Zurück in
Goondiwindi konnten wir, wie unser Chef zu uns meinte, wie in einen
vorgefertigten, schon passenden Handschuh schlüpfen - gleicher Job und gleiche Wohnung . Beides war
in unserer Abwesenheit von einem kanadischen Pärchen übernommen worden. Ich
fing also wieder in der Küche an. Die größte Veränderung war die Kündigung des
(Arschloch-)Chefkochs. Grace, unsere koreanische Köchin war mittlerweile zum
Küchenchef aufgestiegen. Sehr angenehm, ohne diesen Aspekt hätte ich über einen
Wiedereinstieg im Victoria Hotel wahrscheinlich stark nachdenken müssen. Steffi
fing wieder im Restaurant an zu kellnern. Für mich hatte unser Boss nach
einigen Wochen einen Wechsel in den Bottleshop (Alkoholladen) vorgesehen. Das
war dann eigentlich auch das Beste, was mir passieren konnte.
Die Dramen in der
Küche wurden größer und größer, von unerwiderter Liebe inkl. Weinkrämpfen,
Beinahe-Kündigungen bis hin zu stalkenden Ex-Freunden war alles dabei. Im
Bottleshop ging es dagegen bedeutend ruhiger zu. Und das Beste: ich konnte
ziemlich viele Schichten gemeinsam mit Sam arbeiten. Es war so schön, unseren „Simmi“ wieder zu sehen J Wir nahmen uns dieses Mal vor, definitiv mehr
Freizeit miteinander zu verbringen. Das setzten wir unverzüglich um und
verbrachten einen freien Nachmittag mit Sam und Archie (Sam´s Border-Collie und
Steffi´s „Therapie-Hund“) an einem See, an dem eine ehemalige Begräbnisstätte
für die lokale Aborigine-Gemeinde zu finden war. Für die „Locals“ also ein
wirklich spiritueller Ort. Archie hielt uns auf Trab und danach ging´s Pizza
Essen in Gundy. Der Tag fühlte sich tatsächlich so an, als ob man sich daheim
mit Freunden an einem Samstag zum Rumhängen trifft. Irgendwie toll – beim
Reisen verändert sich täglich so viel, dass dieses spezielle Gefühl zu etwas
Besonderem wird.
Einen Abend, an
dem Steffi arbeiten musste, verbrachte ich mit Sam im Pub „Wobbly Boot“
(„wabbeliger Stiefel“) in Boggabilla, einem Nachbardorf von Goondiwindi. Ein
paar Bierchen am warmen Holzofen waren bei Nacht-Temperaturen um die 3 Grad
genau das Richtige. Meine Frau holte mich dankenswerterweise nach Dienstschluss
um Mitternacht ab, Sam und ich hatten dann auch genug… J
Zusammen mit
Sam´s Freundin Jess trafen wir uns bei den beiden daheim zu einem Käse- und
Wein-Abend. Ein kulinarisch göttlicher und dazu noch sehr witziger Abend! Ich
könnte diese Liste noch fortführen, aber will euch jetzt mal nicht mit noch
mehr Detailkram belasten…
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Steffi und Archie |
Nachdem wir in
den ersten 2 Wochen nicht wirklich viele Stunden gearbeitet hatten, wuchsen
schon die Bedenken, ob wir diesmal unsere Sparziele erreichen können. Zum Glück
war das unberechtigt, wir beide hatten dann recht schnell wieder Wochen mit 50
– 60 Stunden und konnten damit in 14 Wochen Arbeit wieder einen guten Haufen Geld
ansparen.
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Wir zwei mit Cookie, einem unserer Stammgäste im Pub |
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Geburtstagskuchen für Makayla, unserer Küchen-Azubine |
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Das ist mal ein Bullenfänger...! |
Während unserer
Arbeitsphase fing noch ein holländisches Backpacker-Pärchen bei uns zu
arbeiten. Diep, der vietnamesische Wurzeln hatte, übernahm meinen Job in der
Küche und Sabrina durfte sich mit unseren Stammgästen in der Public Bar herumschlagen.
Mit den beiden verbrachten wir auch den ein oder anderen Feierabend. Kurz vor
Ende unsere Zeit in Gundy startete dann noch Maria, auch aus dem Osten
Deutschlands, um Steffis Position zu übernehmen. Die Backpacker-Mannschaft
wurde also wieder aufgestockt.
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Kleiner Umtrunk mit unseren Kollegen bei uns "daheim" |
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"Noodle challenge" - extrem scharfe, koreanische Instant-Nudeln...seht selbst... |
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Steffi scheints zu schmecken :-) |
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Dicke Lippen nach so viel Chili |
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Basti hat auch zu kämpfen |
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Selbst Diep, unser Backpacker mit vietnamesischen Wurzeln, kommt ins Schwitzen |
Unsere Abreise
krönten wir mit einer Abschiedsfeier in Sam´s Garage mit einem 100$-Tequila und
reichlich anderen alkoholischen Köstlichkeiten, unter anderem selbstgemachten
Glühwein. Dazu gab es sächsischen Kartoffelsalat. Der Abend war der Knüller, der Morgen danach
eher nicht. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens voneinander und
versprachen uns, uns entweder in Japan oder in Deutschland in den nächsten
Jahren wieder zu treffen. Da Sam 1,5 Jahre in Japan gelebt hat und wir sowieso
gern noch einmal dorthin reisen möchten, könnte er sozusagen unser persönlicher
Tourguide sein. Wir werden dranbleiben und diese Idee nicht einschlafen lassen.
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Gegrillte Marshmallows auf der Abschiedsfeier |
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Endlich - Kamele in freier Wildbahn auf dem Weg nach Brisbane! |
Wir fuhren 4
Stunden bis nach Brisbane und zogen für 3 Nächte wieder bei Darren, Nicky und
der kleinen Addie ein. Eigentlich hatten wir die 3 ja schon nach unserer ersten
Arbeitsphase in Gundy wieder besuchen wollen. Da wir aber direkt ohne den Umweg
über Brisbane nach Darwin gefahren waren, um Jule und Robin zu treffen, war das
nicht möglich. Umso besser, dass es diesmal
klappte. Wir schauten uns gemeinsam eines der wichtigsten Rugby-Spiele
in Australien („State of Origin“ – New South Wales vs. Queensland) auf einer
Leinwand auf dem Tennisplatz der Wohnanlage an und hatten viel Spaß mit der
mittlerweile herumlaufenden kleinen Addie. Daz und Nicky bereiteten noch einmal
ihren köstlichen Lammbraten mit Minz-Soße zu – einfach himmlisch! Wir
verbrachten einen Nachmittag mit Nicky und Klein-Addie in den Parks am Ufer des
Brisbane Rivers und statteten Daz einen Besuch auf Arbeit ab. Unser Auto bekam
noch einmal eine finale Inspektion mit Service bei Daz´ Kumpel Jonno, der uns
einen guten Preis machte und das Auto für den restlichen Trip als gut in Schuss
einschätzte.
