Hier nachgereicht noch 2 Karten, damit ihr einen Überblick habt...
Unser Weg von Goondiwindi nach Darwin |
Unser Weg von Darwin nach Perth, ohne eingerechnete Abstecher |
Tag 8
Frohe Weihnachten! |
Am Weihnachtstag, dem 24.12., war unser Ziel der
Karijini-Nationalpark einige hundert Kilometer Inland von Port Hedland. Aber
erstmal fuhren wir noch eine Runde in den Sanddünen am Stadtstrand. Wir wollten
auf das Luft ablassen und wieder aufpumpen, wie man es auf weichem Untergrund
eigentlich machen sollte, verzichten. Das klappte auch ganz gut, bis Robin
stecken blieb und ich auf sandigem Untergrund versuchte, ihn mit dem
Abschleppseil heraus zu ziehen. Zack, hatten wir uns auch eingegraben. Mit
Reifendruck ablassen, Schaufel und unseren Sandboards machten wir uns bei ca.
37 Grad im Schatten ans Werk. Glücklicherweise kamen uns 2 Australier in ihrem
V8-Landcruiser zu Hilfe. Die Jungs waren super drauf, schaufelten wie die
Verrückten und zogen erst mich mit dem Abschleppseil raus bevor wir gemeinsam
Robin aus dem Sand befreien konnten. Wieder ein Erlebnis, auf das Steffi hätte
verzichten können, welches ich aber durchaus cool fand.
Auf dem Weg in den Nationalpark hatten wir recht schnell wieder
Temperaturen oberhalb der 40-Grad-Marke geknackt. Auf der Strecke schienen fast
ausschließlich sogenannte Road trains, bis zu 53,5 Meter lange LKW´s von und zu
den Eisenerz-Minen unterwegs zu sein. So ein Überholvorgang dauert dann schon
ein bisschen länger als gewohnt J
Im Karijini-Nationalpark angekommen bezogen wir unseren
Campingplatz mit Basis-Ausstattung (Plumpsklo), richteten uns häuslich ein und
machten eine kleine Bescherung. Jule und Robin überreichten uns eine
Geschenktüte von meiner Mutti und einen Bluetooth-Lautsprecher, damit wir
jederzeit auf dem Zeltplatz für musikalische Untermalung sorgen können.
Super-Idee, das hat in unserem Equipment tatsächlich noch gefehlt. Wir
schenkten den beiden einen „Easy Air Lounger“, einen mit Luft zu befüllenden
Gewebesack, auf dem man nach dem Verschließen für einige Zeit und in jedem
Gelände faul rumliegen kann. Auch sehr praktisch für die australische Hitze,
die einen teilweise ziemlich lähmt. Anschließend machten wir uns an die
Zubereitung unseres vorher im Supermarkt gekauften Weihnachts-Essens. Es gab
Rinderfilet mit Süßkartoffeln, Maiskolben, saurer Sahne mit Zwiebeln und
Schnittlauch, Kürbis und Kartoffeln. Superlecker und ein richtig dekadentes
Mahl für einen Campingplatz im Nirgendwo. Wir lernten an dem Abend noch 2
Deutsche Jungs vom benachbarten Stellplatz kennen und hatten einen sehr witzigen
Abend.
Jules und Robins ausklappbare Campingküche |
Weihnachtsessen im Karinjini-Nationalpark |
Giftige Redback-Spinne an unserem Camping-Tisch |
Schutzmaßnahmen für die Mädels |
Tag 9
Am ersten Weihnachtfeiertag klapperten wir die
Hauptattraktionen im Park ab. Gleich am ersten Spot um die Ecke vom
Campingplatz, der Dales Gorge (Dales-Schlucht), stürzten wir uns in die Fluten
des Wasserlochs. Herrlich erfrischendes, klares Wasser war an diesem wieder
sehr heißen Tag genau das Richtige.
Nachdem wir uns ausreichend abgekühlt
hatten, fuhren wir noch zur Joffre und zur Hancock Gorge, bevor wir auf einem
Aussichtspunkt oberhalb einer riesigen Eisenerzmine die Ausmaße des
Rohstoffabbaus sehen konnten.
Kilometerlange Züge rollen ununterbrochen in die
Minen, um mit Eisenerz gefüllt zu werden. Der Teil des Nationalparks, in dem
vor ca. 30 Jahren die Vorkommen entdeckt worden, wurde kurzerhand aus dem
Nationalpark „herausgeschnitten“, um den Abbau möglich zu machen. So kann man
es natürlich auch machen. Leider lief in
der Zwischenzeit unser zur Hälfte gefüllter 20L-Wasserkanister im Auto aus.
Nicht so schön, wir konnten das Ganze dann erstmal aus dem Beifahrerfußraum mit
Handtüchern aufditschen (schönes Wort, nebenbei gesagt!).
Minentruck im Größenvergleich |
Nach einem irren
Sonnenuntergang kamen wir in Tom Price, einer der reichsten Städte Australiens,
an. Ihr dürft einmal raten, wodurch der Reichtum entstanden ist. Richtig, die
Minenindustrie. Auch hier wird wieder ringsum fleißig abgebaggert. Die Minen
arbeiten rund um die Uhr das gesamte Jahr durch und sehen nachts aus, wie man
sich eine Basis auf dem Mars vorstellt. Alles in künstliches Licht getaucht,
riesige Maschinen und ringsherum rote Erde. Beeindruckend. Nachdem wir den
Abend mit Kochen, Name – Stadt – Land (bei dem ich versagt habe und Jule uns
abgezogen hat – wahrscheinlich vorher alles auswendig gelernt), UNO spielen und
trinken verbracht hatten, ging es ins Bett.
