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Donnerstag, 29. Oktober 2015

Dschungelcamp und Hippie-Insel


Überblick Bangkok - Ko Lanta

Gezoomte Route von Surat Thani über Khao Sok nach Ko Lanta


Die Fahrt im Nachtzug nach Surat Thani im Golf von Thailand war ein besonderes Erlebnis. Los ging es in Bangkok am 14.10. um 19:30. Gebucht waren wir für die 2. Klasse im Schlafwagen ohne Klimaanlage, dafür aber mit Ventilator. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, da sich das klimatisierte Abteil eher wie eine Kühlkammer anfühlte. Alkohol im Zug war verboten – das fiel mir genau dann auf, als mein Bier von einem Sicherheitsmann konfisziert und entsorgt wurde J
Die Sitze im Zug wurden nach der Abfahrt zu Liegen umgebaut, sodass jeder sein zwar recht kleines aber immerhin eigenes Bett hatte. Nachteil in unserem Wagen war der Geräuschpegel durch die offenen Fenster, der das Schlafen selbst mit Ohropax erschwert hat.

Einigermaßen ausgeruht sind wir am Folgetag gegen 06:00 Uhr aufgestanden und konnten die traumhafte Dschungellandschaft im Morgenlicht bewundern.

Norman friert im klimatisierten Abteil
Blick am frühen Morgen aus dem Fenster


Ankunft in Surat Thani

Das letzte Stück ging es auf der Ladefläche eines Pickups bis zu unserer Unterkunft


Nach unserer leicht verspäteten Ankunft in Surat Thani ging es mit dem Minibus ins Landesinnere zum Khao Sok Nationalpark. Hier mieteten wir uns für 4 Tage im Riverside Cottage ein – eine mitten im Dschungel gelegene Bungalowanlage. Aber seht selbst:

Weg zu unserem Bungalow


Unser Heim für 3 Nächte


Und nochmal von der anderen Seite
Unsere Privatfledermaus im Badezimmer
Überall Geckos


Die Spinne war ca. so groß wie eine Hand, Julia hat eine leichte Panikattacke bekommen als das Tier beim Frühstück neben ihr saß

Hier war dann erstmal ein wenig Entspannung angesagt. Bei den angebotenen Touren konnten wir uns allerdings nicht ganz zurückhalten. Steffi war mit Julia und Mirjam aus Holland (haben wir dort kennengelernt) beim Elefantenbaden. Wahnsinn, wenn so ein Riesentier vor einem im Wasser liegt, sich waschen lässt und man dabei mit dem Rüssel vollgespritzt wird!

Bilder folgen an dieser Stelle noch, da ich die aus unseren GoPro-Videos rausziehen muss!

In unserem Bungalow haben wir uns danach unsere 2. Massage gegönnt. Für den Abend haben alle außer Steffi eine Nachtsafari durch den Dschungel gebucht. Auch das war ein Erlebnis der besonderen Art. Mit Guide und Stirnlampe liefen wir im stockdunkeln direkt durch den Dschungel – unser Guide mit der Machete voran. Neben einem Chamäleon gab es allerlei ekelhaftes und faszinierendes Getier zu sehen. Skorpione, Spinnen, Riesenzecken, und Blutegel über Blutegel! Diese kleinen Biester warten auf dem Boden oder auf Blättern darauf, irgendeinem vorbeilaufenden Geschöpf ein wenig Blut abzusaugen. Wir waren vorgewarnt und hatten lange Hosen an, sodass wir einigermaßen geschützt waren. Unser Guide hingegen war recht entspannt unterwegs und hatte kurze Hosen sowie Schuhe ohne Socken an. Fazit war, dass er sich alle paar Minuten wieder einen Blutegel abziehen musste. Das Blut lief dann zwar an seinem Bein herunter, er fand das aber offensichtlich total amüsant. Lustiger Bursche :-) 

Im stockdunkeln ging es über eine Trail, der offensichtlich schon länger nicht mehr benutzt worden ist. Ein bisschen Jurassic-Park-Feeling.

Skorpion


Den Namen dieses reizenden Geschöpfes habe ich leider nicht verstanden, nur dass es giftig sein soll.