Wir sagten Byebye
zu den Dreien. Wie es hier mit einem Wiedersehen abläuft, wissen wir noch nicht.
Wahrscheinlich wird das nur stattfinden, wenn wir nochmal nach Australien
kommen. Auch wenn wir wirklich viel von dem Land gesehen haben, muss ich sagen,
dass ich nach wie vor nicht genug davon habe. Die Option, hier zumindest
nochmal Urlaub zu machen, besteht definitiv.
Unsere erste
Nacht im Auto seit Monaten verbrachten wir in Noosa an der Sunshine Coast. Ein
touristisches , schönes kleines Städtchen direkt an der Küste. Unser
Campingplatz lag direkt an einem der Meeres-Arme, die ein wenig ins
Landesinnere hineinreichten. Wir konnten den im Sonnenuntergang am Strand
herumspazierenden Pelikanen zuschauen und genossen es, wieder „on the road“ zu
sein.
Den nächsten Tag
verbrachten wir mit einer Wanderung in Noosa Heads. Der Weg führte entlang der
Küste mit traumhaften Ausblicken und Koalas in den Eukalyptus- Bäumen zum
Aussichtspunkt „Hells Gate“ und von da aus im Inland durch den subtropischen
Dschungel zurück zum Parkplatz.
Zurück am Auto machten wir uns nach unserer
Mittagspause und einem ausgiebigen Einkauf bei Aldi auf den Weg nach Rainbow
Beach, dem Ausgangspunkt für unsere nächsten 3 Tage Offroad-Abenteuer auf
Fraser Island. Statt über den Highway kann man Rainbow Beach auch auf der 70 km
langen Route direkt über den Strand erreichen. Dafür entschieden wir uns, waren
uns aber bewusst, dass am Strandbereich kurz vor Rainbow Beach ziemlich
tückische Felsen warten. In einem Pub in der Nähe gibt es eine Pinnwand mit
Fotos von Leuten, die mit ihren Geländefahrzeugen genau auf diesen Felsen
hängen geblieben sind. Wenn dann noch die Flut kommt, kann man sein Auto direkt
abschreiben. Ziel war es daher, die Ausfahrt am Freshwater Point zu nehmen, um
diesen Bereich zu umgehen. Dummerweise verpassten wir diese und fuhren weiter
und weiter und weiter... der Sand wurde weicher und aufgewühlter, aber unser
Mitsubishi arbeitete sich brav vor und wir kamen unserem Ziel immer näher. Eine
Gruppe entgegenkommender Australier in Geländefahrzeugen wies uns dann
allerdings darauf hin, dass wir genau auf die Felsen zufahren, die wir
eigentlich umgehen wollten. Von denen hatte sich, trotz noch besserer
Geländetauglichkeit, keiner an eine Überquerung gewagt. Wir schlossen uns also dieser
Kolonne an und fuhren gemeinsam zurück bis zum Freshwater Point. Die Jungs entschieden
sich, dort zu Campen. Wir nahmen die sandige, bergige Inlandspiste durch den
Dschungel. Mittlerweile war es stockdunkel. Hier machten sich dann auch die Spotlights
an unserem Auto bezahlbar, mit denen wir den Dschungel ziemlich gut ausleuchten
konnten. Angekommen in Rainbow Beach bezogen wir unseren Campingplatz,
bereiteten unser Abendessen zu und fielen ins Bett/Auto.
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Sonnenuntergang am Rainbow Beach |
Der nächste Tag
sollte unser erster auf Fraser Island werden. Wir tankten unser Auto inklusive
der Kanister auf dem Dach voll, ließen Luft von den Reifen ab, besorgten noch
ein paar fehlende Kleinigkeiten aus dem Supermarkt und kauften unser Ticket für
die Fähre sowie die Camping-Genehmigungen. Dann ging es am Inskip Point aufs
Schiff und nach nur 10-minütiger Fahrt waren wir auf der größten Sandinsel der
Welt (124 km lang, 25 km breit). Hier gibt es keine befestigten Straßen, man
fährt entweder am Strand entlang oder biegt auf eine der sandig-aufgewühlten
Inlandspisten ab. Ohne Allrad geht hier also gar nichts. Wir folgten nach
kurzer Strandfahrt einer der Inlands-Strecken durch dichtes Gebüsch/Dschungel zu
unserem ersten Campingplatz. Der Zeitaufwand, um von einem Punkt zum nächsten
zu kommen, ist enorm, da man sich im Inland mit maximal 30 km/h, meistens
weniger, fortbewegt. Bei Gegenverkehr wird es auf den einspurigen Pisten richtig
eng und man muss ganz schön zirkeln, um aneinander vorbei zu kommen.
Da es auf Fraser
Island die reinste Dingo-Population Australiens gibt, hatten wir uns für
Übernachtungen auf eingezäunten Campingplätzen entschieden. Überall auf der
Insel und in jedem Prospekt, den man vorher liest, wird vor den Tieren gewarnt
und auf bestimmte Verhaltensweisen hingewiesen.
Es kommt immer wieder zu
Angriffen auf Menschen, meistens jedoch, weil sich Leute einfach falsch
verhalten. Am Ziel angekommen, realisierten wir, dass die Umzäunung für Zelte
gedacht war, jedoch nicht für Leute, die im Auto schlafen. Wir entschieden uns,
stattdessen zum Camping-Areal „Central Station“ weiter zu fahren, das wirklich
komplett umzäunt war. Dort trafen wir einen Ranger und fragten nach, ob wir
hier übernachten könnten. Typisch australisch natürlich kein Problem. Wir
machten noch einen Spaziergang zu einem kleinen Flüsschen in der Schlucht in
der Nähe. Das Wasser war unglaublich klar und hatte durch die geringe
Fließgeschwindigkeit kaum Verwirblungen. Von weiter oben sah es daher so aus,
als wäre das Flussbett trocken, erst aus der Nähe konnte man sehen, dass doch
Wasser floss. Das haben wir so auch noch nirgendwo anders gesehen.
Am nächsten Tag
gingen wir im Lake McKenzie baden. Auch hier ein Strand, den man vom Meer,
nicht aber von einem Süßwasser-See erwarten würde. Und das Wasser, Leute… kristallklar!
Und richtig kalt. Ich schwamm ein paar Runden, zu lange hielt ich es allerdings
nicht aus.
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Baden am Lake McKenzie |
Nachdem wir noch ein bisschen Sonne getankt hatten machten wir uns
über ein paar schön rauhe Pisten auf in Richtung Norden. Zwischendurch konnten
wir noch den Ausblick auf eine riesige Sand-Düne erhaschen. Nachdem wir den
Strand erreicht hatten, machten wir erstmal unsere Mittagspause direkt am Meer.
