Nach einer
ziemlich windigen Landung in Mexiko City wollten wir erstmal im Hostel
einchecken. Da wir nicht so viel Geld für ein offizielles Taxi investieren
wollten, machten wir uns auf die Suche nach einem kostenlosen WLAN - Netzwerk,
um über unsere Handys ein Uber rufen zu können. Kostet ca. halb so viel wie ein
Taxi und ist noch sicherer, da die ganze Fahrt per GPS aufgezeichnet wird und
Fahrer und Gast im Nachhinein bewertet werden. Nachdem wir nach 30 Minuten
immer noch keinen Erfolg hatten, bestellten wir einen Saft in einem Café, das
kostenloses WLAN anbot. Leider funktionierte auch das nicht. Ein Geschäftsmann
am Nachbartisch hatte Mitleid mit uns und schaltete seinen WLAN - Hotspot frei.
So konnten wir dann alles regeln und ließen uns ins Zentrum von Mexiko City
kutschieren.
Angekommen an
unserem Hostel erwarteten uns erstmal recht menschenleere, schlecht beleuchtete
Straßen. Das Viertel sah jetzt erstmal nicht so toll aus, war aber gleich in
der Nähe der Altstadt. Unser Hostel hatte einen Wachmann an der Tür, der uns
herein ließ. Wir schleppten unsere Sachen in den 4. Stock und checkten in unser
Sechsbettzimmer ein. Schönes Hostel mit Dachterrasse, Küche und entspannten
Leuten.
Wir richteten uns ein und machten uns auf die Suche nach etwas zu essen. Einen Block vom Hostel entfernt stießen wir auf unzählige Straßenstände mit mexikanischem Essen. Nachdem wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, entschieden wir uns für jeweils 5 Tacos für je 33 Pesos, was ungefähr 2€ entspricht. Der Junge am Stand beherrschte sein Handwerk und servierte uns innerhalb kürzester Zeit mit Fleisch, Frühlingszwiebeln, Koriander, Tomate und scharfer Soße gefüllte Tacos, die wir dann im Hostel verspeisten. Soooo lecker! Wenn das der Einstieg in die mexikanische Küche war, freuten wir uns schon jetzt auf die kommenden Wochen.
Blick von der Dachterrasse des Hostels |
Wir richteten uns ein und machten uns auf die Suche nach etwas zu essen. Einen Block vom Hostel entfernt stießen wir auf unzählige Straßenstände mit mexikanischem Essen. Nachdem wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, entschieden wir uns für jeweils 5 Tacos für je 33 Pesos, was ungefähr 2€ entspricht. Der Junge am Stand beherrschte sein Handwerk und servierte uns innerhalb kürzester Zeit mit Fleisch, Frühlingszwiebeln, Koriander, Tomate und scharfer Soße gefüllte Tacos, die wir dann im Hostel verspeisten. Soooo lecker! Wenn das der Einstieg in die mexikanische Küche war, freuten wir uns schon jetzt auf die kommenden Wochen.
Unsere ersten richtigen Tacos |
Ab hier waren es
noch 4 Tage bis zur Wiedervereinigung mit Jule und Robin! Der Plan war, sich in
Mexiko City zu treffen, 2 Tage die Stadt anzuschauen und dann nach Cancun zu fliegen. Von dort aus wollten wir per Mietwagen die
Halbinsel Yucatan erkunden, bevor es für die beiden zurück nach Deutschland gehen
sollte.
Doch zunächst
erkundeten wir Mexiko-Stadt bei Tag. Im Vergleich zu Australien und Neuseeland nahmen wir die Stadt
natürlich erst einmal als schmutziger und ärmlicher wahr. Die historische
Altstadt ist schick hergerichtet, kleinere Straßen in umliegenden Vierteln
sahen nicht mehr ganz so schick aus. Aber es war richtig spannend, einfach
herumzulaufen, die kleinen Geschäfte anzuschauen, über Märkte zu schlendern und
sich vom mittelamerikanischen Lebensstil mitreißen zu lassen.
Tacos al Pastor (Schwein) mit Kaktus |
Wir verbrachten
einen Tag im anthropologischen Museum und schauten uns eine schier unendliche
Menge von Exponaten der mittelamerikanischen Geschichte an. Mumien, Masken,
Töpferei-Waren, Gold und Edelsteine und Exponate der Neuzeit. Trachten, Schmuck
und Handarbeiten. Sehr interessant aber auch viel Input.
Karte von Maya-Ruinen und wichtigen Fundstücken in Mexiko |
Nachbildung des Sonnenrades |
Danach erkundeten wir
das schicke Stadtviertel Colonia Condesa, in dem wir zufällig auf einen
Wochenmarkt stießen. Dort gab es erst einmal wieder Tacos mit verschiedenen
Füllungen und einem ordentlichen Schärfekick. Anschließend verbrachten wir noch
einige Zeit auf dem Markt und fanden einmal mehr Obst und Gemüse, welches wir
noch nie vorher gesehen hatten. Wir kauften ein paar frische Sachen ein, schauten
uns den Parque de Mexico an und stießen im Party-Viertel Zona Rosa mit einem
Drink auf einen Tag mit vielen Eindrücken an.
Am nächsten Tag nahmen
wir an einer Free-Walking-Tour durchs Stadtzentrum teil. Bezahlen muss man bei
diesen Touren, wie der Name es sagt, grundsätzlich nichts, man gibt allerdings
ein Trinkgeld in beliebiger Höhe, sollte es einem gefallen haben. Wir liefen 3
Stunden kreuz und quer durch das schöne Stadtzentrum und sahen dabei überall
Unmengen von Polizisten. Uns wurde erklärt, dass es in Mexiko-Stadt täglich
Demonstrationen zu verschiedensten Themen gäbe, deswegen die Präsenz der
Sicherheitskräfte. Das Ganze nahm dann allerdings ziemlich schnell unangenehme
Ausmaße an. Unsere Gruppe, ca. 10 Leute, wollte eine größere Straße überqueren
als plötzlich eine Hundertschaft von Polizisten in Schutzausrüstung angerannt
kam und sich an der Kreuzung genau zwischen uns drängte, um die Straße zu
blockieren. Ein paar Leute dahinter, der Rest davor, redete unsere Führerin auf
die Polizisten ein, uns doch bitte durchzulassen. Das taten die Herren nach
kurzer Diskussion dann auch. Unser Guide war aber ziemlich angefressen und
meinte, dass so etwas total übertrieben und überhaupt nicht notwendig sei. Für
uns sah die folgende „Demonstration“ auch überhaupt nicht so aus, als bräuchte
es hunderte Bewaffnete, um die Leute in Schach zu halten.
Die plötzliche Strassensperre, die unsere Gruppe kurzzeitig zerriss |
Es handelte sich
eigentlich nur um Einheimische in traditionellen Kleidern, die tanzend und
singend über die Straße hüpften. Komisch, aber hier will der Sicherheitsapparat
offensichtlich Stärke demonstrieren.
Wir schauten uns
Zocalo (Hauptplatz), den Palacio Nacional (Nationalpalast), den Palacio de
Bellas Artes (Palast der schönen Künste) an und endeten an der Iglesia La
Profesa, einer Kirche.
Der berühmteste Konditor Mexico-Cities mit dutzenden Modellen für Torten zu allen Anlässen in allen Preisklassen |
Die alte Poststelle |
Hier unterhielten wir uns noch für einen Moment mit
unserer Führerin und teilten ihr unsere Pläne für Mexiko mit, unter anderem,
dass wir auch nach Veracruz (Stadt am Golf von Mexiko, östlich von
Mexiko-Stadt) reisen würden. Wie es der Zufall so wollte, kam sie genau aus
diesem Städtchen. Sie meinte, es sei aktuell sehr unsicher, dorthin zu fahren.