Stabheuschrecke

Am Abend war dann meist gemeinsames Shisha rauchen angesagt
Weil uns das alles aber noch nicht exotisch genug war, buchten wir eine 2-tägige Tour noch tiefer in den Dschungel zum Khao Sok Lake. Mit dem Longtailboot wurde unsere Gruppe von 11 Leuten zu den ausschließlich über Wasser zu erreichenden Bungalows direkt am See gebracht. Die Fahrt dauerte 1,5 h. 



Ankunft an unserer Bungalow-Anlage

Vor unserem Privat-Bungalow mitten im Nirgendwo...
...gab es erstmal einen fetten Regenguss - schließlich ist die Regenzeit in Thailand aktuell noch nicht vorbei...

...allerdings waren wir gut vorbereitet...
...und für Kost und Logis wurde rundum gesorgt.
Vor Ort hatten wir die Möglichkeit, schwimmen zu gehen, mit Kajaks auf den See zu paddeln sowie an einer Bootsfahrt mit Tierbeobachtung teilzunehmen.


Kajak Fahren in Badehose geht auch bei Regen - warm genug war es jedenfalls
Norman allein auf weiter Flur auf einem abgestorbenen Baum im Stausee, auf dem ich ihn abgesetzt habe
Und der Basti auch allein im Nichts
Der Sonnenuntergang nach dem kurzen Starkregen war beeindruckend

Wer findet den Affen im Baum?



Die Kajakfahrt mit Norman bei Nacht war genial. Einfach auf das Wasser legen und die Wahnsinns-Geräuschkulisse wirken lassen. Sternenhimmel hatten wir allerdings leider nicht.

Steffi hatte am letzten Tag im Khao Sok Nationalpark kurz vor unserer Abreise beim Toilettengang noch eine Begegnung der besonderen Art. Eine Spinne in dieser Art (festgehalten auf der Toilette in den Riverside Cottages)...



...sprang ihr beim Verlassen des Klohäuschens auf den Fuß. In Panik ließ sie alles fallen, was sie bei sich trug. Ich war nicht dabei, aber die Verzweiflung stand ihr beim Zurückkehren auf unser Boot noch ins Gesicht geschrieben. Armer Hase! Anschließend unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt mit fantastischem Blick über den 1983 angelegten Stausee.


Norman, unser kleines Äffchen

Bei über 30 Grad und um die 90 Prozent Luftfeuchtigkeit lief der Schweiß in Strömen. Für den Ausblick hat sich das allerdings gelohnt!

Nach dieser Erfahrung entschlossen wir uns, gemeinsam nach Krabi zu fahren, um von dort aus mit der Fähre nach Ko Lanta zu schippern. Da wir uns nach dem Dschungel mal richtig was gönnen wollten, quartierten wir uns im Krabi Grand Hotel ein. 


Ich schätze, dass diese Perle von Krabi in den 80ern eventuell mal ein Grand Hotel gewesen sein könnte, mittlerweile ist davon aber nicht mehr viel übrig. Die Einrichtung abgewohnt und alles ein wenig vernachlässigt, dafür aber extrem günstig und wenigstens kein Getier im Zimmer  - dachten wir bis dahin! Ich war schon im Zimmer und Steffi noch an der Promenade unterwegs als mir eine kleine, süße Bettwanze über die Brust lief.


Nur ein Beispielhaftes Bild aus dem Netz, aber genauso sah der kleine Racker aus. 
Einzige Möglichkeit, falls man wie ich keine Lust auf Bisse hat: Einpacken, Auschecken, Umziehen. Steffi habe ich dann mit gepackten Rucksäcken erwartet. Der Checkout mit Geldrückgabe verlief dann absolut problemlos. Der Chef des Hotels entschuldigte sich mehrmals bei uns. Die Nacht haben wir im gut bewerteten Hogwarts-Hostel um die Ecke verbracht, in dem noch ein 6er-Zimmer frei war. Hier war dann auch alles super.