Tag 10
Den zweiten Weihnachtfeiertag begannen wir mit einer
kleinen Offroad-Tour auf einen gleich am Campingplatz gelegenen Berg. Schön
steil und sehr felsig, die Autos haben tapfer mitgemacht. Von oben hatten wir
eine noch bessere Aussicht auf eine der Minen als am Vortag von dem anderen
Aussichtspunkt.
Frühstück mit Gallahren |
Fahrt auf den Berg |
Eisenerzmine bei Tom Price |
Unser Etappenziel für diesen Tag hieß Exmouth. Endlich Meer und
Strand, an dem man auch Baden kann. Jule, die kleine Strandnixe, fieberte
diesem Tag von uns allen wohl am meisten entgegen. Erst einmal hieß es aber,
noch 600km bei bis zu 47 Grad im Schatten zurück zu legen. Ohne Klima-Anlage
unvorstellbar. Die Landschaft war dementsprechend wüstenartig. Mehr als ein
paar Grasbüschel gab es hier nicht mehr. Und wie überall in Westaustralien
diese unglaubliche Weite. Man fährt über einen Hügel und sieht bis zum Horizont
nichts außer Wildnis. Und das über hunderte von Kilometern.
Nur damit ihr mal eine Vorstellung habt: Die Landfläche Westaustraliens beträgt über
2,5 Millionen km², damit ist dieser Teil Australiens sieben mal so groß wie
Deutschland. Auf dieser Fläche leben insgesamt knapp 2,6 Millionen Menschen
(Vergleich Deutschland: 82 Millionen Menschen), die sich zum Großteil auf den
Raum Perth und die Südspitze verteilen. Rechnerisch kommt man demnach auf 1,02
Einwohner pro km² - also quasi nix J
Bei unserer Ankunft in Exmouth ergatterten wir noch einen
der letzten und überteuerten (50$) Plätze im Caravan-Park. Durch die Ferienzeit
war der Park ziemlich ausgebucht. Die nächsten Tage wollten wir im Cape Range
Nationalpark mit der Erkundung der Korallenriffe verbringen. Der Reiseführer
stellte uns Riffe in Aussicht, die vom Strand aus erschnorchelbar und
wunderschön sein sollten. Wir waren sehr gespannt, was die kommenden Tage
bringen würden.
Tag 11
Am folgenden Morgen verließen wir unseren überteuerten
Campingplatz und checkten im günstigeren Yardie Creek Homestead ein, welches
sogar noch näher an unseren geplanten Sehenswürdigkeiten lag. Auf dem Weg dahin
wurden wir unfreiwillig noch um eine nicht zu vernachlässigende Menge an Geld
erleichtert. Das kam wie folgt: wir fuhren mit offenem Fenster, ich (Basti)
hatte meinen Lederhut auf. Ein Windstoß führte beinahe dazu, dass ich meinen
Hut verlor. Ich zog meine Hand, die außerhalb des Autos hing, schnell zurück,
stieß sie mir dabei an unserem Windschutz des Seitenfensters böse ein. Die
nächsten Kilometer hatte ich mit der Schmerzbewältigung zu kämpfen, hielt aber
nicht an. Mitten an einer Armee-Basis im Nirgendwo nördlich von Exmouth kam mir
dann ein Polizei-Auto entgegen, dass direkt das Blaulicht anwarf, hinter uns
umdrehte und uns anhielt. Der nette Cop erklärte mir, dass ich 88km/h in einer
60er-Zone gefahren wäre. Das hieß in dem Fall: 400$ Strafe. Die spinnen, die
Aussies! Aber was will man machen. Wir haben uns sonst immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung
gehalten, natürlich kommt die Polizei genau in dem einen Moment entgegen, in
dem wir das nicht getan haben…
Emus in Exmouth auf der Straße |
Kaum beim Yardie Creek Homestead angekommen ging es
sofort an den Mauritius Beach- ein Nacktbadestrand. Wir warfen uns wie Gott
uns schuf in die Fluten, aber an Entspannung am menschenleeren Strand war nicht
zu denken. Der Wind peitschte uns mit 42 km/h den Sand in Gesicht und Körper,
was sich wie tausend Nadelstiche anfühlte. Auch die Dünen wollten keinen
Schutz spenden und so gaben wir auf und fuhren zum ersten Schnorchelspot
"Lakeside". Diesen musste man etwas mit Vorsicht genießen. Es war ein
"Driftsnorkel Spot" Man schwimmt an einem Ende des Strandes ins
Riff und wird zum anderen Ende getrieben. Begrenzt wurde das Gebiet von 2
Bojen, welche man auch einhalten sollte, da man sonst schnell von der
Rippströmung aufs offene Meer gezogen werden kann. Wir haben diese Erfahrung
schon einmal gemacht und sind noch einmal knapp entkommen. Für mich (Steffi) war
es die zweite Schnorchelerfahrung und ich war froh, dass Basti und Robin extra
auf mich aufgepasst haben und mir dadurch ein Gefühl der Sicherheit
vermittelten. Durch den starken Wind war das Wasser aber sehr aufgewühlt und
trüb und die Strömung kam uns besonders heimtückisch vor. So ließen wir es bei
2 Schnorchelgängen .Nachdem wir auch an diesem Strand sandgestrahlt wurden,
hatten wir keine Lust mehr und fuhren zurück ins Camp. Dort stellten wir unsere
Fahrzeuge als Windschutz auf und kochten Kartoffeln mit Sour cream.