Nächtliche Schießereien auf offener Straße wären mehr oder weniger normal, wir
müssten wirklich aufpassen. Komischerweise hatte uns vorher noch nie jemand
explizit davor gewarnt, nach Veracruz zu reisen und unser Flug von Cancun
dorthin war sowieso schon gebucht. Wir würden es schon überleben, dachten wir
uns. Und auf uns aufpassen können wir mittlerweile auch ganz gut. Zum Mittag gab es eine Art mexikanische Pizza, gennant „Tlayuda“ in einem
kleinen vegetarischen Restaurant in der Innenstadt. Superdünner Mais-Teig
bestrichen mit einer sogenannten Mole Negro und belegt mit Pilzen, Zwiebeln,
Paprika und allerlei anderen Leckereien. Mole Negro ist, neben 6 anderen
Mole-Typen, eine Spezialität der mexikanischen Küche. Dabei handelt es sich um
eine dunkle Soße, bestehend aus unzähligen Zutaten, unter anderem 3 verschiedenen Sorten Chili, Aprikosen, Knoblauch,
roten und grünen Tomaten, Oregano, Nelken, Zimt, Sesam, Walnusskernen, Erdnüssen,
Mandeln, Rosinen, Schokolade und so weiter und so fort… Eine totale
Geschmacksexplosion war dementsprechend vorprogrammiert J Mexikanische Küche schien uns bis hierher
extrem gut und schmackhaft, wenn auch sehr, sehr fleischlastig, was nach einer
gewissen Zeit anstrengend sein kann. Das spannende war eigentlich, dass das,
was wir zuhause als „mexikanisch“ bezeichnen, gar nicht unbedingt wirklich mexikanisch ist, sondern eher der Tex-Mex-Küche zugeordnet werden muss
(US-amerikanisch-mexikanisches Essen). Von vielen Speisen, die in Mexiko
Standard sind, hatten wir vorher noch nie etwas gehört. Andererseits findet man
in Mexiko kaum Burritos oder Chili con Carne, am ehesten noch in den
Touristenzentren wie Cancun, um dem US-amerikanischen Touri das bieten zu
können, was er sich unter mexikanischem Essen vorstellt.
Den folgenden Tag
verbrachten wir mit einem australischen Pärchen, das wir im Hostel
kennengelernt hatten. Wir fuhren gemeinsam ins Frida Kahlo- Museum. Sehr
sehenswert und wahrscheinlich ein Muss für jeden Kunstliebhaber, der die Stadt
besucht. Auch für mich recht Kunst-unerfahrenen Typen sehr interessant. Man
erfuhr viel über das Leben der Künstlerin und konnte sich viele ihrer Werke
direkt in ihrem alten Wohnhaus anschauen.
Für die Fotogenehmigung im Museum waren wir zu geizig |
Anschließend gönnten wir uns ein paar
wahlweise mit Nutella oder Karamellsoße gefüllte Churros. Ein Churro ist ein
Fettgebäck, eine Art länglicher Pfannkuchen/Krapfen mit sternförmigem
Querschnitt. Churros werden aus Brandmasse zubereitet, der in heißem Öl
frittiert und mit Zucker bestreut wird. Gut gefüllt schlenderten wir danach
über einen Straßenmarkt, bevor wir zurück ins Hostel fuhren.
farbenfrohe Pinatas |
Die Vorfreude auf
die Ankunft von Jule und Robin war groß! Wir besorgten Corona (mexikanisches
Bier) für eine würdige Begrüßung und konnten es kaum erwarten. Die beiden
landeten nach einer langen Reise mit 2x Umsteigen mitten in der Nacht am 12.08.
gegen 02:00 in Mexiko-Stadt. Wir bestellten ein Uber für sie und eine halbe
Stunde später konnten wir uns in die Arme schließen. Wir verbrachten noch 2
Stündchen bei recht kühlen 15 Grad auf der Dachterrasse mit Blick über die
erleuchtete Stadt bei Bier und einer kleinen Flasche Eierlikör, bevor es ins Bett
ging.
An dieser Stelle
möchten wir uns noch einmal recht herzlich bei Julia Hasse für ihre
umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen der gemeinsamen Reise bedanken, ohne die
es uns nicht mehr möglich wäre, in dieser Detaillierung von unseren
(Tequila-)Erlebnissen zu berichten! Vielen Dank, liebe Julia :-D
Am nächsten Tag
erwachten wir nach 4 Stunden Schlaf gegen 09:00 Uhr morgens in unserem
Vierbett-Zimmer und frühstückten erst einmal bei herrlichem Sonnenschein auf
unserer Dachterrasse. Auf ging´s danach ins Centro Historico, wo sich zum
Samstag besonders viele Menschen aufhielten. Wir gaben darum besonders Acht auf
unsere Taschen und Rucksäcke. Da Mexico-City auf dem Gebiet eines ehemaligen
Sees errichtet wurde, sinkt die Stadt in Teilen pro Jahr um bis zu 9 Zentimeter
ab was dazu führt, das viele Gebäude schief stehen. Auf dem offensichtlich noch
recht gerade stehenden Latino-Tower besuchten wir eine Aussichtsplattform und
konnten von oben überhaupt erst einmal die Größe der Stadt einschätzen.
Der Latino-Tower |
Ausssicht vom Tower |
Wir passierten zufällig die Premiere zu Disney´s Teeniestreifen"Descendants 2" und erspähten die Hauptdarstellerin Dove Dameron |
Im
Großraum Mexiko-Stadt leben über 20 Millionen Menschen, in der eigentlichen
Stadt knapp 9 Millionen. Robin hatte sich vorher ein bisschen informiert und
erklärte uns, dass das Wasser-und Abwassersystem in großen Teilen durch das
Absinken der Stadt defekt ist. Ein großer Teil des Wassers und
Abwassers sickert durch kaputte Kanäle in den Erdboden. Wir schauten uns noch ein wenig die Altstadt
an, wobei die überall präsente, coole Street-Art genau Jules Ding war.
Palacio de las bellas Artes |
Mit einem Uber
(zu viert dann wirklich spottbillig) fuhren wir noch einmal in das Viertel
Colonia Condesa und speisten in einem gehobenen aber immer noch bezahlbaren
Fischrestaurant. Sehr lecker und wieder schön scharf. Steffi, Robin und ich
konnten den scharfen Soßen einfach nicht widerstehen, auch wenn wir es am
nächsten Morgen ab und an bereuten. Jule ließ es weniger scharf angehen und
konnte deswegen auch meist entspannter in den Folgetag starten. Danach ging es
in die Corona-Bar, wo Jule und Robin einen Corona-Margarita bestellten, den sie
schon einmal in den USA getrunken hatten.
Das war etwas Neues für den Barbesitzer
und die Idee gefiel ihm so gut, dass er den Drink aufs Haus spendierte. Da
Personal in Mexiko offensichtlich nicht viel kostet, gab es überall extrem viel
Belegschaft. Selbst in einem leeren Restaurant standen so locker mal 5
Angestellte untätig herum. Auch in der Corona-Bar waren im Endeffekt 4 Leute notwendig,
um unsere Bestellung aufzunehmen. Auffällig war, dass es nirgends viele
europäische Touristen gab. Ob es an der Größe der Stadt lag oder daran, dass
wir in der Neben-Saison da waren wissen wir nicht.
Zurück im Hostel
machten wir uns ohne Robin (er war müde vom Trinken) frisch und fuhren mit
einem Uber zum Plaza Garibaldi. Dieser Platz ist gerade am Wochenende berühmt
für seine Mariachi-Sänger. In traditioneller Kleidung spielen hier Bands
mit Trompeten, Geigen und Gitarren mexikanische Volksmusik. Der ganze Platz war
voll mit Leuten, überall Musik, rundherum Bars. Es hätte also ein schöner Abend
werden können. Wäre da nicht Steffis Telefon im Auto aus ihrer Tasche gerutscht.
Wir kamen also an, das Uber fuhr ab und Steffi begann, hastig nach ihrem Handy
zu suchen. Leider ohne Erfolg, wie sich relativ schnell herausstellte. Steffi
bekam einen leichten Nervenzusammenbruch und brach in Tränen aus. Ihr Telefon
war auch das einzige mit mexikanischer SIM-Karte und Internet. Jule und ich
versuchten darum, irgendwo WLAN zu finden, damit wir den Verlust über die
Uber-App melden konnten. Und dieses kleine Chaos war dann noch schön hinterlegt
von Mariachi-Musik, Gesang und dem Lachen fröhlicher Menschen rund um uns
herum. Ich würde diese Szenerie im Nachhinein als ziemlich surreal beschreiben.
Ein deutsches Touristen-Pärchen schaltete uns schließlich kurz einen Hotspot
frei, damit wir das Handy als verloren melden konnten. Eigentlich schon sicher,
dass wir das Telefon ein einer Stadt mit 9 Millionen Einwohnern nicht mehr
zurück bekommen würden, bestellten wir über ein Restaurant ein Taxi und fuhren
zurück zum Hostel um dort mit ordentlichem Internet noch irgendetwas zu retten.