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Durch Mineralien rostrot gefärbter Fluss, der ins Meer fließt |
Wir beobachteten komische Bewegungen etwas weiter draußen auf dem Wasser und
konnten uns nicht so recht erklären, was es damit auf sich hat. Erst der Blick
durchs Fernglas brachte die Auflösung – wir konnten tatsächlich vom Strand aus
Wale beobachten! Die Kolosse sprangen aus dem Wasser und bliesen ihre Fontänen
hoch. Echt der Wahnsinn…
Am Eli Creek
ließen wir uns 200 Meter den Fluß entlang in Richtung Strand treiben, nochmal
eine schöne Abkühlung. Danach fuhren wir noch ca. 45 Minuten am Strand entlang
bis zum Campingplatz „Dundubara“ und machten uns ans Kochen, bevor es ganz
dunkel wurde.
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Schwimmen im Eli Creek |
Am nächsten
Morgen ging es zeitig aus den Federn, da wir uns eine kleine Wanderung
vorgenommen hatten und diese nicht in der prallen Mittagshitze machen wollten.
Der Weg begann praktischerweise an unserem Campingplatz und wir beobachteten 4
Goannas (über 1m lange Riesen-Echsen), die sich im menschenleeren Camps
herumtrieben um noch ein paar Essensreste aufzustöbern. Die Vogelwelt genoss
den „kühlen“ Morgen und so gab es viel zu sehen bevor wir den Zeltplatz
überhaupt verlassen hatten.
Wir verließen das
umzäunte Gelände und betraten ein schönes, lichtdurchflutetes Waldstück. Mir (Steffi) wurde es dann doch etwas mulmig, da mir die
mögliche Präsenz von Dingos bewusste wurde und ich keine Ahnung hatte, wie wir
uns im Falle eines (sehr unwahrscheinlichen) Angriffs verhalten sollten. Also
zogen wir das Tempo etwas an und hatten zunächst die schnellste Wanderung aller
Zeiten. Irgendwann kamen wir aber aus dem Wald heraus und standen plötzlich vor
dieser kilometerlangen Sanddüne. Vor uns nur weißer Sand und am Ende blaues
Meer, da waren die „blutrünstigen“ J Wildhunde sofort vergessen. Wir
entdeckten unzählige Spuren im Sand und rätselten zu welchen Tieren sie gehören
könnten.
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Dingo-Spuren |
Dazu hatten wir noch eine weitere Gelegenheit, Wale beim Spielen zu
beobachten. Die Sonne brannte immer
erbarmungsloser und so mussten wir uns losreißen und zurück ins Camp laufen. Nach einer kleinen Stärkung ging es mit dem
Auto zu einem der wenigen Punkte der Insel mit Handyempfang, da wir telefonisch
noch eine Nacht auf dem Zeltplatz verlängern wollten. Auf dem Rückweg stand
dann unerwartet ein Dingopärchen vor uns und verdrückte sich schleunigst
zurück in den Schutz des Waldes.
Fotografieren war schwierig. Wir düsten zum Aussichtspunkt „Indian Heads“ und gaben beim Aufstieg etwas
Gas, um vor der Gruppe Backpacker oben zu sein, die gerade aus dem Tourbus
stieg. An der Klippenkante hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den
Strand und das offene Meer. Hier konnten wir noch mehr Wale sehen und waren so
nah dran, wie noch nie zuvor ohne Tourboot.
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Blick vom Indian Head |
Die Sonne senkte sich und wir
fuhren zurück. Unsere australischen Nachbarn
(2 Väter mit erwachsenen Söhnen) machten ein Lagerfeuer und luden uns
ein, uns dazu zu setzten. Wir tauschten ein paar lustige Geschichten aus und
verabschiedeten uns nach einer Stunde ins Bett. Ich (Steffi) hatte die meiste
Zeit im Rauch gesessen, da die Herren etwas geizig mit Feuerholz nachlegen
waren und mehr Qualm als Feuer produzierten. Somit quälte ich mich mit der Übelkeit
einer leichten Rauchgasvergiftung durch die Nacht. Am Tag darauf ging es noch
zum Schiffswrack „Maheno“ und zurück zur Fähre aufs Festland.
Dort gönnten wir
unserem Challenger erst einmal eine Unterbodenwäsche um den Sand und das
Salzwasser loszuwerden. Nach getaner Arbeit fuhren wieder auf den Highway nach
Bundaberg und fielen erschöpft ins Bett.
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Kontrollierter Waldbrand auf dem Weg nach Bundaberg - wir wurden in Begleitung der Feuerwehr direkt durchgeleitet |
An unserem ersten
Tag in Bundaberg suchten wir uns zuerst einen Autoelektriker. Die Sicherung
unseres Blinkers ging alle 5 Min. kaputt, da irgendetwas einen Kurzschluss
verursachte und so konnten wir nicht herumfahren. Wir bekamen gleich am
nächsten Tag einen Termin und stellten unser Auto bei dem netten älteren Herren
in der Werkstatt ab. Um die Zeit zu überbrücken, schlug Basti vor, im
Botanischen Garten zu relaxen. An Faulenzen war aber nicht zu denken. Der Park
erinnerte uns eher an einen Zoo, da dort so viele Tierarten ihr Zuhause
gefunden hatten. Es war ein Vogelbeobachtungsparadies. Wir waren beim Spazieren
die ganze Zeit damit beschäftigt, neue Vogelarten, die wir noch nicht gesehen
hatten, zu bestimmen. Außerdem sahen wir so viele Echsen und Wasserdrachen wie
noch nie zuvor. Nach 2 Stunden gönnten wir uns im Café eine Runde Eisschokolade
und machten uns auf den Weg zurück zur Werkstatt. Die Reparatur war zum Glück
günstiger als gedacht und zum Abschied hielten wir mit dem Chef noch den
obligatorischen Smalltalk. Leider stellte sich im Gespräch der vermeintlich
"nette Herr" als rassistisch heraus als wir auf das Thema
Mittelamerika zusprechen kommen. Sätze wie:" Wären die Spanier mal nach
Australien gekommen." "Warum?" "Dann hätten sie die verdammten
Aborigines ausgerottet." Oder "Die haben nicht einmal das Rad
erfunden" darauf wir " Aber sie können in der Wüste überleben"
darauf er "Das brauchen WIR nicht, wir haben Autos mit Klimaanlage"
Waren nur einige Highlights dieser Konversation. Wir begannen zwar zu
argumentieren verabschiedeten uns dann
aber, bevor das Gespräch in einer politischen Diskussion endete.
Am nächsten
Morgen füllten wir unsere Vorräte auf und fuhren in den Eungella Nationalpark.