Highlight
des Abends sollten die Schildkröten sein, welche zu dieser Jahreszeit, am
nahegelegenen Strand nach Sonnenuntergang ihre Eier ablegen. Also bewaffneten
wir uns mit kühlen Getränken, etwas Warmen zum anziehen und Taschenlampen. Wir
liefen einen Trampelpfad über eine Heidelandschaft direkt auf die Dünen zu. Robins Taschenlampe war ein halber Scheinwerfer und wies uns den Weg.
Nach etwa 45 Minuten erreichten wir die erste Düne und es folgte - ein steiler
Abhang und dahinter eine noch höhere Düne. Jule merkte zwischendurch an, dass es
leicht passieren könnte, hier die Orientierung zu verlieren. Robin ließ sich
nicht beirren und sagte, die reflektierenden Straßenschilder, die Sterne und der
Lichtschein vom Camp würden uns den Weg weisen. Außerdem hinterließen wir ja
Fußspuren im Sand. Basti war auch weiterhin unbesorgt, bei mir regten sich
natürlich wie immer erste Zweifel. Der mondlose Sternenhimmel entfaltete seine
volle Pracht und wir entschieden uns umzukehren. Der Wind hatte unsere Spuren
im Sand schon teilweise verwischt und den Trampelpfad konnten wir nicht mehr so
recht wieder finden. War er weiter rechts oder doch links? Nun stapften wir in
Flip Flops durchs knietiefe Gestrüpp Richtung Strasse, die Spinnenaugen
glitzerten wie kleine blaue Edelsteine am Boden und die Gefahr durch Schlangen
und bereits gesichtete Dingos wurde in meinem Hinterkopf immer größer. Je
dichter das Gebüsch wurde,dass wir durchquerten umso ängstlicher und unruhiger
wurde ich. Nervenzusammenbruch Nr. 2 war schon eingeleitet. Wer hatte vorgeschlagen zu laufen? Ach ja,
das war ja ich Idiot! Nach weiteren 10 Minuten kamen wir endlich auf der
asphaltierten Straße zum Camp an und
außer einem kleinen Dorn im Fuß hatte ich nichts weiter zu beklagen. Wir
beschlossen, am nächsten Tag mit dem Auto einen neuen Versuch zu starten.
Tag 12
Nach dem Frühstück ging es mit großer Vorfreude zu den
Oysterstacks. Ein felsiger Strand, welchen man nur zu Flut besuchen kann, da
die Korallenriffe nur von wenig Wasser bedeckt sind. Deshalb muss man die Gezeiten
einhalten um sich und die Riffe nicht zu verletzen. Man hat vor und nach der
Flut in etwa eine halbe Stunde optimale Bedingungen. Also hieß es zeitig
aufstehen um pünktlich 10:10 an diesem Tag am Riff zu sein.Wir wurden nicht
enttäuscht. Der Wind hatte sich gelegt, das Wasser war klar und die Korallen
und bunten Fische strahlten mit der Sonne um die Wette. Die Unterwasserwelt
zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Basti und ich nutzen die volle Stunde im
Wasser bis der Wasserspiegel wieder spürbar sank und wir ordentlich zu frieren
begannen. Nun fuhren wir zum Yardie Creek, einem kleinen Fluss. Der ins Meer
mündet. Bei Offroad Fans sehr beliebt als Abkürzung Richtung Süden. Durch
etliche Zyklone mittlerweile aber wirklich ausgewaschen und unpassierbar. Der
ein oder andere Versucht es trotzdem bei Ebbe und bleibt stecken. Den Rest
erledigt die Flut. Basti und Robin dachten auch darüber nach und wateten die
Strecke einmal ab um festzustellen,dass der Untergrund sehr weich und rutschig
ist. Ein Australier am Ufer sagte er würde es selbst nicht versuchen.Also
suchten wir uns einen netten Picknickplatz mit Meerblick und traumhaft türkisem
Wasser und aßen unsere Brote.
Jule und Steffi inmitten der "Tourquise Bay" |
Gestärkt ging es gleich weiter an den letzten
Schnorchelspot "Tourquoise Bay" im Cape Range NP . Wieder ein Driftsnorkel. Der
Wind nahm wieder am Fahrt auf und wir unternahmen zu viert einen Schnorchelgang
in der geschützten Bucht.Viel zusehen gab es hier aber nicht. Robin und Jule
wärmten sich draussen wieder auf und wir liehen uns ihre Flossen und liefen zum
Drift-Riff auf der anderen, dem Wind zugewandten Seite der Bucht. Hier wurden
wir rasant von der Strömung mitgezogen, bekamen hier aber erstmal die
artenreichsten Riffe zu sehen. Wir flogen förmlich über die Korallen,konnten aber dank der Flossen oft die Position
halten. Wir machten erste Bekanntschaft mit einem blaugelben Rochen und einem
Riffhai. Ein Highlight! Danach haben wir im Camp geduscht und Wäsche gewaschen
und unternahmen Versuch Nr. 2 um Schildkröten zu beobachten. Wir fuhren diesmal
vor Sonnenuntergang zum Strand und packten die Klappstühle aus. Ein großes
Schild besagte, Klappe halten, keine schnellen Bewegungen machen und kein
künstliches Licht. In den Wellen erkannte man hin und wieder einen
Schildkrötenkopf, der herausschaute und die Lage checkte. Es wollte sich aber
auch nach Einbruch der Dunkelheit keine Schildkröte am Strand einfinden. Robin
und Jule fuhren nach einer Stunde warten zum Camp und bereiteten das Abendbrot
vor, wir 2 blieben noch und liefen den Strand südwärts ab. Erfolglos. Wir
fuhren enttäuscht zurück ins Camp und bruzelten uns Würstchen, Lamm und Steaks
welche wir im Tante-Emma-Laden des Camps gekauft hatten. Lecker! Danach ging es
schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen hatten wir Großes vor. Die Hoffnung
stirbt zuletzt!