Auf der Fahrt begann der Taxifahrer, auf Spanisch zu telefonieren. Steffi wies
an dieser Stelle darauf hin, dass man in Mexiko unverzüglich das Fahrzeug
verlassen sollte, wenn man nicht versteht, worum es in einem solchen Gespräch in einem Taxi geht. Es
passiert wohl ab und an, dass man doch nicht zum vereinbarten Zielort, sondern
in eine dunkle Ecke kutschiert wird, in der dann jemand wartet, der es auf die Wertsachen der Fahrgäste abgesehen hat. Steffi und Jule bekamen es mit der Angst zu
tun, aber da ich auf meinem Handy sehen konnte, wo wir uns befinden, schien mir
es nicht unbedingt notwendig, die Flucht ergreifen zu müssen. Sicher zurück im Hostel
geschah dann das Unmögliche – der Fahrer meldete sich und wir übergaben das Gespräch aufgrund unserer nicht vorhandenen Spanisch-Kenntnisse an die
Rezeptionistin des Hostels. Der nächste Fahrgast hatte das Gerät auf dem
Rücksitz gefunden und dem Fahrer gegeben, der sich wiederum bei uns gemeldet
hatte, nachdem bei ihm die Suchmeldung aufgeploppt war. Für 150 Pesos extra
(eine normale Fahrt innerhalb der Innenstadt kostete um die 40 Pesos) kam er
dann nach seiner Schicht gegen Mitternacht noch einmal am Hostel vorbei und
übergab uns das Telefon. Steffi war überglücklich und wir stießen erst einmal
auf der Dachterasse an, um die Aufregung zu verdauen.
Unseren zweiten
gemeinsamen vollen Tag in Mexiko verbrachten wir an den Pyramiden von
Teotihuacan. Mit einem Uber fuhren wir eine Stunde raus aus Mexiko-Stadt,
vorbei an kleinen, bunten, an den Berghang gebauten Häusern und unbebauten,
grünen Wiesen und Feldern. Unser Fahrer verfuhr sich erst einmal und wir
brauchten etwas länger, bevor wir am Ziel waren. Wir hatten uns für den Ausflug
einen Sonntag ausgesucht, den eigentlich ungünstigsten Tag der Woche. So wurden
die Pyramiden nicht nur von ausländischen Touristen, sondern auch von
Sonntags-Ausflüglern aus Mexiko besucht.
Die kleinere Mondpyramide |
Wir starteten unsere Besichtigungstour
kurz vor der größten Mittagshitze. Überall gab es Souvenirverkäufer, die im
Endeffekt alle dasselbe Angebot hatten. Wir stellten uns an der Schlange für
die Besteigung der Sonnen-Pyramide an und nach 1,5 Stunden Warten in der
prallen Sonne waren wir schließlich oben angelangt und konnten den Ausblick
über die anderen Pyramiden und die schöne Landschaft zusammen mit hunderten
anderen Touristen genießen.
Die größere Sonnenpyramide |
Robin und ich (Basti) bestiegen noch die "Mond-Pyramide",
anschließend gab es ein Eis und wir begaben uns in ein schönes
Freiluft-Restaurant.
Für Jule gab es Enchiladas mit Mole Negro, wobei ich wage
zu behaupten, dass das nicht ihr Lieblings-Gericht werden wird J Ich kaufte mir noch einen Becher mit
frischen Mango-Stückchen, die in Mexiko mit ein bisschen Salz, Limettensaft und
Chili-Pulver bestreut/beträufelt werden. Wahnsinnig lecker, auch wenn die untersten
Stückchen schon ein wenig auf der Zunge prickelten. Ich hoffte darauf, in den
Folgestunden keine böse Überraschung zu erleben, im Endeffekt war auch
alles gut.
Mit einem VW Up
ging es anschließend zurück nach Mexiko-Stadt, wo wir uns direkt an einer Lucha
Libre – Kampfarena absetzen ließen. Lucha Libre ist die mexikanische Art des
Wrestlings. Die Tickets kauften wir ein wenig überteuert von einem der vor der
Arena lauernden Händler ab, da der Kampf bereits begonnen hatte und es keine
offiziellen Tickets mehr an den Kassen gab. Der Kampf selbst war super. Man
konnte in der Arena sitzen, und von umherlaufenden Verkäufern alles erstehen,
was das Herz begehrte. Bier, Cocktails, Snacks, Souvenirs… Der Kampf selbst war superlustig. Es ist halt
eine reine Show und die Kämpfer sind mehr oder weniger gute Schauspieler.
Am
allerschlechtesten war Marco Corleone, ein Italiener. Ein gestählter Muskelmann,
bei dem man jedoch überhaupt nichts ernst nehmen konnte. Kassierte er einen
Treffer, sank er bereits einen Moment zu früh zu Boden und krümmte sich, stand
dann aber 10 Sekunden später wieder gelangweilt am Rand des Rings. Wir haben
uns über den Kollegen wirklich kaputtlachen können.
Nach dem Kampf
liefen wir noch einmal in die Zona Condessa und schlugen uns in einem
Taco-Restaurant den Bauch voll.
Da wir draußen saßen, konnten wir ganz
entspannt dem Treiben auf der Straße mit Musikern, Fußgängern und allem
drumherum zuschauen. Eigentlich wollten wir anschließend noch eine Mezcaleria
besuchen (Mezcal ist neben Tequila das Nationalgetränk Mexikos), leider hatte
diese geschlossen. Allgemein schien es zum Sonntagabend ziemlich ruhig in der
Stadt zu sein. Wir machten noch einen kleinen Einkauf in einem Spätshop und
ließen den Abend im Hostel ausklingen.
Am 14.08. packten
wir unsere Koffer, besorgten für Steffi noch ein Vogelbuch für Zentral-Amerika
und für uns alle ein paar Souvenirs. Wir bekamen auch noch live mit, wie hier
die Stadtreinigung abläuft. Der Müll wird in großen Haufen auf den
Straßenrand/Gehweg geworfen und dort dann von Hand (!) und ohne Handschuhe
sortiert, bevor er seinen Weg in das (die ganze Zeit über laufende) Müllauto
findet. Natürlich roch es dementsprechend eigen. Robin holte sich noch
eine Portion Tacos für knapp 2€ und dann machten wir uns auf zum Flughafen. Nach
einem etwas chaotischen Check-In saßen wir im Flieger nach Cancun.
Der Start in
Mexico-City stellte sich als der schlimmste auf unserer bisherigen Reise
heraus. Der Pilot startete extrem steil und flog direkt einige Kurven. Mir kam es
vor wie eine Achterbahnfahrt. Selten wurde mir auf meinen Medikamenten so
unwohl. Umso schöner war es, endlich in Cancun zu landen. Zum Glück passte
wieder alles mit unserem Gepäck und wir nahmen den Gratis-Shuttle zur
Autovermietung in Anspruch. Nach etwa einer Stunde konnten wir in unseren Flitzer (Toyota
Camry) steigen und losdüsen. Das Auto war nach 50.000 km allerdings schon schwer
mitgenommen, da es überall Schlaglöcher mit Ausmaßen von Mondkratern und
"Topes" gab, kleine Betonhuckel vor denen man abbremsen muss.
Gelegentlich übersieht man einen und rauscht drüber, da freut sich der
Stoßdämpfer. Oder man ist langsam aber zu schwer und sitzt auf.
Wir zogen in unser Airb'n'b ein (zu dem Zeitpunkt war leider gerade der Strom weg) und kauften im Supermarkt alles Nötige ein. Dann suchten wir uns ein Restaurant im Ortszentrum und landeten im "La Parilla". Im Schnitt anständige Preise, tolle mexikanische Atmosphäre und Mariachis, die für musikalische Unterhaltung sorgten.Wir bestellten Cocktails und Speisen. Außerdem gönnten wir uns den ersten Mezcal. Dabei handelt es sich um eine weniger raffinierte Variante des Tequila. Schmeckte für uns ein wenig nach Whiskey. Ich (Steffi) bestellte mir einen Caesars Salad, da der in Mexiko erfunden wurde. Der Kellner kam und bereitete den Salat frisch am Tisch zu. Salatblätter wurden mit gerösteten Brotwürfeln bestreut und einem Dressing aus Parmesan, Limettensaft, Salz, Anchovis und viel Olivenöl beträufelt. Toll, die kleine Showeinlage. Die anderen Gerichte wurden serviert und alles war köstlich. Mit der Rechnung kam dann auch der Schock. Mein Salat kostete mehr als doppelt so viel wie die Fleischgerichte (umgerechnet 15€) In Zukunft studierte ich die Preise besser.
Zum Abschluss bestellte Jule aus Spaß "Tequila de la Casa", "Tequila auf's Haus". Das klappte sogar!