Nachdem wir stundenlang Zuckerrohrfelder
passiert hatten, kamen wir nach Einbruch der Dunkelheit im plötzlich
feuchtwarmen Regenwald an. Das Platypus Bushcamp erinnerte uns vom Klima und
der Vegetation sofort an Thailand. Alles war vom Besitzer, der seit 30 Jahren
im Dschungel wohnt, selbst errichtet und hatte etwas Hippie-Charme. Wir hatten
WC's, die nachts von riesigen gruseligen Spinnen bewohnt waren und halboffene,
holzbefeuerte , warme Duschen mit Blick auf den Wald. Wir bereiteten unser
Abendessen zu und unterhielten uns nett mit einer deutschen Auswanderin, die
mit australischem Ehemann und 2 Kindern unterwegs war. Nach 10 Jahren will sie
Australien nicht mehr verlassen.
Morgens wurden
wir leider von immer wiederkehrenden Regenschauern geweckt und hatten ein
ausgedehntes Frühstück mit einem interessanten deutschen Pärchen, das in der
Weinproduktion arbeitet und nach dem richtigen Land zum Auswandern sucht. Er
ist studierter Winzer und hatte schon in den USA, Neuseeland und Australien in
der Weinwirtschaft gearbeitet. Sie will ihr Studium in dieser Richtung noch
nachholen. Nächster Stopp soll dann Kanada sein. So kann man auch seine
beruflichen Fühler austrecken.
Gestärkt ging es
dann auf zur ersten Wanderung im Regenwald. Zuerst liefen wir zu den Wasserfall-Kaskaden
und anschließend wollten wir weiter zum „Ring of Fire“. Dort kamen wir aber nie
an, da wir einen großen Fluss queren mussten. Eigentlich kein Problem, da wir
Indiana Jones-mäßig über riesige Felsbrocken klettern konnten um trockenen Fußes
den Fluss zu überqueren. Leider merkte ich in der Mitte des Flusses, dass
Blutegel dabei waren sich langsam an uns herauf zu arbeiten. Da war der Spaß
für mich beendet und nach erfolgreicher Abwehr machten wir kehrt.
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Dschungel-Walk mit Blutegeln im Eungella-Nationalpark |
Wir stoppten
im kleinen Hippiecafé am Straßenrand und plauschten für ein Stündchen mit dem
Besitzer. Dann fuhren wir die
ziemlich steile Serpentinen-Straße zum Broken River hinauf. Dort wollten wir
uns das Highlight dieser Region ansehen - Schnabeltiere in freier Wildbahn.
Alles war touristisch sehr gut ausgebaut , sodass man auf hübsch angelegten
Wanderwegen zu den einzelnen Aussichtspunkten laufen konnte um definitiv ein
Schnabeltiere zu entdecken. Wir kamen gegen 15:00 Uhr an und lagen damit
perfekt in der Zeit, da Schnabeltiere dämmerungsaktiv sind.
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Farne, die sich auf einem Baum ein neues Zuhause gesucht haben |
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Findet die Schildkröten... |
Am ersten
Aussichtspunkt konnten wir leider keine entdecken, dafür aber viele niedliche
Süßwasser-Schildkröten. Am zweiten Aussichtspunkt wurden wir dann allerdings
fündig. Gleich 3 Schnabeltiere tauchten bei der Futtersuche und kamen zum Atmen
immer wieder kurz an die Wasseroberfläche. Sie waren viel kleiner als erwartet
und somit schwierig zu fotografieren aber trotzdem toll, diese einzigartigen
Tierchen in freier Wildbahn zu beobachten.
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Das ist das beste Bild eines Schnalbetieres, das wir zu bieten haben |
Zurück im Camp luden uns wieder ein
paar Australier ans Lagerfeuer ein und wir quatschten noch ein Weilchen. So
konnten wir den Tag entspannt ausklingen
lassen. Das Wetter am Folgetag machte die Stimmung etwas zunichte. Basti brutzelte leckere Pfannkuchen um die
Gedanken an Dauerregen und Grau zu verdrängen. Wir konnten es kaum erwarten nun
aus dem Regenwald an die Küste zu kommen, die trockenes Wetter und Sonne
versprach. Auf dem Weg stoppten wir für ein Picknick und eine einstündige
Wanderung mit Vogelbeobachtung in den Mangroven. Wir sahen kleine blaue
Schlammkrabben, kleine Echsen und einige Vögel. Dann kamen wir im traumhaften
Touristenort Airlie Beach, dem
Ausgangspunkt zu den Whitsunday Islands.
Die ersten beiden
Campingplätze, die wir uns rausgesucht hatten, waren leider schon voll. Beim
Dritten hatten wir dann aber Glück und konnten noch ein Plätzchen ergattern. Es
ging zwar ziemlich eng zu, und das zum nicht gerade kleinen Preis, aber da
zahlt man halt für die Beliebtheit von Airlie Beach mit. Den Abend verbrachten
wir noch mit ein paar Franzosen in der Campküche.
Den folgenden Tag
verbrachten wir mit Wäsche waschen, Mittagessen gehen und am Strand relaxen.
Für
unseren letzten vollen Tag in Airlie hatten wir einen Schnorchelausflug mit
ZigZag-Tours gebucht. Wir trafen uns um 8:00 Uhr mit unserer Gruppe am Hafen
und wurden erstmal in unsere Stinger-Suits/Quallen-Schutzanzüge gesteckt. Das
Tragen der Neopren-Anzüge wurde uns wärmstens ans Herz gelegt, auch wenn gerade
keine Quallensaison war. Die Berührung einer Nessel der Irjukandi-Qualle führt,
wenn nicht sofort behandelt, zu Lähmung der Muskeln und damit schließlich zu
Atemstillstand und Tod. Wir holten noch 2 Damen von einem kleinen Inselresort
auf Long Island ab und fuhren anschließend zum Whitehaven Beach, dem bis vor
einigen Jahren noch offiziell weißesten Sandstrand der Welt. Mittlerweile
allerdings abgelöst vom Strand in der Jervis Bay südlich von Sydney, an dem wir
bei unserer ersten gemeinsamen Tour durch Australien 2015/2016 einen Stopp
eingelegt hatten.
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Steffi im schicken Quallenschutz-Anzug |
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Auf dem Weg zum Whitehaven Beach |
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Unsere ersten Versuche beim Standup-Paddeling |
Der Whitehaven
Beach war ein Traum und sah noch so aus, wie ich ihn aus 2011 in Erinnerung
hatte. Türkisblaues Wasser und wahnsinnig feinkörniger Sand (99% reines
Silizium), der beim Laufen unter den Füßen quietscht. Einziger Unterschied zu
2011 war, dass in der Region 8 Wochen vorher der tropische Zyklon Debbie sein
Unwesen getrieben hatte. Ein Kategorie 4 (von 5) - Sturm, der auf den Inseln
und den Küstenorten im Umkreis von 200 km schwere Schäden angerichtetet hat.