Tag 13
Nachdem wir am Vorabend keinen Erfolg bei der
Schildkröten-Beobachtung hatten, versuchten wir unser Glück in der
Morgendämmerung des 29.12. noch einmal. Steffi und ich fuhren zur gleichen
Stelle wie am Vorabend, doch entschieden wir uns diesmal dafür, den Strand
entlang zu laufen anstatt an nur einer Stelle zu sitzen und zu warten. Und wir
hatten Glück. Ich sah von Weitem etwas, das wie ein Stein aussah, jedoch Sand
in die Höhe warf. Nix wie hin! Es war tatsächlich ein großes Exemplar einer
grünen Meeres-Schildkröte, die dabei war, Ihre Eier am Strand zu vergraben. Wir
sahen noch viele, viele weitere Spuren im Sand, dieses Exemplar war jedoch das
letzte noch zurück Gebliebene. Nachdem die Eier ordentlich verbuddelt waren,
machte sie sich ganz gemütlich auf in Richtung Wasser. Die Sonne kroch langsam
über den Horizont und unsere Freunde, die Fliegen, waren auch wieder mit von
der Partie. Was hätte uns sonst gefehlt! Wir überließen die Schildkröte sich
selbst und liefen weiter am Strand entlang. Auf dem Rückweg stießen wir auf 2
Mitarbeiter des Ningaloo-Schildkröten-Projekts, die jeden Morgen bei
Sonnenaufgang die Strände ablaufen und die Nester checken. Die beiden erklärten
uns einige interessante Fakten und wir kamen dem Tier richtig nah. Wir konnten
zusehen, wie die beiden versuchten, die Nummer der Schildkröte auszulesen, da
alle neu gesichteten Tiere mit einem eindeutigen Identifikations-Code versehen
werden. Einer versuchte, die Schildkröte vom Weiterlaufen abzuhalten, während
der andere versuchte, die Nummer abzulesen. Ein harter Kampf, da das Tier
richtig Kraft hat und sich ungern von seinem Weg ins Meer abhalten ließ.
Letztendlich hat aber alles funktioniert und die Schidlkröte verschwand in den
Fluten. Ein tolles Erlebnis, so einem Giganten in freier Wildbahn gegenüber
stehen zu können!
Was aussieht wie ein Stein ist tatsächlich eine Schildkröte |
Schildkrötenspuren im Sand |
Vermessung des Tieres durch die Mitarbeiter des Schildkröten-Projektes |
Zurück auf dem Campingplatz packten wir unsere Sachen,
bereiteten das Frühstück vor und starteten den Tag mit Brot, Müsli und Milch
gemeinsam mit Robin und Jule. Heute sollte es bis nach Coral Bay gehen, einem
weiteren überall empfohlenen Schnorchel-Spot. Dafür hatten Robin und ich mal
wieder eine Allrad-Strecke ausgewählt. 60 Kilometer entlang der Küste über eine
sandige Waschbrett-Piste. Alle paar Kilometer gingen Abstecher direkt zum
Strand. Azurblaues Meer, weißer Sand und rote Felsen – das Paradies schien
nicht mehr weit entfernt zu sein. Die meisten Dünen-Überfahrten meisterten wir
mit diesmal abgelassenen Reifen problemlos, wenn nicht beim ersten dann beim
zweiten oder dritten Mal.
Känguru in Düne |
Am Nachmittag kamen wir in Coral Bay an und checkten auf dem Zeltplatz ein. Da der eigentliche Campingplatz bereits voll war, wurden wir auf die Erweiterung ein paar Meter die Straße hoch geschickt. Ein sauberer Toiletten-Container mit Duschen war vorhanden und somit hatten wir nichts auszusetzen. Coral Bay selbst ist ein Ort mit 190 Einwohnern. Zu diesen 190 Einwohnern gesellten sich durch die australische Ferienzeit geschätzte 2000 Touristen in Hotels und Caravan-Parks. Klingt wie Mallorca, es war aber nach der ganzen Abgeschiedenheit auch mal wieder schön, ein paar Menschen um sich herum zu haben. Auch hier wieder wunderschöne Strände aber leider auch wieder ein recht heftiger Wind, der das Schnorcheln ab und an etwas schwierig machte. Wir entschlossen uns, an diesem Ort 3 Nächte zu bleiben und hier auch Silvester zu verbringen. Unser Blick in den einzigen Supermarkt verriet uns, dass es intelligenter gewesen wäre, Vorräte aus Exmouth mitzubringen. Da wir das nicht getan hatten, mussten wir uns mit den mehr als doppelt so hohen Preisen anfreunden. Shit happens. Am Abend gingen wir ins Bill´s, einem von 2 Pubs im Ort, und schlugen uns den Magen voll. Sehr leckeres Pub-Essen zu für australische Verhältnisse immer noch vertretbaren Preisen. Viel billiger wäre man dank des schönen Supermarktes auch mit selber Kochen nicht gekommen :-)
Tag 14
Am nächsten Tag fuhren wir zu den Five Fingers, einem
Riff ein paar Kilometer südlich von Coral Bay. Erreichbar nur über Pisten mit
sehr weichem Sand. Auch hier hieß es wieder Luft ablassen auf 15 psi, was ca.
einem Bar entspricht. Damit fuhr es sich super und wir konnten das Schnorcheln
in einer tollen Unterwasserwelt bis zum erneuten Auffrischen des Windes nach
dem Mittag genießen. Anschließend suchten wir uns eine schöne Strecke in der
Dünenlandschaft und holten aus den Autos heraus, was möglich war.