Wir zogen in unser Airb'n'b ein (zu dem Zeitpunkt war leider gerade der Strom weg) und kauften im Supermarkt alles Nötige ein. Dann suchten wir uns ein Restaurant im Ortszentrum und landeten im "La Parilla". Im Schnitt anständige Preise, tolle mexikanische Atmosphäre und Mariachis, die für musikalische Unterhaltung sorgten.Wir bestellten Cocktails und Speisen. Außerdem gönnten wir uns den ersten Mezcal. Dabei handelt es sich um eine weniger raffinierte Variante des Tequila. Schmeckte für uns ein wenig nach Whiskey. Ich (Steffi) bestellte mir einen Caesars Salad, da der in Mexiko erfunden wurde. Der Kellner kam und bereitete den Salat frisch am Tisch zu. Salatblätter wurden mit gerösteten Brotwürfeln bestreut und einem Dressing aus Parmesan, Limettensaft, Salz, Anchovis und viel Olivenöl beträufelt. Toll, die kleine Showeinlage. Die anderen Gerichte wurden serviert und alles war köstlich. Mit der Rechnung kam dann auch der Schock. Mein Salat kostete mehr als doppelt so viel wie die Fleischgerichte (umgerechnet 15€) In Zukunft studierte ich die Preise besser.
Da wird er zubereitet, der teuerste Salat meines Lebens |
Zum Abschluss bestellte Jule aus Spaß "Tequila de la Casa", "Tequila auf's Haus". Das klappte sogar!
Der Mezcal muss noch rein. |
Tequila de la Casa |
Am
nächsten Tag ging es endlich an den Strand. Jule konnte es kaum erwarten, endlich die Sonne zu genießen und die Zehen in den Sand zu stecken. Was viele (z.B. wir) nicht wussten - die Gegend ist die Heimat von Salzwasserkrokodilen.
Diese leben im angrenzenden Meeresarm und haben schon den ein oder anderen
leichtsinnigen Touristen um ein paar Gliedmaßen erleichtert. Die Tierchen
können bis zu 500 km weit schwimmen und auch schon mal direkt am Strand auftauchen. Das
ist aber eher eine Seltenheit. Trotzdem war ich immer etwas wachsam.Wir
machten uns im Auto auf zum Strandabschnitt "La Langosta" in der
Zona Hoteliera. Leider verpasste Robin die Einfahrt und wir mussten auf der
zweispurigen Straße mit baulicher Trennung wenden. Als die nächste
Wendemöglichkeit in die richtige Richtung kam, war etwas Stau. Robin bog links
ab und stand nun zwischen den 2 Fahrbahnen. Von Rechts näherte sich ein
Polizeiauto. Anstatt stehen zu bleiben und sich in den Stau einzufädeln zog
Robin das Lenkrad nach rechts und fuhr direkt auf die falsche Einfädelspur der
Gegenrichtung und stand Schnauze an Schnauze mit der Polizei. Sofort ging die
Sirene an und Er musste uns aus diesem Verkehrskuddelmuddel an den Strassenrand
manövrieren.Der Polizist stellte ein paar Fragen und nannte uns die
Stafsumme, 1800 Pesos. Robin konnte nicht ganz erklären, was er sich dabei gedacht hatte.
Der Polizist kam nach ein paar Momenten wieder, um uns den Strafzettel
auszustellen, beließ es dann zu unserer Erleichterung aber bei einer Verwarnung.
Hatten wir ein Glück. Hinterher haben wir herzlich über unsere kleine
"Geisterfahrt" gelacht. Nach dem Schreck war erst einmal Mittagessen
angesagt.Wir hielten an einem Stand, der im Hintergebäude noch ein richtiges
Restaurant hatte. Unser Auto wurde für umgerechnet einen Euro um 3m
um-/eingeparkt. Die Tacos waren ganz lecker und nun war es an der Zeit endlich
am weißen Karibikstrand unterm Schirm mit deutschen Klatsch-Zeitschriften zu
entspannen. Das Wasser war türkisblau und hatte Badewannentemperatur.
Es war
richtig was los und die Strandverkäufer machten gute Geschäfte. Robin und Jule
gönnten sich eine frische Kokosnuss und Basti mampfte wieder einmal Mango mit Salz, Chilli und
Limette.Punkt 5 Uhr war Feierabend für den Schirmverleih. Schirm, Tisch
und Stühle wurden uns so schnell entrissen, so fix konnten wir nicht mal packen.
Also zurück in die Unterkunft, frisch machen und rein in die Partymeile. Wir
aßen in einem mexikanischem Restaurant, das wir über Tripadvisor gefunden
hatten. Dort bestellten wir Guacamole mit Nachos, Ceviche (ein fantastischer
Salat aus rohem Fisch, Koriander, Tomaten,Limette und Zwiebel) und Nachos mit
Bohnen, Käse,Tomatensalat und viel scharfer Soße. Als Nachtisch gab es ein paar runden
Tequila, so wie es sich im Urlaub gehört.Der Kellner war lustig und aufmerksam. Zum
Schluss probierte es Jule wieder mit "Tequilla auf's Haus" und wir hatten wieder
Erfolg. Dieser schmeckte allerdings etwas verwässert. Dann kam der Besitzer an
unseren Tisch und bot an uns an, noch eine Runde zu spendieren, wenn wir eine
Bewertung bei Tripadvisor hinterließen. So läuft das also... Jule tippte eine
Bewertung und wir mussten Sombreros aufsetzen und ein Foto mit dem Chef fürs
Netz schießen.
Der Besitzer überprüfte, ob auch wirklich alles online ging und
servierte die nächste Runde Agavengeist, welche jetzt noch offensichtlicher
verdünnt schmeckte. Der nette Kellner wies uns an, noch kurz mit dem Trinken zu
warten. Er rannte zur Bar und kam mit einem eigenen Gläschen zurück. Wir
stießen zusammen an und befanden einheitlich,dass dieser Shot halb Wasser halb
Schnaps war. Unser Kellner war allerdings ein schlechter Schauspieler und tat
so als wäre der Schnaps irre stark. Er hatte sicherlich nur Wasser im
Glas. Danach tranken wir einen Cocktail im "Hooters", stellten aber
fest, dass uns das Gesamtkonzept nicht so zusagt. Nun wollten wir in einen der
zahlreichen Clubs. Allerdings kostet allein der Eintritt zwischen 40-60 US-$ pro Person ohne Freigetränke oder ähnlichen Gegenleistungen. Völlig unnötig, da Nebensaison war und die Clubs leer waren.
Auf der Partymeile steppt der Bär (gerade nicht) |
Wir
entschieden, den Abend lieber im Airb'n'b auf der mit Stacheldraht gesicherten Terrasse
mit Weissweinschorle und Corona ausklingen zu lassen.
Der nächste Tag war unser 4. Hochzeitstag. Wir starteten den Tag mit einem tollen Frühstück in einem schicken Cafe, das eine ganz schnucklige, begrünte Dachterrasse hatte.
Anschließend fuhren wir zum Strand "Los Delfines" wir warteten etwa 30 min auf einen Parkplatz aber Jule ergatterte für uns einen kostenlosen Schirm. Das Wasser hatte wieder die wunderschönsten Blauschattierungen, war aber etwas erfrischender und welliger als am Vortag.
Der nächste Tag war unser 4. Hochzeitstag. Wir starteten den Tag mit einem tollen Frühstück in einem schicken Cafe, das eine ganz schnucklige, begrünte Dachterrasse hatte.
Anschließend fuhren wir zum Strand "Los Delfines" wir warteten etwa 30 min auf einen Parkplatz aber Jule ergatterte für uns einen kostenlosen Schirm. Das Wasser hatte wieder die wunderschönsten Blauschattierungen, war aber etwas erfrischender und welliger als am Vortag.
Von einem aufziehenden Sturm lassen wir uns den Badespass nicht verderben |
Gegen Abend bestellten wir bei
einem Strandverkäufer Cocktails und Bier und bekamen sie im stilvollen und
umweltfreundlichen Styroporbecher direkt ans Handtuch serviert.
Jule ist heimliche Corona-Markenbotschafterin :) |
Wir machten uns
in der Unterkunft frisch und fuhren ins "Mr. Pampas". Ein brazilianisches
Rodizio, das mal wieder keine Wünsche offen ließ. Das Buffet war
ausgezeichnet und die Auswahl und Qualität an gegrilltem Fleisch, welches am
Tisch frisch abgeschnitten wurde, war außergewöhnlich. Wir beendeten den Abend
stilecht mit Tequila. An Tag 4 unserer Yucatan-Rundreise fuhren wir nach Tulum.
Jule war im siebten Strandhimmel und wir mieteten uns wieder Schirm und Liegen.