Am nächsten Tag, dem 19.10., wollten wir alle gemeinsam die Fähre nach Ko Lanta nehmen. Unsere Freunde entschieden sich dann aber kurzfristig dafür, nach Ko Phi Phi zu fahren. Wir vereinbarten, uns in einigen Tagen auf Ko Lanta zu treffen. Steffi und ich waren jetzt erstmal zu zweit unterwegs. Auch schön :-) 
Da die Fähre nach Ko Lanta erst wieder in der Hochsaison ab November fährt, mussten wir kurzfristig auf einen Minibus umsteigen. Die Fahrt war mit 4,5 h für 84 km dann doch länger als gedacht und wir waren froh, endlich in Sonyas Guesthouse angekommen zu sein. 

Hier waren wir dann bis gestern einquartiert. Die Unterkunft war spitzenmäßig. Wir zahlten ca. 12 €/Nacht für einen Bungalow mit eigenem Bad und Klimaanlage, bis zum Strand waren es ca. 100 Meter. Die Unterkunft ist ein thailändischer Familienbetrieb, in dem alle mit anpacken. Alle waren unfassbar freundlich, man hätte sie am liebsten umarmt (was wir mit unserer Wirtin zum Abschied dann auch getan haben). Außerdem war das Essen bei uns so gut, dass wir uns ständig durch die riesige Vielfalt der thailändischen Küche probieren mussten.



Am Abend unserer Ankunft schauten wir uns nochmal den Strand an und wurden erstmal ein wenig überrumpelt. Da gerade Ebbe war, schauten überall Steine aus dem Wasser, was so nicht in unser Bild vom thailändischen Traum passen sollte. Das Ganze hat sich mit aufkommender Flut dann allerdings relativiert. Der Klong Kong Beach ist als Hippie-Strand bekannt, dementsprechend gemütlich und entspannt sind auch die Bars. Da aktuell noch Nebensaison ist waren auch noch recht wenige Touristen unterwegs. Wir landeten letztendlich in der Hippies-Bar, die erst vor 2 Wochen eröffnet hat. 

So kann man das Leben genießen
Da hier am Montag immer kräftig gefeiert wird, konnten wir uns über ein kostenloses Barbecue, eine Feuershow, Live-Musik und das Tanzen im Sand freuen. Dieser Abend sollte noch der Grundstein für etwas Größeres sein :-)  Wir lernten den speziellsten Kellner Thailands kennen: Er heißt Un. Er gestaltete unsere Barbesuche immer äußerst bequem und lustig und bediente sogar, wenn wir am Strand saßen und nicht in der Bar. Er redete wie ein Wasserfall und anfangs verstanden wir durch sein schlechtes Englisch fast kein Wort. Das besserte sich allerdings von Tag zu Tag und nach ein paar Drinks ;-)


Da ist Sie, die Hippies-Bar

Der Bau des Peace-Zeichens hat die Mannschaft einen ganzen Tag gekostet. In der Nebensaison aber alles noch machbar. 
Am 20.10. gratulierten wir Angi, die in der Zwischenzeit mit Ihrem Freund in Thailand unterwegs war und am 26.10. wieder zu uns stoßen sollte, zum Geburtstag und liehen uns danach für 150 Baht / Tag ein Moped aus. Mietvertrag? Fehlanzeige. In Sonyas Guesthouse basiert alles auf Vertrauensbasis. Das Moped war nicht mehr das Frischste. Die Bremsen hinten konnten das Beschleunigen beim Bergabfahren maximal verzögern und nicht verhindern. Egal, wir fuhren zum Bamboo Beach in den Süden von Ko Lanta und stießen unterwegs auf ein paar Affen, die auf der Straße rumlungerten. 

Steffi mit Ihrer Rennmaschine

No comment
Witzigerweise (zumindest für mich) hatte unser Roller an steileren Bergen mit 2 Leuten ziemliche Probleme, sodass Steffi als Sozius mehrmals absteigen und die letzten Meter zu Fuß laufen musste.
Der Bamboo Beach selbst war recht schön. Leider hatten wir, wie auch an den folgenden Tagen, aufgrund der Waldbrände in Indonesien relativ wenig Sonne. Alles schien wie von einem grauen Schleier überzogen.


Steffi im selbst gebauten Pool
Nach einigen trüben Tagen sollten wir dann doch noch schönes Wetter und einen entsprechenden Sonnenuntergang bekommen.