Superlustig,
da man durch die Rinnen im Sand wie auf Schienen fährt. Auch hier wieder die
Devise: wer anhält verliert und fährt soweit rückwärts, bis der Boden wieder
etwas fester ist. Und das konnten ein paar Meter sein. Zurück auf dem Zeltplatz
legten wir noch einen Spaziergang zur Skeleton Bay, der Skelett-Bucht ein. Hier
sollten wir eigentlich auf eine Menge von Riff-Haien stoßen. Leider waren wir
zur falschen Zeit dort. Das Wasser war sehr niedrig und weit und breit kein
Riff-Hai zu sehen. Wir hatten allerdings einen Drink dabei und genossen wieder
einmal das Gefühl, unsere Waden sandgestrahlt zu bekommen. Den Abend verbrachten
wir dann noch einmal in Bill´s Pub.
Tag 15
Für den Silvestertag hatten wir einen Schnorchelausflug
hinaus aufs Riff gebucht. Auch wenn wir vom Strand aus schon einen
einzigartigen Einblick in die Korallenwelt der Westküste hatten, versprachen
wir uns von dem weiter draußen liegenden Riff noch ein wenig mehr. Auch hier
wurden wir nicht enttäuscht. Wir machten 3 Schnorchel-Stopps an
unterschiedlichen Orten. Bei Nummer eins konnten wir ca. 20 Riffhaie
beobachten, die direkt unter uns Kreise drehten. Diese Tiere sind für den
Menschen absolut ungefährlich, sehen aber schon richtig nach Hai aus. Ein
eigenartiges Gefühl, so eine Ansammlung dieser bis zu 2 Meter großen Fische aus
der Nähe zu sehen. Beim nächsten Stopp war geplant, mit bis zu 4 Meter langen
Manta-Rochen zu schwimmen. Per Flugzeug sollten die Tiere lokalisiert, die
Position unserem Schiff durchgegeben werden. An diesem Tag zeigte sich
allerdings nur ein ca. 1,50m großer Baby-Manta-Rochen, den wir alle vom Schiff
aus sehen konnten. Beim Schnorcheln selbst hatten einige von uns Glück und
konnten den Rochen noch einmal unter Wasser sehen. Ich (Basti) gehörte aber
leider nicht dazu. Am letzten Spot, an dem wir vom Schiff aus eine Menge
Meeresschildkröten beim Fressen beobachten konnten, ließen wir uns noch einmal
mit Schnorchel und Taucherbrille über ein recht seichtes Korallenriff treiben.
Das war dann auch mein persönliches Highlight des Tages. Man fühlte sich
einfach wie im Aquarium. Überall um einen herum schwammen Fische in allen
Farben und unterschiedlichster Größe. Es war der Wahnsinn. Teilweise wurde man
durch die Strömung in einer derartigen Nähe über das Riff getrieben, dass man
das Gefühl hatte, gleich hängen zu bleiben. Es ist aber nichts passiert, uns
und den Korallen geht es gut.
Wir ließen es uns auf dem Boot gut gehen |
Zurück am Anleger sammelten wir uns kurz auf dem
Campingplatz und bereiteten uns auf den Abend vor. Wir hatten Tickets für die
Silvester-Party im Bill´s (wo auch sonst, es gab nur 2 Party-Locations in Coral
Bay) erstanden. Die Feier selbst war super. Zwar muss man die Musik
nachträglich als leicht grausam einstufen, aber wir haben das Beste daraus
gemacht. Jule tanzte irgendwann, angefeuert von uns, auf dem Tisch, wurde vom
Türsteher aber freundlich darauf hingewiesen, dass das so nicht ginge. Nach dem
dritten Mal innerhalb einer Stunde wurde ihm das dann auch zu viel und er bat
uns, zu gehen. Das war gegen 1 Uhr morgens. Da die Party sowieso um 2 Uhr
vorbei gewesen wäre, war das kein Problem. Jule und Robin gingen gut
angetrunken in ihren Camper. Wir machten noch Bekanntschaft mit einem deutschen
Auswanderer und seiner thailändischen Freundin, tranken unnotwendigerweise noch
eine Flasche Sekt zusammen an seinem Camp (mit Disco-Kugel!) und gingen dann
nochmal zu unseren Autos. Dort angekommen stürmte Jenny, Saschas Freundin, in
Jules und Robins Auto und fing an, auf Jule einzureden und sie sehr, sehr
unsanft zu wecken. Grund? Keine Ahnung! So richtig viel haben Steffi und ich
davon auch nicht mitbekommen. Im Nachhinein sehr lustig, in dem Moment recht
bizarr.