Die Herren, die die Schirme verliehen, boten auch Bootstouren zum etwa 300 m
entfernten Minikorallenriff an. Sie wollten umgerechnet 25€ für die einminütige
Überfahrt. Es wäre viel zu gefährlich dahin zu schwimmen, wegen der
"vielen" Boote und der Entfernung. Bei diesem Wucher lehnen wir
mehrmals dankend ab und alle außer Jule machen sich startklar zum Schnorcheln.
Letztendlich bekomme ich (Steffi) auf dem Weg ein wenig Panik, da das Wasser
etwas aufgewühlt ist und ich Angst vor Stachelrochen habe. Ich kehre um. Basti
und Robin ziehen es durch und sehen ein paar Fische und Rochen sonst aber
nichts Spektakuläres. Zwischenzeitlich machen mir die Herren am Strand etwas
Angst. Wo unsere Männer denn, seien. Allein los geschwommen? Das sei total
verrückt, da es SO gefährlich wäre! Wahrscheinlich wollten sie mich dazu bewegen, die beiden gebührenpflichtig wieder zurückzufahren. Ich ließ die beiden
vorsichtshalber die ganze Zeit über
nicht aus den Augen. Das Schwimmen ist auf Dauer doch ziemlich anstrengend aber
sie kamen nach einer Stunde ausgepowert aber unversehrt wieder am Strand an. Wir tranken
noch ein verhältnismässig teures Getränk an der hippen Strandbar und bezogen
unser nettes Airb'n'b in einer dunklen Gegend mit ziemlich vielen Hunden.
Robin sucht uns ein mexikanisches Restaurant heraus, in dem ich das erste mal in meinem Leben auf den Geschmack von Bier gekommen bin. "Indio" heißt das Wundergebräu, wird mit Mais (was auch sonst in Mexiko) gebraut und ist wunderbar mild ohne dünn zu schmecken. Ich werde in den kommenden Wochen einige Flaschen pur oder mit einem Spritzer Limette genießen.
Robin sucht uns ein mexikanisches Restaurant heraus, in dem ich das erste mal in meinem Leben auf den Geschmack von Bier gekommen bin. "Indio" heißt das Wundergebräu, wird mit Mais (was auch sonst in Mexiko) gebraut und ist wunderbar mild ohne dünn zu schmecken. Ich werde in den kommenden Wochen einige Flaschen pur oder mit einem Spritzer Limette genießen.
Am nächsten Tag hieß es
zeitig aufstehen. Wir kamen um Punkt 08:00 Uhr an den Maya-Tempeln am Meer an.
Es ist heiß, schwül und die Mücken fressen uns trotz Spray förmlich auf. Aber
die Aussicht und Szenerie ist es Wert.
Die Iguanas (große, dicke Echsen) profitierten von diesem Klima und wärmten sich in der Sonne auf. Als wir die Anlage verließen, strömten uns die Reisegruppen und Menschenmassen entgegen.
Jule ist das Ganze nicht so geheuer aber sie ist sehr tapfer |
Zur Abkühlung fahren wir zur "Gran Cenote". Cenotes sind unterirdische Höhlensysteme, welche mit Süßwasser gefüllt sind.
Man vermutet, dass die Öffnungen zur Oberfläche durch einen Meteoriteneinschlag
entstanden sind. Wir zahlten etwa 10€ Eintritt und bekamen ein einmaliges
Erlebnis geboten. Zunächst musste man sich abduschen, damit man das empfindliche
Ökosystem im Wasser nicht mit Chemikalien auf der Haut zerstört. Dann stiegen
wir über eine Treppe hinunter in die Cenote. Noch nie haben wir so hellblaues, kristallklares
Süßwasser gesehen. Wir schnorchelten durch die erste lichtdurchflutete Höhle
und konnten Schildkröten,riesige Guppies und Katzenfische im Wasser beobachten.
An den Decken der Höhlen hingen kleine Fledermäuse und über unseren Köpfen sausten die Schwalben. Ein unvergessliches Erlebnis.
Ich musste mich etwas überwinden. Kalt bleibt kalt. |
Leider kamen gegen 11 Uhr
schon wieder die Menschenmassen und es wurde
ziemlich voll und laut. Für die Tiere muss das ein ziemlicher Stress
sein. Nach einem kurzen Sonnenbad setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren
nach Piste.Wir machten unterwegs Halt in
Valladolid, aßen Tacos und schauten uns das kleine, hübsche Städtchen an.
Am frühen Abend erreichen wir Piste. Dies war der beste Ausgangspunkt zu den Ruinen
von Chichen Itza. Mehr hat man dort aber nicht verpasst. Wir checkten im Hotel
ein und warteten zunächst den Regenguss ab. Zum Abendessen ging es auf die
gegenüberliegende Straßenseite zu einem „Comedor“. Das sind einfache und günstige
Restaurants, die Hausmannskost
servieren. Dieser war so einfach, dass er nur ein Gericht anbot. Hühnchen, vor
unseren Augen auf dem Holzkohlegrill gebrutzelt und mit Tacos, Reis,Salat und
Salsa serviert. Günstig, einfach und lecker.
Am nächsten
Morgen ging es wieder früh aus den Federn, um vor der großen Hitze und den Touris in „Chichen
Itza“ anzukommen. Unser Plan ging auf. Die Temperaturen waren anfangs noch
erträglich, die ganzen Souvenirverkäufer hatten zum Teil noch nicht einmal damit begonnen, ihre Stände aufzubauen und wir waren den Reisegruppen weit voraus. So konnten wir tolle Fotos machen, sahen noch ein paar Tiere und niemand nervte uns.
Das weltberühmte Chichen Itza in voller Pracht |
Die Ruhe vorm Ansturm |
Nach etwa 3 Stunden ging es zurück
ins Auto, in dem uns die geheiligte Klimaanlage erwartete. Die Temperaturen
waren schon wieder ins unerträgliche gestiegen. Wir statteten zur Erfrischung noch einer anderen Cenote einen Besuch ab, welche aber nicht so spektakulär war. Trotzdem genossen wir es, uns in die Fluten zu stürzen.
Nächstes Ziel war „Uxmal“. Wir kamen an und es schüttete
zunächst aus Eimern. Nach etwa 20 Minuten ließ der Regen nach und wir waren fast
die einzigen Besucher in diesen urigen Maya-Ruinen. Es gab keine Tourguides und
keine Souvenirverkäufer. Alles war etwas zugewachsen und mehr bewaldet. Das
aufziehende Gewitter am Horizont unterstrich die mystische Stimmung noch. Man
konnte auf die Tempel hinaufsteigen und hatte eine tolle Aussicht.
Uxmal ist die einzige Pyramide mit einem etwas abgerundeten Baustil |
Wir blieben, bis uns die Ordner baten zu gehen, da es langsam dunkel wurde. Für uns die
bislang schönste Ruine. Nun ging es nach Merida, der Hauptstadt Yucatans.
Dort bezogen wir ein Hotel, wechselten aber
schnell das Zimmer, da Jule aufgefallen war, dass vor dem Zimmer ein Gullydeckel
locker war und so ziemlich jedes vorbeifahrende Auto darüber fuhr. Bei dem Lärm
hätten wir kein Auge zugemacht. Leider bekamen wir ein fensterloses Zimmer aber immerhin war es ruhig. Abendessen
gab es in einem schnieken Restaurant, das seinen Innenhof wunderschön
gestaltet hatte. Das Essen war durchschnittlich und der Service nicht
überragend. Wir liefen zu einer Bar mit Dachterrasse, die eigentlich unsere erste
Wahl gewesen war aber nach acht leider nur noch Getränke servierte. Wir
tranken ein paar Drinks und kamen noch mit dem freundlichen Besitzer ins
Gespräch, der sich riesig über ausländische Gäste freute. Auf dem Heimweg
blieben wir dann aber doch noch an einer anderen Bar hängen. Diese war dunkel,
spielte elektronische Musik und war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Wir ergatterten
einen kleinen Bartisch und mopsten uns Stühle zusammen. Einfach alles an dieser
Bar war cool. Getränke, Kellner, Einrichtung, Gäste und die Rechnung!