Die Bäume verloren beinahe all ihre Blätter und der Wald war von braunen
Stämmen und Ästen anstatt von undurchdringlichem Grün dominiert. Zur
Mittagspause ging es an ein kleines, vom Strand aus zu erschwimmendes Riff auf
Haslewood Island, an dem wir schön Schnorcheln konnten. Wir sahen einige bunte
Fisch-Arten und ich (Basti) sogar einen blau gepunkteten Rochen. Allerdings
sind wir mit unseren Schnorchelerfahrungen am Ningaloo Reef in West-Australien
mittlerweile so verwöhnt, dass die Whitsunday Islands nicht mithalten konnten.
Wir probierten das erste Mal Standup-Paddling aus und nachdem man seine Balance
gefunden hatte machte es richtig Laune, im Stehen über das Riff zu paddeln. Mal
eine ganz andere Perspektive.
Nach unserem
zweiten Schnorchelstopp auf einer anderen Insel mit völlig anderen
Korallen-Arten ging es wieder zurück nach Long Island. Dort hatten wir Zeit, an
der Strandbar noch einen Drink zu genießen bevor wir gegen 16 Uhr wieder in
Airlie Beach ankamen. Am Abend tranken wir noch auf die Freundschaft mit einem
neben uns campenden australischen Pärchen, Britanny und Marc. Wir quatschten
über Gott und die Welt bevor wir irgendwann ins Bett fielen.
Am nächsten Tag
trafen wir uns noch einmal mit den beiden in der Hideway Bay und verbrachten
noch ein bisschen gemeinsame Zeit am Strand. Unser Nachtlager schlugen wir auf
einem supergünstigen Zeltplatz zwischen Ayr und Bowen auf.
Für den kommenden
Tag hatten wir uns eine ganz besonders tolle Tagesaufgabe zum Ziel gesetzt -
das Absenden unserer Steuererklärung. Da kommt man nicht mal in Australien
drumherum, wenn man ein bisschen Geld vom Staat zurück haben möchte. Wir
druckten also in Townsville einige Dokumente
aus und begaben uns zum Finanzamt. Hier wurden wir darauf hingewiesen,
die falschen Dokumente dabei zu haben. Nach einem kurzen Anruf bei unserem Chef
bekamen wir aber direkt die gewünschten Lohnbelege zugeschickt und konnten das
Thema abschließen. Jetzt heißt es 2-3 Wochen warten und hoffen, dass das
rauskommt was wir uns ausgerechnet haben. Unsere Mittagspause verbrachten wir
an der Strandpromenade der Stadt gemeinsam mit schwarzen Kakadus und fuhren
noch einmal auf den Castle Hill, einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt
und die vorgelagerte Insel „ Magnetic Island“. Da in Townsville gerade die
V8-Supercar-Rennserie lief, waren wirklich alle Übernachtungsmöglichkeiten in
und um die Stadt herum ausgebucht, sodass wir auf einen Campingplatz weiter
nach Norden ausweichen mussten.
Das war aber halb
so wild, denn wir konnten den nächsten Tag mit einem Abstecher in den
naheliegenden Paluma Range Nationalpark beginnen. Nachdem ich (Basti) in einem
Wasserloch ("Paradise Waterhole“) mit Schildkröten und Fischen geschwommen
bin, probierten wir noch die "Rockslides" aus. Praktisch eine
glitschige, natürliche Wasserrutsche aus Stein. Steffi hat sich zuerst nicht
getraut, konnte dann aber doch nicht widerstehen als sie sah, dass ich mich wie
ein kleines Kind freute.
Anschließend aßen
wir noch ein leckeres selbstgemachtes Mangoeis im "Frosty Mango",
einem von ausgewanderten Münchnern geführten Eiscafé.
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Die legendäre "Frosty Mango", weltberühmt in Australien |
Angekommen auf
unserem Zeltplatz im ruhigen kleinen Küstenörtchen Cardwell machten wir noch
einen Strandspaziergang. Auch hier überall Krokodil-Warnschilder. Ein älterer
Herr aus West-Australien war gerade dabei, sein Stand-Up-Paddelboard vom
Autodach zu holen als wir anmerkten, dass das eventuell keine gute Idee sei. Er
stand dabei übrigens direkt vor dem Warnschild. Seine Frau hakte nach dem Motto
"hab ich dir doch gesagt" ein. Überzeugen ließ er sich letztendlich
durch die Info, dass erst vor wenigen Wochen ein Jugendlicher bei Innisfail
(nur wenige Kilometer nördlich) seinen Arm beim Baden an ein Krokodil abgeben
musste. Schon verrückt, wie leichtsinnig manche Menschen sind. Dachten wir
zumindest.
Nachdem wir uns
am nächsten Morgen auf einem kleinen Markt am Pier von Cardwell mit Gemüse
eingedeckt hatten, fuhren wir weiter nach Mission Beach. Auch hier fanden wir
einen günstigen Zeltplatz und buchten gleich für 2 Nächte. Der Chef meinte,
dass wir ruhig im Meer schwimmen gehen könnten, er dreht seit Jahren jeden
Morgen seine Runden im Wasser. So langsam fragten wir uns, ob wir einfach nur
übervorsichtig waren oder ob die Australier manche Dinge doch etwas zu locker
nehmen...
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Picknick am Strand |
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Winker-Krabben überall im Schlamm |
Die Gegend ist
bekannt für den Helmkasowar, einen Emu-ähnlichen Vogel, der für sein agressives
Verhalten bei Bedrohung und das im Fall eines Angriffs beachtliche
Verletzungspotential bekannt ist. Der Kasowar gilt als bedroht, auch wenn sich
der Bestand in dem kleinen Küstentreifen von Mission Beach bis nach Cape
Tribulation mittlerweile von 2000 auf 4000 Tiere erhöht hat. Unzählige
Warnschilder weisen darauf hin, doch bitte langsam zu fahren, weil die Tiere
regelmäßig die Straßen überqueren. Der Helmkasowar ist der einzige in
Australien lebende Vertreter dieser Rasse, auf Papua-Neuguinea gibt es noch 2
weitere Rassen.
Wir machten uns
auf in den Regenwald der umliegenden Berge und erwarteten hinter jeder Ecke und
bei jedem Knacken einen dieser Riesenvögel. Wir bekamen allerdings nur seine
Hinterlassenschaften auf den Wegen zu Gesicht. Da sich die Tiere hauptsächlich
von Früchten und Beeren ernähren und das Verdauungs-System nur die äußerste
Hülle der Nahrung verwertet, sind die Kerne noch sehr gut zu erkennen. Für
einige Pflanzen ist der Kasowar die einzige Möglichkeit der Vermehrung, da kein
anderes Tier hier im Dschungel derart große Früchte fressen kann. Das Ökosystem
ist also auf diese Tiere angewiesen.