Tag 16
Den 01.01. sollte man ja eigentlich zum Ausnüchtern
nutzen. Wir nutzten ihn, um gegen 10 Uhr auszuchecken und über 600km weit von
Coral Bay nach Denham in der Shark Bay zu fahren. Auf dem Zwischenstück gab es
nicht viel zu sehen, die nächsten Highlights warteten dann im dortigen von der
UNESCO zum Weltnaturerbe erklärten Gebiet auf uns. Angekommen auf dem Zeltplatz
mit direktem Strandzugang (ca. 5m Weg von unserem Stellplatz) schauten wir uns
einen fantastischen Sonnenuntergang mit „Dip“ (Eintauchen der Sonne direkt im
Meer) an. Danach gab es Essen und wir planten die Unternehmungen für die
nächsten Tage.
Sonnenuntergang in Denham |
Tag 17
Der Erste Weg führte uns zunächst zur
Touristeninformation, wo wir uns mit Karten und Informationen eindeckten. Im
Park angekommen mussten wir erst einmal den Reifendruck ablassen, da die
komplette obere Halbinsel nur aus Sandpisten besteht und ausschließlich mit
Allradfahrzeugen befahren werden kann. Die Big Lagoon - große Lagune war der
erste Halt. Wir Mädels entspannten in
der Sonne, die Jungs gingen Baden. Danach führte es uns an die Herald Bight.
Eine ruhige, flache Bucht mit türkisblauem Wasser und allerhand Rochen. Es
hatte wieder einmal 41 Grad im Schatten und so wurde zur Mittagspause eine
kleine Abkühlung hinzugefügt. Anschließend fuhren wir an den "Steep
Point", von dem aus man herrlich auf das Meer unter einem blicken konnte
und so sahen wir viele Manta-Rochen, eine Schildkröte und einen Riffhai. Ein
großer Schwarm Kormorane ruhte am Strand. Die Hitze machte uns zu schaffen und
so fuhren wir weiter ans Kap und versuchten irgendwelche Echsen, Schlangen oder Säugetiere zu
entdecken- ohne Erfolg, es war auch ihnen zu heiß.
Cape Peron im Francois-Peron-Nationalpark |
Auf dem Weg zurück klapperten
wir etliche Zeltplätze ab, um festzustellen ,dass es am Herald Bight am
schönsten war und so campten wir wieder in der Bucht direkt am Strand. Ein
weiterer Entdeckungsspaziergang brachte wieder nichts und nach dem Rumpsteak
zum Abendessen verzog ich (Steffi) mich wieder schleunigst ins Bett, da es
wieder neue komische Flugkäfer gab. Das Drama konnte ich den dreien nun
wirklich ersparen, die noch ein paar Stunden zusammen saßen.
Unser Campingplatz |
Tag 18
Sonnenaufgang am Herald Bight |
Jule weckte uns am 03.01. pünktlich zum Sonnenaufgang
gegen 04:45. Wir setzten uns zusammen mit unseren Freunden, den Fliegen, in
unsere Stühle und genossen das Spektakel. Unsere Notvariante gegen die kleinen
Quälgeister war übrigens das Überziehen unserer eigentlich fürs Autofenster
gedachten „Fenstersocken“ über den Kopf. Das verschaffte einem zwar eine etwas
unklarere Sicht, die fehlenden Fliegen in
den Kopf-Körperöffnungen empfanden wir jedoch alle als Befreiung.
Weg zurück zum Highway |
Im Anschluss fuhren wir die Offroad-Strecke zurück zum
Highway und dann weiter in das Resort „Monkey Mia“. Bekannt ist dieser Ort für
die tägliche Fütterung von Delfinen direkt am Strand. Die Tiere kommen seit
über 30 Jahren fast jeden Tag vormittags an den Strand und bekommen dort von
Nationalpark-Rangern Fisch gefüttert. Es handelt sich aber immer noch um wilde
Tiere, sodass man nie genau weiß, ob nur einer oder 10 Delfine zur Fütterung
erscheinen werden. Wir hatten Glück. Nachdem zur ersten Fütterung um 07:30 nur
2 Delfine am Start waren, kamen eine gute Stunde später gleich 7 Stück direkt
an den Strand. Die Ranger passen auf, dass niemand die Tiere berührt oder zu
weit ins Wasser läuft. Wir waren richtig nah dran, d.h. ca. 3 Meter von den
Delfinen entfernt.
Pelikane, die darauf warten, auch etwas vom angebotenen Fisch zu erbeuten |
Anschließend gab es erstmal Frühstück, bevor wir uns das
Aquarium in der Nähe von Denham anschauten. Das Ganze war nicht allzu groß,
aber sehr informativ und lustig aufgezogen. Unser Guide hatte einen trockenen
Humor, über den wir uns hätten ausschütten können. Ich bin mir allerdings nicht
sicher, ob der Rest der Gruppe auch so amüsiert war. Extrem erheiternd fanden
wir z.B. seine Antwort auf die Frage, welcher Fehler sich im Film „Findet Nemo“
eingeschlichen hat: Nach dem Tod seiner Mutter hätte Nemo´s Vater in der Natur
eigentlich sein Geschlecht gewechselt, um sich mit Nemo zu paaren. Dieser
Mechanismus dient der Art-Erhaltung bei Clown-Fischen. Ich möchte mir gar nicht
ausmalen, welche Fragen der anwesenden Kinder im Nachhinein auf deren Eltern
eingeprasselt sind. Ein weiterer Kommentar von ihm: „Feuerfische sind extrem
schön, aber auch extrem gefährlich – genau wie Frauen.“
Es gab aber auch interessante Informationen, z.B. zum
Umgang Australiens mit Haien. Es sterben hier jedes Jahr deutlich mehr Menschen
durch Rinder und Pferde, als durch Hai-Attacken. Trotzdem wird der Hai
verteufelt und als mörderisches Raubtier dargestellt. Nach einer Hai-Attacke
werden die Strände im betroffenen Gebiet gesperrt, obwohl ein Hai allgemein nur
sehr wenig Nahrung aufnimmt und nach einem Angriff auf einen Surfer für einige
Wochen keine Nahrung mehr benötigt. Die Strände werden genau nach einigen
Wochen wieder geöffnet, also dann, wenn der Hai wieder Hunger hat. Nicht sehr
logisch.