Originalrechnung |
Wir
mussten uns schon etwas losreißen und fielen happy ins Bett. Der nächste Tag
war ein Sonntag. An Sonntagen sind die Straßen um den Marktplatz gesperrt und
es ist richtig was los. Unzählige Händler verkauften Waren und Essen und es gab Tanz und Musik. Wir bestellten uns an verschiedenen Ständen Essen. Esquites (mein persönlicher Favorit) - Maiskörner in Limettensaft gekocht mit einem Klecks
Mayo, Chilipulver und Käse serviert. Außerdem Tortas (Brötchen mit
Fleischfüllng) und Tacos, Quesadillas und Basti probierte ein Horneada. Das
bisher schlechteste Essen in Mexiko. Das war eine im Maisblatt gedämpfte
Maismehlmasse gefüllt mit etwas Hühnchen und einer tomatenähnlichen Soße. Die
Konsistenz erinnert an völlig zerkochten Kloß ohne Geschmack.Nach dem Essen schlenderten wir durch die Stadt und gönnten
uns ein Eis. Wir kamen rechtzeitig zurück zum Marktplatz, als eine traditionelle
Tanzvorführung begann. Eine Band spielte typisch mexikanische Rythmen und Jungen
und Mädchen, Männer und Frauen jeden Alters tanzten in Tracht. Das jüngste
Tanzpaar war gerade 5 oder 6 Jahre alt und die beiden hatten das Tanzen
förmlich mit der Muttermilch aufgesogen. Waren die süß!
Die Mädels haben Spass |
Nun war es wieder Zeit
aufzubrechen, denn wir hatten noch ein paar Stunden fahrt nach Rio Lagartos vor uns, dem Flamingo-Hotspot!
Nach 3-stündiger Fahrt kamen wir in dem kleinen Fischerdorf Rio Lagartos an. In dieses verschlafene Örtchen verschlägt es Touristen hauptsächlich, da es hier die größte Flamingo-Kolonie Mexikos gibt. Hier arbeiten 80% der Bevölkerung im Fischfang, 10% im Tourismus und 10% leiten ein kleines Unternehmen. Wir wurden direkt von mehreren Leuten angesprochen, ob wir nicht eine Flamingo- oder Krokodiltour mitmachen möchten. Wir ließen uns den Preis für die Touren nennen und meinten, wir würden es uns überlegen. Wir mieteten uns ein 4-Bettzimmer in einem der wenigen Hotels direkt am Bootsanlegesteg und bezogen unser Zimmer. Nachdem Robin und Jule geduscht hatten, stand das halbe Hotelzimmer unter Wasser weil der Abfluss so schlecht funktionierte. Die Rezeptionistin/Küchenhilfe/Putzfrau kam zuhilfe und machte alles wieder sauber, bevor wir uns ein Handtuchbarriere vor die Dusche bauten. Eine halbe Stunde später entschlossen wir uns dazu, für den nächsten Tag beide Touren zu buchen. Tagsüber wollten wir uns die Flamingos anschauen und nachts eine Bootstour machen, um Krokodile zu sehen. William, der uns ursprünglich beraten hatte, war nicht mehr aufzufinden, sodass wir seinen Kollegen nach dem Preis für beide Touren fragten. Die beiden hatten sich offensichtlich nicht abgesprochen, sodass wir von ihm ein Spitzenangebot bekamen und das Ganze per Handschlag besiegelten. Kurz danach war auch William wieder da und konnte nur noch akzeptieren, was wir vorher vereinbart hatten. Jule fragte einen der Jungs am Bootssteg, wo man denn hier Bier kaufen könnte, woraufhin er anbot, uns 5 Corona für 4€ zu besorgen. Er fuhr mit seinem Moped los und kam 5 Minuten später mit der Ware zurück, was für ein Service :-)
Abendessen gab's in einem Fischrestaurant mit unfreundlicher und extrem lustloser Bedienung. Die Lustlosigkeit der Einheimischen in Restaurants und Shops war uns bis zu diesem Zeitpunkt schon mehrmals aufgefallen.
Die Flamingo-Tour startete am nächsten Morgen um 06:00 Uhr. Wir setzten uns aufs Boot und fuhren mit der aufgehenden Sonne im Rücken zu einer nahegelegenen Vogelkolonie, wobei das Rosa der Flamingos im Morgenlicht noch leuchtender wirkte.
William, unser Guide |
Bei den in Mexiko lebenden Tieren handelt es sich übrigens um die rosarotesten Flamingos auf der ganzen Welt. Wir schossen einige schöne Fotos und fuhren dann entlang des Meeresarmes kilometerweit durch die Mangroven.
William war studierter Biologe und sprach Gott sei Dank richtig gutes Englisch. Er konnte uns extrem viel zu Flora und Fauna auf Yucatan erzählen. Wir sahen viele neue Vogel-Arten und lernten einiges über die Mangroven und das Land im Allgemeinen.
Eine tote Pfeilschwanzkrabbe.Eine bedrohte Art |
Natürlich darf eine Spinnennahaufnahme nicht fehlen |
Wir fuhren bis zu den Pink Lakes, rosa Seen, die allerdings nicht ohne menschliches Zutun entstanden waren. Auf der kleinen Landzunge bei Rio Lagartos wird eine Menge Meersalz gewonnen. Es gibt unzählige, flache Wasserbecken, in denen durch Verdunstung der Salzgehalt des verbleibenden Wasser steigt. Je höher der Salzgehalt, desto weniger Lebewesen im Wasser. Mit Ausnahme einer bestimmten Algenart, die dann auch für die Rosafärbung des Wassers verantwortlich ist. Der Spitzenwert in den letzten Wasserbecken liegt bei ca. 58% Salzgehalt. Baden war in den Becken nicht erlaubt, einige Guides boten es der zahlenden Kundschaft aber trotzdem an. Gut ist es in zweierlei Hinsicht nicht. Erstens können im Endprodukt (Salz) Reste von Insekten-Repellent und Sonnenmilch festgestellt werden und zweitens ist es sehr ungesund für die Haut, in 40%igem Salzwasser zu baden.
Kein Filter nötig |
Den nächsten Stop legten wir auf einer kleinen Flussbank ein, wo wir uns mit Lehm einschmierem konnten, was einen gewissen Peeling-Effekt zur Folge haben sollte. Bei der anschließenden halbstündigen Bootsfahrt zurück in Richtung Dorf trocknete das Ganze wie ein zweite Haut und fing richtig schön an zu jucken. Lustig, dass sich in dem Moment keiner etwas anmerken ließ und alle erst darüber redeten, als wir den Lehm beim Baden gehen abspülen konnten.
Die "tolle" Schlammpackung |
Nach 4 Stunden wurden wir wieder abgesetzt und freuten uns schon auf die noch anstehende Nachttour.
Da es erst morgens um 10 war, wollten wir den Tag noch am Strand verbringen. Wir fuhren nach Los Cobrados, einem noch kleineren Fischerdorf, und gingen im einzigen Restaurant des Dorfes etwas essen. Hier war es jetzt wirklich völlig untouristisch und wir aßen köstliches Ceviche, für Jule und Robin gab es frische Languste.
Vorspeisenteller: Chilli-Mango, Oktopussalat, Schwarze-Bohnen-Paste und Salsa mit Nachos. Viel leckerer als es aussieht |
Die Langusten |
Wir suchten uns einen schönen, unvermüllten Strandabschnitt an dem wir vollkommen alleine waren und stürzten uns in die Fluten. Sehr schönes Wasser, hübscher Strand und niemand außer uns - also weg mit den Klamotten. Das war auch ok, bis nach ca. 2 Stunden eine mexikanische Familie kam und 50 Meter von uns entfernt ihr Lager aufschlug. Obwohl wir uns recht schnell ein wenig bedeckten, kassierten wir völlig verständnislose Blicke, vor allem von der Großmutter. Das waren wahrscheinlich die ersten nackten Gringos, die sie je am Strand zu Gesicht bekommen hatte.
Ein ziemlich zügig aufziehender Sturm zwang uns zum Aufbrechen. Im Hotel angekommen, begann es wie aus Eimern zu schütten, gerade während Jule und Steffi Getränke holen waren. Das Wasser lief auch gleich unter Türen und Fenstern ins Zimmer hinein und wir konnten den Raum nur mithilfe vieler, vieler Handtücher einigermaßen trocken halten. Die Mädels kamen schön durchgeweicht wieder an, während Robin und ich das Zimmer erfolgreich gegen die Wassermassen verteidigt hatten.
Anschließend probierten wir noch ein anderes Fischrestaurant im Ort aus und aßen auf der Terrasse mit Blick auf den Sonnenuntergang, und eine Vielzahl winziger Kolibris direkt vor und über uns. Wahnsinnig kitschig aber einfach wunderschön.
Um 22 Uhr startete dann unsere Nachttour mit Paco und William. Paco, ein Junge unseres Alters, kam im Tarnanzug und hatte laut William schon 10 Jahre Erfahrung mit Krokodiltouren wie diesen. Wir fuhren mit starken LED-Lampen bewaffnet hinaus in die stockdunklen Mangrovenwälder auf der Suche nach Krokodilen und allem, was sonst noch kreucht und fleucht.