Blick aus der Hippiebar heraus
Wir haben uns insgesamt 3 mal mit Steffis (Ex-) Chefin getroffen, die auch gerade auf Ko Lanta unterwegs ist. Allerdings im Luxusresort :-)  Die Abende verbrachten wir fast täglich in der Hippies-Bar, wo wir auch bald schon fast zum Inventar gehörten. Wir bekamen kostenlosen, frisch gegrillten Fisch, preiswerte Drinks und halfen gemeinsam mit Norman, Laila und Julia beim Dekorieren der Bar mit. 


Norman, Laila und Julia beim Dekorieren

Jeder hat sich mit je nach künstlerischen Fähigkeiten verewigt

Lailas Werk

Hier hat Steffi sich ausgelebt

Norman beim Schaffen

Steffi wurde die ehrenvolle Aufgabe zuteil, die Cocktailkarte zu verewigen

Die Jungs waren superentspannt und redselig! An einem der letzten Abende wollten die Besitzer feiern gehen und fragten uns als letzte übrig gebliebene Gäste, ob wir auf die Bar aufpassen könnten. Drinks sollten wir uns einfach nehmen und aufschreiben, zahlen dann am nächsten Tag. Ich wage zu behaupten, dass sowas in Deutschland eher nicht passiert wäre :-)

Gemeinsam mit den Anderen unternahmen wir noch einen Mopedausflug auf die andere Seite der Insel. Steffi lag an diesem Tag leider mit Magen-Darm-Problemen im Bett.




Mangrovenwald in der Nähe von Ko Lanta Old Town


Ein (leider) angeketteter Elefant ohne Aufsicht neben der Straße


Man merkte tatsächlich, dass Sie Nähe sucht. Verrückt, so ein Riesentier anzufassen.


Sonnenuntergang im Trüben, da in Indonesien die Brandrodungen außer Kontrolle geraten sind und Südostasien bei ungünstigen Wetterverhältnissen unter einer Dunstglocke liegt
Richtig toll war auch die 4-Islands-Tour, die wir am 25.10. gebucht hatten. Höhepunkte waren 2 Schnorchelausflüge, das Schwimmen durch die stockfinstere Emerald Cave und das Mittagessen am traumhaft weißen Strand.


Hier seht ihr den Eingang in die Grotte, durch die wir geschwommen sind. Wir haben das Ganze auch gefilmt, können aber aktuell noch keine Videos in akzeptabler Qualität hochladen.
In der Lagune erwarteten uns zu unserer Überraschung gefühlte 300 Chinesen. Damit hatten wir dann ein wenig Freibadfeeling. Witzig war, dass sich alle vor dem Rückweg feinsäuberlich in Reihen aufstellten, um gemeinsam durch die Höhle gezogen zu werden.

Steffi, die Schildkröte :-)


Unser Strand für´s Mittagessen






Der Besuch eines Marktes in Saladan musste sein und war von extrem vielen Eindrücken geprägt.







Am 26. stieß Angi wieder zu uns und wir feierten in der Hippies-Bar ihren Geburtstag nach - stilecht mit Torte. Das war auch der Abschied von unserem lieben Un, der mir ein altes Hippies-Bar- T-Shirt und Steffi sein getragenes Bandana schenkte, das er täglich auf dem Kopf trug. Für uns war das eine große Geste, da er selbst nicht viel mehr besitzt.



Unser letzter Abend auf Ko Lanta mit einem Eimerchen Rum-Cola
Rechts stehend im Bild der Barchef und unten rechts Un, unser Lieblingskellner

Angi´s Geburtstagstorte

Ich und Un im Hippies-Bar-T-Shirt
Und alles inklusive kostenlosem Seafood-Barbecue

Am 27.10. trennten wir uns wie geplant von unseren Freunden, um uns mit dem Minibus auf zurück nach Krabi zu machen. Gestern ging es mit AirAsia über Bangkok nach Siem Reap, wo wir uns bis 01.11. zusammen mit Alex Zeit für die Besichtigung von Angkor Wat nehmen werden.

Krabi-Siem Reap (Cambodia), allerdings mit dem Flugzeug und nicht mit dem Auto :-)


PS: Für unseren Tauchkurs, den wir in Ko Lanta machen wollten, hatten wir aufgrund einer Augeninfektion und darauffolgender Magen-Darm-Erkrankung von Steffi leider keine Zeit mehr. Vielleicht wird´s ja in Australien!