Wir schauten uns noch die Fütterung der Haie an, bevor wir den Rest
des Tages wieder auf unserem Campingplatz in Denham verbrachten. Auf der
Rückfahrt investierten wir noch 5,50$ p.P. in einen Fliegenhut. Wahrscheinlich
das am besten angelegte Geld auf unserer bisherigen Reise.
Bei der anschließenden Partie Name-Stadt-Land (-Getränk)
sah es für mich (Basti) wieder ziemlich finster aus.
Tag 19
Der 04.01. war zu großen Teilen mal wieder ein Fahr-Tag.
Insgesamt hatten wir noch ca. 850km bis Perth zurück zu legen. Wir machten noch
ein paar kurze Stopps in der Shark Bay. Am Aussichtspunkt „Eagle Bluff“ hatten
wir einen Wahnsinnsblick übers Wasser, sahen aber diesmal keine Meerestiere.
Am Shell Beach, der ausschließlich aus kleinen weißen
Muscheln besteht, konnten wir ein paar schöne Bilder machen. Das Wasser ist in
dieser Bucht extrem salzhaltig, wodurch sich nur wenige Lebewesen ansiedeln
können. Die Muscheln haben sich an die Bedingungen angepasst, ihre Größe
verringert und sind in der Lage, hier zu überleben. Bei Sturmfluten spült es
die Muschelschalen an den Strand, die dort eine bis zu 10 Meter hohe Schicht
bilden.
Die Hamelin Pools waren auch wieder sehr einzigartig. Die
ältesten Lebewesen der Welt (3 Milliarden Jahre alt!!!), spezielle
Mikro-Organismen, haben sich in dem auch hier extrem salzhaltigen Wasser
angesiedelt und abgelagert. Durch die ständige Wasserbewegung mit Ebbe und Flut
bildeten sich immer dickere Schichten dieser Organismen, sodass sie heute als
kleine, steinartige Säulen aus dem Wasser herausragen.
Unsere letzte Attraktion für diesen Tag sollten die
Pinnacles im Nambung National Park sein. Hier bekommt man in der Sandwüste
stehende, versteinerte Baumstümpfe zu Gesicht. Gerade im Sonnenuntergang mit
weichem Licht und langen Schatten ein tolles Foto-Motiv. Durch den Park führte
eine Sandpiste, die man mit dem Auto befahren konnte. Anhalten konnte man praktisch
überall.
Unser Tag endete dann in einem Caravan-Park in Lancelin,
ca. 100km vor Perth. Unsere netten Aussie-Campnachbarn schenkten uns noch
gegrillte Würstchen und Salat, wollten dafür aber partout kein Bier etc. als
Gegenleistung annehmen. Wir haben das Essen genossen. Und das Bier J
Tag 20
Nach einer kurzen etwa 2 stündigen Fahrt, kamen wir nun
am Ziel unseres Roadtrips an - in Perth.
Blick vom Kings Park auf die Stadt |
Wir checkten im Caravanpark in Fremantle ein, weil dieser
nah an der Fähre nach „Rottnest Island“ lag. 50$ kostete uns diese exklusive
Lage pro Nacht. Dafür war alles tip top in Schuss. Voller Motivation legten wir
der Dame an der Rezeption unsere Pläne dar, dass wir heute gegen 14:00 die
Fähre nach Rottnest Island nehmen uns ein Fahrrad leihen und die Insel umrunden
wollen. Sie sagte uns, es mache zeitlich an diesem Tag wenig Sinn, und so
verschoben wir unsere Pläne auf den nächsten Tag. Also fuhren wir in den
Kingspark, um dort ein gemütliches Picknick mit Blick auf die Stadt zu genießen
und in der Sonne zu faulenzen. Danach stürzten wir uns ins Shopping-Vergnügen. „Watertown“
ist ein Outlet-Shoppingcente,r in dem wir noch ein paar Stündchen verbrachten
und das ein oder andere Schnäppchen ergatterten. Anschließend fuhren wir mit
dem kostenlosen Stadtbus nach Northbridge auf die Restaurantmeile. Dort gab es
im „Outback Jack“ Krokodil, Emu,
Wildschwein, Känguru, Wasserbüffel und lokalen Fisch. Zurück auf dem Campingplatz,
war es windig und kalt, der Aufenthaltsbereich nach 22:00 bereits geschlossen,
so dass wir uns beeilten ins warme Bett zu kommen.
Tag 21
Der Morgen begann etwas stressig. Wir hatten auf die
letzte Minute Brote fürs Mittag geschmiert und Rucksäcke gepackt und kamen
pünktlich 9:15 an der Bushaltestelle an. Der Shuttlebus (vom Campingplatz
organisiert) sollte uns gratis zum Hafen bringen. Robin war noch im Büro um die
nächste Übernachtung zu bezahlen
und Jule hatte etwas im Auto vergessen.