Die Nachttour kann beginnen |
Robin ganz stolz |
Wie erspähten nach ziemlich kurzer Zeit einige Baby-Krokodile und auch bis zu 2 Meter lange Exemplare. Paco meinte dann, er würde uns jetzt ein Baby-Krokodil fangen gehen, damit wir es
uns aus der Nähe anschauen könnten. Wir waren uns nicht sicher, ob wir das wirklich wollten, schon alleine weil man wilde Tiere ja einfach in Ruhe lassen sollte. Aber wir konnten gar nicht so schnell schauen, wie Paco in seinen Armee-Klamotten neben unserem Boot im knie- bis hüfttiefen Wasser
stand und mit seiner Stirnlampe halb in der Hocke in Manier eines Elite - Soldaten ganz langsam in die Mangroven hineinschlich. Uns stockte der Atem, wir hatten die großen Krokodile vorher alle mit eigenen Augen gesehen, die einen Menschen definitiv locker ertränken und anschließend zerlegen können. Nach 2 erfolglosen Versuchen kam er tatsächlich mit einem ca. 40 Zentimeter langen Krokodil in den Händen zurück zum Boot. Während wir das Tier anschauen konnten und Robin es sogar in die Hände nahm stand Paco weiter seelenruhig im Wasser neben dem Boot. Danach setzte er das Tier wieder zurück ins Wasser.Unfassbar, er war definitiv der Held des Urlaubs für uns!
Richtig spektakulär waren auch die fliegenden Fische, die wir noch zu sehen bekamen. Plötzlich hörte man es rings um das Boot herum platschen und konnte im Scheinwerferlicht hunderte aus dem Wasser springende Fische beobachten. Die Tiere sprangen so hoch, dass einige selbst bei langsamer Fahrt in unserem Boot landeten! Zusätzlich gab es noch einige nachtaktive Vögel zu sehen. Nach 2 Stunden kamen wir wieder in Rio Lagartos an, setzten uns noch für eine Weile an den zentralen Platz und schauten der örtlichen Jugend beim nächtlichen Fußballspielen zu. Steffi fühlte sich hier mitten in der Nacht als einzige Gruppe von Gringos nicht ganz wohl aber in einem kleine Dörfchen wie diesem war es Williams Aussage nach auch nachts sicher.
Der nächste Morgen war grau und regnerisch, wir brachen auf in Richtung Isla Holbox. Die Insel sollte ideal für das Schwimmen mit Walhaien geeignet sein, da die Tiere entlang der Karibikküste viel Plankton finden können. Obwohl von William nicht empfohlen, entschieden wir uns dafür, die Küstenstraße bis nach El Cuyo zu nehmen. Die Strecke war kürzer und entlang der Küste auch landschaftlich schöner. Bei strömenden Regen ging es vorbei an der Salzfabrik, die Straße wurde immer enger und war bald nur noch ein unbefestigter Fahrweg, dessen Breite gerade noch für einen PKW ausreichte. Die mit Wasser gefüllten Löcher waren glücklicherweise alle nicht besonders tief, sodass unser Toyota die Strecke ohne Probleme meisterte.
Friedhof zwischen den beiden Orten |
In El Cuyo wurden wir komisch beäugt, wahrscheinlich sieht man hier fast nie Touristen. Von hier aus nahmen wir dann eine befestigte Straße nach Chiquila, von dort aus setzt man üblicherweise mit der Fähre auf die Insel über. Einen Mittagsstop legten wir in Kantunilkin ein, bei einer Pizzeria ohne Pizza aber dafür mit schlechten Hamburgern. Egal, für einen Euro war zumindest der Magen gefüllt. In Chiquila angekommen schüttete es, als gäbe es kein Morgen mehr und wir waren uns nicht mehr sicher, ob es bei diesem Wetter Sinn machen würde, auf die Insel zu fahren. Auch hatten wir von William erfahren, dass die Walhaitouren auf Holbox aufgrund des Wetters für zumindest 2 Tage ausgesetzt waren. Wir entschieden uns letztendlich trotzdem für die Insel und nach einer 20-minütigen Überfahrt auf einer brandneuen Fähre kamen wir im Trockenen auf Holbox an.
Auf der Insel standen die Straßen so ziemlich komplett unter Wasser. Mit unserem Gepäck ging es durch den Matsch zum Hotel, wobei Jule und Robin mit ihren Koffern hier eindeutig im Nachteil waren. Das Zimmer war für 4 Leute riesig. Jule, Steffi und ich begaben uns auf erste Erkundungstour durch das kleine Städtchen, tranken einen vermeintlich alkoholhaltigen Koriander-Mochito und machten uns später zu viert auf zum feinen Italiener, der von einem Captain Jack Sparrow - Double geleitet wurde. Für Jule gab es einen Gin Tonic mit gutem Sissi-Gin. So etwas hatten wir alle noch nie unter dem Namen "Gin" angeboten bekommen. Ein kurzer Blick ins Internet zurück im Hotel verschaffte uns Gewissheit: 49 Pesos=2.50€ für einen ganzen Liter. Das war also was ganz Feines. Wir waren also froh, das Jule am nächsten Tag noch glückliche Besitzerin ihres Augenlichts war. Den Rest des Abends verbrachten wir an der Bar "Hot Corner" und saßen zum Schluss noch zu zweit (Jule und ich) bei Froschgequake auf der Dachterrasse unseres Hotels.
Insgesamt macht die Insel einen schönen Eindruck, solange man nicht hinter die Kulissen schaut. In den Nebenstraßen liegt viel Müll und durch die nicht vorhandene Infrastruktur riecht es teilweise ziemlich übel. Die Wassertanks der Gebäude werden überall mit Tanklastern aufgefüllt, die vom Festland per Fähre kommen. Das in den Straßen stehende Regenwasser fließt durch dem lehmigen Boden auch nach Tagen nicht wirklich ab und wird mit von Tanklastern abgesaugt. Also alles etwas provisorisch. Nichtsdestotrotz gibt es eine Menge schöner Bars und Restaurants, auch wenn in der Nebensaison nicht wirklich viel los war.
Am nächsten Morgen ging es für Jule erstmal an den Strand während wir im Hotel darauf warteten, unser Zimmer noch eine Nacht verlängern und unsere Walhai-Tour für den nächsten Tag buchen zu können. Highlight des Tages war Robin, der wie Gott ihn schuf ins Wasser stieg und beim heraus kommen erstmal einen Anschiss von einem Tourguide bekam. Er wolle sich nicht seinen Arsch und seinen Pimmel anschauen müssen und solle sich gefälligst etwas anziehen. Der gute Herr war recht aggressiv und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass er eventuell handgreiflich werden könnte. Fazit: nackt am Strand in Mexiko - keine gute Idee!
Zum Mittag gab es bei schönem Starkregen noch ein stark versalzenes Ceviche, den Abend verbrachten wir in einer coolen Bar mit lateinamerikanischer Live - Musik. Unser Kellner war völlig verwirrt, lief in dem Laden herum wie Falschgeld und hielt sich dabei an Block und Stift fest. Aber ein ganz Netter war er trotzdem :-)
Der letzte volle Tag auf Holbox war für unsere Walhai-Tour reserviert. Nach viel zu wenig Schlaf klingelte um 6 Uhr der Wecker. Wir wurden von einem Golfkart-Taxi abgeholt und zum Strand gefahren. Zusammen mit 4 anderen Leuten ging es auf einem kleinen Boot 1,5 Stunden zunächst entlang der Küste und dann hinaus aufs Meer. Wir hatten ein wenig Bedenken, da wir von Ausflügen gehört hatten, bei denen sich 10 Boote um einen Walhai drängeln. Das ist dann weder für das Tier noch für die Touristen schön. Aber wir hatten Glück, wir hatten 3 dieser bis zu 18 Meter großen Tiere ganz für uns alleine! Es durften immer 2 Leute + Guide gleichzeitig ins Wasser. Zuerst waren Jule und Robin an der Reihe, danach die anderen Touris und zum Schluss Steffi und ich. Es war total gigantisch. Die Riesen-Tiere kamen mit ihrem gigantischen geöffneten Maul direkt auf uns zugeschwommen, dabei konnte sich Steffi einen kleinen Angstschrei durch den Schnorchel nicht verkneifen. Wir beide dachten zwischendurch kurz, wir wären von Haien umgeben, da sich die Rückenflossen zweier Walhaie kreisförmig um einen dritten herum bewegten. Jeder durfte 2 mal mit den Tieren ins Wasser. Beim zweiten Gang schwamm ich direkt hinter einem, der gerade sein Geschäft verrichtet. Und der Herr Unglaube mittendrin. Da Walhaie allerdings nur Plankton zu sich nehmen war es nicht allzu wild.