Zurück auf dem
Campingplatz bekamen wir den Tip, einen kleinen Weg hinter der Mülldeponie
entlangzulaufen, dort wären häufig Kasoware zu sehen. Wir machten uns auf und liefen
den ca. 700 Meter langen Weg ab. Obwohl wir sehr leise waren, konnten wir
zuerst nichts Größeres im Gebüsch ausmachen. Auf dem Rückweg, wir hatten uns
eigentlich schon damit abgefunden, heute kein Glück gehabt zu haben, knackte es
plötzlich verdächtig im Dickicht neben uns. Es hörte sich nach etwas Großem an.
Wir blieben stehen und lauschten. Plötzlich kam ein junger Kasowar (ca. 9
Monate alt und noch ohne die für ausgewachsene Tiere charakteristische
Blaufärbung am Hals) ca. 5 Meter vor uns aus dem Gebüsch gestapft. Und
hinterher ein Zweiter. Steffis geflüsterter Kommentar in diesem Moment:
"Scheiße, das sind Junge". Wir hatten vorher gelesen, dass das
Agressionspotential bei Vögeln, die mit Jungen unterwegs sind, besonders groß
ist. Und siehe da, der Papa kam aus dem Unterholz hinterher getrottet. Er war
ca. 1,60m groß und putzte sich erstmal das Gefieder. Uns ging beiden ordentlich
die Pumpe und wir liefen gaaanz langsam rückwärts, um ein bisschen mehr Distanz
zwischen uns und die Tiere zu bringen. Natürlich musste ich das Ganze
fotografieren! Beim Klicken der Kamera schaute der Vogel auf und warf uns einen
langen, intensiven, warnenden Blick zu.
Ich dachte mir: "Wenn er jetzt angerannt kommt, mit seinen beiden großen
Klauen gleichzeitig geradezu in deinen Magen springt und versucht, dich
aufzureißen hab ich auf jeden Fall zumindest ein Foto!" Glücklicherweise
verlor der Kasowar schnell das Interesse und machte sich mit seinem Nachwuchs
entlang des Weges auf in die entgegengesetzte Richtung. Das war Adrenalin pur!
Den Abend
verbrachten wir nach ein bisschen Vogelbeobachtung (inklusive hunderter Mücken) mit Tim und
Julia, einem Pärchen aus Berlin auf dem Campingplatz und hauten uns
Reisegeschichten um die Ohren. Nächster Stopp der beiden: Japan! Da kamen wir
gleich wieder ins Schwärmen und saßen bis in die Nacht zusammen. Die zwei
wollten wir unbedingt noch einmal wiedersehen und vereinbarten, dass wir uns
noch einmal in Cairns treffen, wo unser und deren Australien-Trip enden sollte.
Unser Ziel für
den nächsten Tag war Port Douglas, etwas nördlich von Cairns. Da wir langsam
den Autoverkauf einleiten mussten, legten wir einen kleinen Zwischenstopp in
Cairns ein. Wir druckten unsere Verkaufsanzeige aus und verteilten diese dann
in ca. 10 Hostels in der Stadt. Gleichzeitig schalteten wir unsere Anzeigen bei
Gumtree (einer australischen Kleinanzeigen-Plattform) und in verschiedenen
Facebook-Gruppen scharf. Startpeis für uns sollten 6300 $ Verhandlungsbasis sein.
Gekauft haben wir unseren Challenger für 5050 $, haben ihn dann jedoch noch mit
Kühlschrank, Bett und anderem Equipment aufgerüstet. Da Cairns bei vielen
Backpackern die letzte Station ist, gibt es auch viele Autos, die verkauft
werden wollen. Wir rechneten deswegen mit einem Verkaufspreis von realistisch
nicht über 5000 $. Nachdem das erledigt war,
verbrachten wir die Nacht auf dem Campingplatz in Port Douglas.
Für den kommenden
Tag hatten wir Tickets für das „Port Douglas Wildlife Habitat“ gebucht, einem
großen Tierpark mit riesigen Arealen, in denen Vögel überall um einen herumfliegen.
Zum Eintritt hatten wir auch das „Breakfest with the Birds“ gebucht, das
„Frühstück mit den Vögeln“. Es gab ein nettes Frühstücksbuffet, gegessen wurde
in einem kleinen Cafe mitten im Park. Die Vögel waren überall rundherum am
Start, man konnte sogar einen schwarzen Kakadu und Regenbogen-Lorikeets auf die
Hand und auf den Kopf nehmen. Nach dem Frühstück nahmen wir noch die
kostenlosen Führungen durch die einzelnen Parkbereiche mit, konnten der
Krokodil-, Pelikan- und Kasowar-Fütterung zuschauen.
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Schwarzer Kakadu |
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Regenbogen-Lorikeet |
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Tawny Frogmouth - diese Vögel heben sich nicht allzu sehr von der Baumrinde ab :-) |
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Kleiner, sußer Cockatiel |
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Basti bei der Kasowar-Fütterung |
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Baumkänguru |
Im Anschluss
fuhren wir zur Mossman Gorge, einer Schlucht im Regenwald, die offensichtlich
bei jedem Touristen in Cairns auf dem Tourenplan steht. In dem großen
Informationszentrum wird man gebeten, Tickets für den Shuttle-Bus in die ca. 2
km entfernte Schlucht zu buchen, da die Strecke zu Fuß entlang der schmalen
Straße durch eine Aborigine-Siedlung führt und man dort nicht unbedingt
Touristenmassen durchwalzen sehen möchte. Die 8$ p.P. hatten wir dann auch noch
übrig. Am Ausgangspunkt der Schlucht angekommen spazierten wir die beiden
Rundwege entlang (insgesamt nicht mehr als 3 km). Die Umgebung war schön, mit
dichtem Regenwald und glasklaren Wasser in den Flüssen. Allerdings nichts, was
wir vorher an weniger überlaufenen Orten entlang der Ostküste noch nicht
gesehen hatten.
Danach fuhren wir weiter ins Daintree Village, einer kleinen
Ortschaft am Ende einer Sackgasse am Daintree River. Der Campingplatz hatte
wieder mal einen netten Hippie-Charakter. Nach dem Abendessen ging´s für uns in
den Pub, bei ein paar Bierchen das Finale der State of Origin Rugby-Serie
schauen. Queensland gewann deutlich, was die Lokalbevölkerung natürlich mehr
als freute.
In der Nacht
hatten wir mit einigen kleineren Regengüssen zu kämpfen, bekamen das Auto aber
auch bei geöffnetem Kofferraum mit ein paar Plastiktüten so abgedichtet, dass
wir nicht ersticken mussten und trotzdem im Trockenen lagen.
Die Zeit in
Australien neigte sich langsam dem Ende entgegen. Unser Plan war es, am 20.07.
wieder in Cairns einzutreffen, um genügend Zeit für den Autoverkauf zu haben.
