnellem Spanisch los, auch wenn 90% der Bootsinsassen davon nichts verstanden. Wir genossen trotzdem den Ausblick auf die über 1000 Meter hohen Felswände, die links und rechts neben uns in den Himmel ragten und konnten Süsswasser-Krokodile und Klammeraffen sehen. 

Finde das Krokodil!





Die Kaskaden waren atemberaubend schön


Eine beeindruckende Szenerie, die mittendrin leider durch einen riesigen Müllteppich aus Plastik getrübt wurde, der auf dem Wasser trieb. An dieser Stelle sind die Strömungsverhältnisse offensichtlich so speziell, dass sich nicht nur totes Holz sondern eben auch jeder in den Fluss geschmissene oder gespülte Verpackungsmüll sammelt. Wir sahen 2 Schiffe von der Nationalpark-Verwaltung, auf denen in großen Lettern stand, dass sie für die Säuberung angeschafft worden wären. Weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg sahen wir die Angestellten jedoch auch nur einen Handgriff machen. Schade, dass es selbst in einem Nationalpark weiter ab von der nächsten größeren Siedlung so aussehen muss. Der Motor unseres Bootes starb zwischendurch ab, weil sich Plastik in der Schraube verfangen hatte.




Die Geier freut´s

Am Ende unserer Tour ging der Guide mit seinem Hut für das Trinkgeld durch. Da wir kaum etwas verstanden hatten, die Tour sowieso im Voraus bezahlt und unsere Kasse klamm war, warfen wir ihm lediglich einige Münzen hinein. Sein Kommentar: "Thats not a tip" - "Das ist kein Trinkgeld". Geht ja also doch mit dem Englisch! Steffi meinte danach nur, "wenn ich eines in meinem Berufsleben gelernt habe, dann ist es ein Danke auch bei kleinen Trinkgeld - Beträgen."
Danach stoppten wir noch in einem kleinen, nahegelegenen Städtchen zum Mittag und fuhren anschließend zurück ins Hostel. Wir waren für den späten Nachmittag mit Onur zur Temazcal - Zeremonie verabredet. Der Temazcal ist so gesehen die mexikanische Variante der Dampfsauna. Die 2 deutschen Mädels hatten das einen Tag vorher ausprobiert und waren begeistert. Wir wurden in einem sehr gepflegten VW Käfer (Baujahr 1998) abgeholt und fuhren ca. 20 Minuten hinein in die Berge. Der Temazcal gehörte zu einer kleinen Hotel - Anlage, in der allerdings kaum Gäste waren. Der Lehmofen wurde schon 3 Stunden vor unserer Ankunft angefeuert. Jeder von uns hatte 3 Durchgänge, bei denen Kräutersud über die heißen Steine gegossen wurde, wir mit Bündel von Kräutern auf den Körper geschlagen und massiert wurden. Alles in allem eine sehr entspannte Zeremonie, die sich über 3 Stunden hinzog. Nachdem wir uns wieder angezogen hatten und die Bezahlung erledigt war, hieß es dann, dass man uns bis zur Station bringen würde, an der die Collectivos fahren. Von dort aus könnten wir dann selbst zurück in die Stadt fahren. Wir standen also tiefenentspannt im Bergwald, es war fast dunkel und wir sollten nicht einmal mehr nachhause gebracht werden. Onur sprach sehr gutes Spanisch und intervenierte, die Mädels hatten am Vortag schließlich auch einen Lift zurück ins Hostel bekommen und so billig, dass das nicht noch inklusive hätte sein können, war der Spaß nun auch nicht. Letztendlich bekamen wir unseren Willen und wurden zumindest bis in Laufweite unseres Hostels gefahren. Wir hatten aber wieder mal den Eindruck, dass sich der Antrieb, guten Service zu leisten, ganz schnell in Luft auflöst, wenn man einmal das Geld herüber gereicht hat. In der Hinsicht sind wir wahrscheinlich von der südostasiatischen Mentalität verwöhnt.
Den Abend verbrachten wir mit all unseren Bekanntschaften beim Thailänder und ließen das Kapitel San Cristóbal entspannt ausklingen.


Am nächsten Morgen erledigten wir noch ein bisschen Papierkram, und tauschten vorsorglich mexikanische Pesos in guatemaltekische Quetzales, da ich gelesen hatte, dass der Wechselkurs direkt an der Grenze recht unverschämt sein sollte. Um 11:30 bestiegen wir unseren komfortablen ADO-Bus und kamen 2 Stunden später an der Grenze an. Nachdem die mexikanischen Ausreiseformalitäten erledigt waren und wir Mexiko nach 5 Wochen nur sehr ungern verließen, schlugen wir ein neues Kapitel unserer Reise auf - Guatemala.

Auch die Schuhputzerjungs haben mal Zeit zum Spielen und Kindsein














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