Also schnauzte uns der Busfahrer an, er könne nicht noch 2 Minuten Warten und
wir müssten uns ein Taxi nehmen. Als wir aber zu zu viert an der Haltestelle
zusammenkamen stand er immer noch und ließ uns dann plötzlich doch mit fahren
(9:17). Er ließ es sich nicht nehmen uns noch darauf hinzuweisen, dass wir den
ganzen Morgen Zeit hatten herzukommen und es ihm schwer machten.
Nachdem wir an Bord des Schiffes gingen, konnte der Spaß
beginnen. Der Wellengang war nicht ohne, was Basti wie immer ein bisschen zu
schaffen machte, doch er hielt sich die halbe Stunde Fahrt über wie immer
wacker! Auf der Insel angekommen (auf welcher keine Pkw´s erlaubt sind) liehen wir uns für je 30$ ein Fahrrad und
radelten los. Die Insel war hügeliger als gedacht aber das machte nichts, da
man gefühlt alle 5 Minuten an einem Aussichtspunkt stoppte oder Quokkas
sichtete. Quokkas sind der Touristen-Magnet
auf dieser Insel. Es handelt sich um sogenannte „Kurzschwanz-Kängurus“ und die
Einzigen ihrer Gattung. Sie werden bis zu 60 cm groß und wurden bei ihrer Entdeckung
beinahe fälschlicherweise ausgerottet, da man sie für eine Rattenart hielt.
Daher auch der Name Rottnest Island –Rattennest Insel. Heute sind sie
geschützt, vermehren sich wieder prächtig und stehen Touristen gern für ein
Selfie zur Verfügung, auf dem diese kleinen, süßen Fellknäule sogar brav
„lächeln“.
Eine Mini-Echse! |
Blick in eine der traumhaften Buchten auf Rottnest Island |
„Rotto“ (umgangssprachlich)
ist auch ein hervorragender Spot zum
Angeln, Schnorcheln und Baden. Durch die fehlende Vermarktung dieser
Möglichkeiten, waren wir darauf leider nicht vorbereitet, hatten aber sowieso
keine Zeit mehr. Unsere Fähre legte 16:25 schon wieder Richtung Fremantle ab.
Zurück auf dem Festland erkundeten wir die Markthalle und
fanden eine japanische Garküche mit ausgezeichneter Ramen-Nudelsuppe, Jule
konnte noch einige Mitbringsel an den zahlreichen Marktständen besorgen.
Fremantle Markets |
Street-Art |
Gut
gesättigt tingelten wir noch zu Fuß durch den Stadtkern, warfen einen Blick in
die „Timezone“ Familienspielhalle (in
der Jule beim Motorrad fahren einen kleinen Jungen besiegte) und landeten auf
einen letzten Drink in der „Monks“ Brauerei. Hier gab es selbstgebraute Biere
und Cider, sowie köstlich aussehendes und gut riechendes Essen. Zum Probieren
war kein Platz mehr übrig. Zurück im Camp gab es noch einen Absacker in Jules
und Robins Camper, da es draußen schon wieder eisig (für australische
Verhältnisse) windete.
Tag 22
Am Morgen des Abschieds packten Robin und Jule fleißig
ihre Koffer und wir bekamen noch gratis Lebensmittel von einer schweizer
Familie, die neben uns campte und am selben Tag abflog. Wir wollten vor dem
Abflug nochmal gemeinsam an den Strand und fanden beim 3. Versuch auch einen,
an dem keine Hunde erlaubt waren. Für Steffi wäre sonst nicht wirklich an
Entspannung zu denken gewesen. Nachdem die beiden noch ein bisschen Sonne für
zuhause getankt haben, aßen wir noch leckere Burritos bei „Guzman y Gomez“,
einer australischen Fastfood-Kette mit mexikanischem Essen. Robin und ich
brachten dann gemeinsam den Camper zurück, an dem es glücklicherweise nichts zu
beanstanden gab.
Dann war es schon wieder so weit. 3 Wochen vergingen
leider wie im Flug, und wir mussten uns recht schnell am Flughafen
verabschieden, da der Check-In der beiden schon fast überfällig war.
Gesamtbilanz: über 7500 km in 21 Tagen mit Jule und Robin, für
Steffi und mich über 10.000km in 3,5 Wochen.
Extreme Wetter-Kapriolen. Einsamkeit. Nervenzusammenbrüche. Unverwechselbare
Landschaften. Offrad-Erfahrungen.
Traumhafte Strände. Einzigartige Tierwelt. Tolle Zeit mit tollen Freunden J
An dieser Stelle auch einen ganz lieben Dank an alle, die
uns mental und finanziell auf unserer Reise unterstützen! Wir freuen uns, dass
so viele Leute unsere Reiseberichte verfolgen und bei unseren Erlebnissen
mitfiebern. Danke, danke, danke!!! J
Übrigens: wir haben uns nach Jules und Robins Abreise
erstmal in die Region südlich von Perth vorgearbeitet. Nach 2 Tagen im Lane
Pool Reserve ohne Handyempfang und Waschen im Fluss sind wir heute in der
Weinregion Margaret River angekommen. Morgen geht es auf Weingut-Tour, da
lassen wir uns die guten australischen Tropfen schmecken. Und am 18.01. fliegen
wir für 3 Wochen nach Bali und auf die Nachbar-Insel Lombok. Dort reicht unser
australisches Geld länger als in Australien selbst.
Unser Campingplatz im Wald im Lane Pool Reserve |
Fliegengitter-Konstruktion für den Kofferraum, damit wir nachts besser atmen können |
Basti beim Blog schreiben :-) |
Wir melden uns bald wieder mit neuen Lach- und
Sachgeschichten!
Basti und Steffi