Bis dahin hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch ca. eine Woche Zeit. Ursprünglich
hatten wir ja geplant, bis an die Nordspitze Australiens, das Cape York, zu
fahren. Da wir uns allerdings für unseren bisherigen Trip entlang der Ostküste
ziemlich viel Zeit gelassen hatten, strichen wir die Pläne zusammen und hatten
als neues Ziel den Chili Beach auf ca. halbem Weg zwischen Cooktown und Cape
York ausgegeben.
Den nächsten
traumhaft sonnigen Tag starteten wir mit einer Krokodil-Tour auf dem Daintree
River. Während der einstündigen Bootstour sahen wir alles von 30 cm langen
Baby- bis zu 4 Meter großen ausgewachsenen Salzwasser-Krokodilen. Die Reptilien
lagen auf den Sandbänken am Ufer und ließen sich von der Sonne wärmen. Ungefähr
70 Krokodile leben hier im unteren Flusslauf des Daintree Rivers, auf dessen
letzten 12 Kilometern vor der Mündung ins Meer durch Ebbe und Flut Salz- und
Süßwasser vermischt werden. Genau die
Richtige Umgebung für diese Urzeit-Tiere.
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Babykrokodil, ca. 30 cm lang... |
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... und das 4 Meter lange, ausgewachsene Pendant dazu |
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Baumschlange |
Anschließend setzten wir mit der Autofähre
über den Daintree River über und fuhren weiter bis zum Cape Tribulation. Dort
spazierten wir noch ein bisschen durch den Mangrovenwald am Strand, pünktlich
nach unserer Rückkehr ins Camp begann es Bindfäden zu regnen. Leider hörte der
Regen auch bis zum nächsten Morgen nicht mehr auf. Es hieß also wieder
Heckklappe abdichten, was zu meinem Erstaunen auch trotz vollständig
verregneter Nacht ausreichte, um beinahe alles im Auto trocken zu halten.
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Der ganze Dschungel ist von Palmen-Blättern überdacht |
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VW Bully als Zelt |
Für den nächsten
Morgen hatten wir geplant, den Bloomfield-Track nach Cooktown zu fahren. Ab
Cape Tribulation ist die Strecke nur noch für Allrad-Fahrzeuge passierbar. Zum
Einstieg stand gleich eine Flussquerung an. Ich watete erstmal durch den Emmagen
Creek, um ungefähr zu wissen, was uns erwartete. Das Wasser stand mir an der
tiefsten Stelle bis kurz übers Knie, was für unser Auto noch kein Problem
darstellt. Auf ging es also ins feuchte Vergnügen, wir schafften es ohne
Probleme durchs Wasser. Der Rest der Strecke bis nach Bloomfield war problemlos
zu meistern. Es waren noch einige kleinere Flussdurchfahrten und extrem steile
Auffahrten auf Hügelketten zu bewältigen. Ich hatte diese Tour 2011 schon mit
Robert in einem geliehenen Jeep gemacht. Damals war der herausforderndste Teil
die letzte Flussdurchfahrt durch den Bloomfield River, vor allem aufgrund der
Fließgeschwindigkeit des Wassers und der Breite des Flusses. Mittlerweile hat
man hier eine Brücke errichtet und die beton-unterstützte Strecke durch den
Fluss abgerissen – schade! In Bloomfield machten wir Mittagspause und auf dem
Weg nach Cooktown hielten wir noch am Aussichtspunkt des Black Mountain
Nationalparks. In Cooktown angekommen beschlossen wir, dass wir heute mal keine
Lust auf selbst Kochen hatten und machten uns auf zu einem kleinen Kiosk am
Hafen. Dort bestellten wir uns 1 kg (!) frische Garnelen mit leckeren Soßen zum
Spezialpreis von 25$ (den Preis zahlt man in Australien im Supermarkt, und das
auch nur wenn man Glück hat). Mit Blick auf den Sonnenuntergang am Hafen
genossen wir unser Essen und quatschten eine Runde mit den superlockeren
Mitarbeitern des Kiosks und einem lokalen Fischer.
Mittlerweile
hatten wir übrigens auch den Chili Beach gestrichen und entschieden, dass wir
nicht mehr weiter nach Norden fahren. Auf noch einmal über 600 km
unasphaltierte Holper-Piste (und die gleiche Strecke wieder zurück) hatten wir
einfach keine Lust mehr. Wir haben bis hierhin auch schon 27.000 km in 5
Monaten Roadtrip zurückgelegt (während unserer Arbeitsphase in Goondiwindi
wurde das Auto ja praktisch nie bewegt), es war also bis dato mehr als genug
Fahrerei. Wir entschieden uns, die nächste Nacht auf einem Campingplatz auf dem
Gelände einer Farm etwas außerhalb des Städtchens zu verbringen.
Wir wurden von
einem niederländischen Backpacker in Empfang genommen, der dem Farmer bei der
Passionsfrucht-Ernte zur Hand ging. Wir hatten einen riesigen, von Bäumen und
Büschen umrahmten Stellplatz für uns allein und erkundeten zu Fuß ein wenig die
Gegend. Wir liefen zu einem kleinen Flüsschen, an dem auch wieder
Krokodil-Warnschilder standen. Der Farmer meinte, dass wir besser nicht zu nahe
an die Wasserkante gehen sollten. Wir sahen zwar keine Krokodile, dafür konnten
wir aber überall Vogelstimmen ausmachen. Nur Sehen konnte man fast keinen der
Piepser. Die unfassbar dichte Vegetation machte das beinahe unmöglich, selbst
wenn das Tier gefühlt direkt vor einem saß. In der Zwischenzeit wurden wir von
Mückenschwärmen verfolgt. Trotz mehrfachen Einschmierens mit Insekten-Repellent
(„Tropical Strength“) hatten wir beide einige Bisse zu verzeichnen.
Wahrscheinlich wirkt das Mittel gegen 99,9% der attackierenden Mücken. Bei 1000
Mücken hieße das allerdings, dass eine durchkommt J
Zurück im Camp
begann es, zu regnen und wir spannten unsere Regenplane (die wir dummerweise
vorher noch nie benutzt hatten) zwischen unserem Dachgepäckträger und den
Bäumen auf. Hier konnten wir dann den Abend bei Regen im Trockenen mit
gekühlten Getränken bei einem Filmchen auf unserem Laptop verbringen.
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Leuchtturm oberhalb von Cooktown |
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Blick auf die Bucht von Cooktown |
Am folgenden Tag
nahmen wir den Inlandshighway zurück in Richtung Cairns und blieben auf einem
erstmal unscheinbaren aber extrem günstigen Campingplatz in Mount Carbine
hängen. Zum Glück, müssen wir im Nachhinein sagen. Die Besitzer waren extrem
freundlich und interessiert und zusätzlich waren der Platz und die Umgebung
noch ein absolutes Paradies für Vogelbeobachtungen. Überall Papageien und alle
möglichen anderen Vögel. Steffi juchzte vor Freude, als wir unseren Stellplatz
auf einer kleinen Anhöhe mit Blick ins Tal bezogen. Wir drehten zu Fuß direkt
eine Runde durchs Camp und entschieden anschließend, gleich noch eine Nacht
länger zu bleiben, weil es uns hier so gut gefiel. Die Vegetation und das Klima
erinnerten schon wieder eher an trockene Steppe als an Regenwald, obwohl nur
eine Bergkette diese Region von der Küste trennt. Daher aber auch die gleich
wieder völlig andere Tierwelt. Wir verbrachten unsere Tage mit Lesen, einer
morgendlichen Wanderung auf die nahen Berge und einem Lagerfeuer am Abend.
Herrlich entspannt! Eigentlich wären wir, wenn Zeit gewesen wäre, auch gern
noch länger geblieben. Aber man kann nicht alles haben.
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Regenbogen-Lorikeets beim Baden am Rasensprenger |
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Unser erstes eigenes Lagerfeuer |
An unserem
letzten Abend trafen wir an einem kleinen Flüsschen in der Nähe einen
Australier, der gerade mit Auto und Cross-Maschine vom Cape York zurückgekommen
war. Er erzählte uns ein paar Stories über den Old Telegraph Track, eine der
härtesten Allrad-Pisten in Australien. Er hatte sich dort mit seinem Motorrad
durchgearbeitet und wurde dabei Zeuge, wie unzählige Leute ihre brandneuen
Offroad-Autos (auch mal den ein oder anderen 120.000 $ Toyota Landcruiser) zu
Schrott fuhren. Gebrochene Achsen, abgerissene Schnorchel, bei Flussquerungen
abgesoffenen Motoren, auf´s Dach gerollte Autos usw. Diese Strecke hätten wir
allerdings sowieso nicht in Erwägung gezogen, es hätte eine humanere Umgehung
dieses Bereichs gegeben. Auch wenn es sicherlich Spaß gemacht hätte. Sei es
drum, man muss ja noch Herausforderungen für den nächsten Australienaufenthalt
haben J
Auf dem Weg
zurück nach Cairns bekamen wir am nächsten Tag einen Anruf der ersten
Interessentin für unser Auto. Eine Kanadierin und ein Franzose vereinbarten
einen Besichtigungstermin für den Nachmittag des Folgetages. Wir machten noch
einen Stopp am Lake Mitchell und in Kuranda. Leider kamen wir in Kuranda erst
gegen 15:30 an, sodass die meisten Geschäfte bereits geschlossen waren. Angekommen
in Cairns buchten wir die letzten beiden Nächte auf dem Campingplatz. Diese
waren natürlich auch die letzten Nächte in unserem Auto, was uns wirklich ein
wenig sentimental werden ließ.
Den Tag der
Besichtigung nutzten wir, um unser Auto auf Vordermann zu bringen. Wir
spendierten unserem Kleinen eine professionelle Motorwäsche, die wirklich
notwendig war. Der Motorraum war vollständig mit rotem Staub und getrocknetem
Schlamm überzogen, nach der Wäsche glänzte alles und sah praktisch aus wie neu.
Außen- und Innenreinigung übernahmen wir selber, am Ende hatten wir ein
wirklich sehr gepflegt ausschauendes Auto anzubieten. Die Besichtigung verlief
dann auch deutlich besser als gedacht. Die beiden waren sofort begeistert und
strichen sogar ihren schon vereinbarten Termin für einen Werkstatt-Check.
Letztendlich liefen die Preisverhandlungen auch richtig gut für uns, sodass wir
uns auf 6000 $ Verkaufspreis einigten. Die Übergabe sollte dann am nächsten Tag
erfolgen. So hatten wir noch Zeit, den Kühlschrank sauber zu machen und die
Bettwäsche zu waschen. So ging dann auch alles reibungslos seinen Gang – wir
zogen ins Hostel ein, trafen uns mit den beiden, regelten den Papierkram und
das Finanzielle. Nun waren wir wieder richtige Backpacker. Komisches Gefühl,
man gewöhnt sich recht schnell an seine Unabhängigkeit mit Auto. Zu Fuß ging es
zurück ins Hostel.
Da die ganze
Auto-Geschichte ja nun viel schneller abgeschlossen war als gedacht, konnten wir
uns in den folgenden Tagen ganz in Ruhe Cairns anschauen und in unserem
wirklich coolen Hostel abhängen. Wir trafen uns nochmal beim Koraner mit Tim
und Julia, den beiden Berlinern, die wir in Mission Beach getroffen hatten und
hatten einen sehr ,sehr lustigen Abend. Auch hier haben wir vereinbart, uns
entweder in Dresden oder Berlin wieder zu treffen. Eine im Hinterhof des
Restaurants notgelandete Taube ließen wir noch von der telefonisch
kontaktierten Tierrettung abholen bevor es zurück ins Hostel ging.
Wir genossen die Sonne
in der Lagune an der Promenade von Cairns, in der man krokodil- und
quallenfrei baden kann und waren seit
längerem endlich mal wieder in einem Nachtclub.
An unserem letzten Abend in Cairns gab es im Hostel noch kostenlos Reptilien zu sehen. Nach einigen Zögern ließ sich Steffi sogar eine Schwarzkopf-Python um den Hals legen und nahm ein Baby-Krokodil in die Hand.
Kurz vor unserer Abreise dann noch eine niederschmetternde Nachricht - die australische Steuerbehörde hat mitten im Steuerjahr die Regeln zur Steuer-Erstattung für Backpacker geändert. heißt im Klartext: Statt 7000$ Steuer-Rückerstattung für 2016 müssen wir nach jetzigem Stand knapp 6000$ nachzahlen. Das Geld fehlt jetzt natürlich im eingeplanten Budget, aber wir schränken uns etwas ein und dann sollten wir trotzdem zurecht kommen. Wir haben schon viele Backpacker getroffen, denen es genauso ergeht wie uns. Es tröstet uns, dass wir nicht allein sind.
Am 26.07. verließen wir Cairns, um einen Tag später von Sydney aus nach Hawaii zu fliegen. Wir waren beide ein bisschen traurig, Australien verlassen zu müssen aber freuen uns ja auch auf das, was noch vor uns liegt. Vor allem darauf, endlich Jule und Robin am 11.08. in Mexiko City wieder zu sehen. Und danach Angi und Tommy am 13.10. in Bogota/Kolumbien in Empfang zu nehmen. Ihr seht, langweilig wird uns definitiv nicht!
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Abschied von Australien in der Qantas Business-Lounge mit Speis und Trank, so viel das Herz begehrt. Wir bestiegen das Flugzeug in dementsprechend guter Stimmung :-)
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Nach ziemlich genau einem Jahr, knapp 30.000 km Roadtrip in 5,5 Monaten, 6,5 Monate Arbeiten in Goondiwindi verlassen wir Australien.