Wir stoppten auf dem Rückweg an einem netten Riff, sahen viele bunte Fische und eine Meeresschildkröte. Mittag gab es auf einer Sandbank in den Mangroven. Wir aßen frisch auf dem Boot zubereitetes Ceviche und alles was beim Essen ins Wasser ging, wurde von einer Menge Welse direkt aufgeräumt.
Auf der Bootsfahrt zurück zur Insel gabs Reggae-Musik in der Sonne, die meisten in unserer Gruppe nickten ein.
Nach einem kurzen Stop im Hotel gingen Jule und ich nochmal an den Strand und am Abend kehrten wir alle gemeinsam in der Pizzeria "Roots" ein. Geführt und konzipiert von ein paar europäischen Hippies hatten wir eine gute Zeit mit Grashüpfer - Pizza und anderen Leckereien. Dazu geben es auf Empfehlung der holländischen Kellnerin einen Mezcal, nach dem wir mal wieder feststellen mussten, dass dieses Getränk einfach scheußlich ist. Nach dem Essen waren wir extrem satt, schauten vor einer Bar noch Salsa-Tänzern auf der Straße zu. Eine Menge Straßenhunde taten es uns gleich, was Steffi etwas beunruhigte.
Auf der Insel standen die Straßen so ziemlich komplett unter Wasser. Mit unserem Gepäck ging es durch den Matsch zum Hotel, wobei Jule und Robin mit ihren Koffern hier eindeutig im Nachteil waren. Das Zimmer war für 4 Leute riesig. Jule, Steffi und ich begaben uns auf erste Erkundungstour durch das kleine Städtchen, tranken einen vermeintlich alkoholhaltigen Koriander-Mochito und machten uns später zu viert auf zum feinen Italiener, der von einem Captain Jack Sparrow - Double geleitet wurde. Für Jule gab es einen Gin Tonic mit gutem Sissi-Gin. So etwas hatten wir alle noch nie unter dem Namen "Gin" angeboten bekommen. Ein kurzer Blick ins Internet zurück im Hotel verschaffte uns Gewissheit: 49 Pesos=2.50€ für einen ganzen Liter. Das war also was ganz Feines. Wir waren also froh, das Jule am nächsten Tag noch glückliche Besitzerin ihres Augenlichts war. Den Rest des Abends verbrachten wir an der Bar "Hot Corner" und saßen zum Schluss noch zu zweit (Jule und ich) bei Froschgequake auf der Dachterrasse unseres Hotels.
Insgesamt macht die Insel einen schönen Eindruck, solange man nicht hinter die Kulissen schaut. In den Nebenstraßen liegt viel Müll und durch die nicht vorhandene Infrastruktur riecht es teilweise ziemlich übel. Die Wassertanks der Gebäude werden überall mit Tanklastern aufgefüllt, die vom Festland per Fähre kommen. Das in den Straßen stehende Regenwasser fließt durch dem lehmigen Boden auch nach Tagen nicht wirklich ab und wird mit von Tanklastern abgesaugt. Also alles etwas provisorisch. Nichtsdestotrotz gibt es eine Menge schöner Bars und Restaurants, auch wenn in der Nebensaison nicht wirklich viel los war.
Am nächsten Morgen ging es für Jule erstmal an den Strand während wir im Hotel darauf warteten, unser Zimmer noch eine Nacht verlängern und unsere Walhai-Tour für den nächsten Tag buchen zu können. Highlight des Tages war Robin, der wie Gott ihn schuf ins Wasser stieg und beim heraus kommen erstmal einen Anschiss von einem Tourguide bekam. Er wolle sich nicht seinen Arsch und seinen Pimmel anschauen müssen und solle sich gefälligst etwas anziehen. Der gute Herr war recht aggressiv und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass er eventuell handgreiflich werden könnte. Fazit: nackt am Strand in Mexiko - keine gute Idee!
Zum Mittag gab es bei schönem Starkregen noch ein stark versalzenes Ceviche, den Abend verbrachten wir in einer coolen Bar mit lateinamerikanischer Live - Musik. Unser Kellner war völlig verwirrt, lief in dem Laden herum wie Falschgeld und hielt sich dabei an Block und Stift fest. Aber ein ganz Netter war er trotzdem :-)
Der letzte volle Tag auf Holbox war für unsere Walhai-Tour reserviert. Nach viel zu wenig Schlaf klingelte um 6 Uhr der Wecker. Wir wurden von einem Golfkart-Taxi abgeholt und zum Strand gefahren. Zusammen mit 4 anderen Leuten ging es auf einem kleinen Boot 1,5 Stunden zunächst entlang der Küste und dann hinaus aufs Meer. Wir hatten ein wenig Bedenken, da wir von Ausflügen gehört hatten, bei denen sich 10 Boote um einen Walhai drängeln. Das ist dann weder für das Tier noch für die Touristen schön. Aber wir hatten Glück, wir hatten 3 dieser bis zu 18 Meter großen Tiere ganz für uns alleine! Es durften immer 2 Leute + Guide gleichzeitig ins Wasser. Zuerst waren Jule und Robin an der Reihe, danach die anderen Touris und zum Schluss Steffi und ich. Es war total gigantisch. Die Riesen-Tiere kamen mit ihrem gigantischen geöffneten Maul direkt auf uns zugeschwommen, dabei konnte sich Steffi einen kleinen Angstschrei durch den Schnorchel nicht verkneifen. Wir beide dachten zwischendurch kurz, wir wären von Haien umgeben, da sich die Rückenflossen zweier Walhaie kreisförmig um einen dritten herum bewegten. Jeder durfte 2 mal mit den Tieren ins Wasser. Beim zweiten Gang schwamm ich direkt hinter einem, der gerade sein Geschäft verrichtet. Und der Herr Unglaube mittendrin. Da Walhaie allerdings nur Plankton zu sich nehmen war es nicht allzu wild.
Wir stoppten auf dem Rückweg an einem netten Riff, sahen viele bunte Fische und eine Meeresschildkröte. Mittag gab es auf einer Sandbank in den Mangroven. Wir aßen frisch auf dem Boot zubereitetes Ceviche und alles was beim Essen ins Wasser ging, wurde von einer Menge Welse direkt aufgeräumt.
Auf der Bootsfahrt zurück zur Insel gabs Reggae-Musik in der Sonne, die meisten in unserer Gruppe nickten ein.
Nach einem kurzen Stop im Hotel gingen Jule und ich nochmal an den Strand und am Abend kehrten wir alle gemeinsam in der Pizzeria "Roots" ein. Geführt und konzipiert von ein paar europäischen Hippies hatten wir eine gute Zeit mit Grashüpfer - Pizza und anderen Leckereien. Dazu geben es auf Empfehlung der holländischen Kellnerin einen Mezcal, nach dem wir mal wieder feststellen mussten, dass dieses Getränk einfach scheußlich ist. Nach dem Essen waren wir extrem satt, schauten vor einer Bar noch Salsa-Tänzern auf der Straße zu. Eine Menge Straßenhunde taten es uns gleich, was Steffi etwas beunruhigte.
Der Haushund der Pizzeria wusste zumindest, was besser schmeckt als Mezcal |
Am 25.08., einen Tag vor dem Rückflug von Jule und Robin, mieteten wir uns für ein paar Stunden ein Golfkart und düsten über die Insel. Im zu tiefen Wasser verreckte uns die Kiste mehrmals, sprang aber nach dem Rausschieben immer wieder an. Wir endeten an ein einem herrlichen Strand an der Westseite der Insel. Danach gings ins Hotel, Sachen packen und wieder aufs Festland übersetzen.
Traumstrand auf der Isla Holbox |
Auf der Fahrt nach Cancun wurden wir von der Polizei angehalten, angebliche Geschwindigkeitsüberschreitung. Der Officer drohte uns direkt mit 1500 Pesos Strafe, dem Einzug des internationalen Führerscheins und der Beschlagnahmung unserer Nummernschilder. Alles in perfektem Englisch. Nach kurzer Beratung untereinander unterbrach er uns und meinte, wir könnten das Problem auch an Ort und Stelle lösen, wenn wir gleich bezahlen würden. Wir fragten, um wie viel Geld es sich denn handeln müsste - das wäre unsere Entscheidung. Wir reichten ihm 500 Pesos (rund 25€) rüber und er war so schnell verschwunden, dass wir nur noch seine Rücklichter in weiter Entfernung wahrnehmen konnten. So läuft das also in Mexiko. Wir waren aber vorgewarnt und wussten, dass die meisten Polizisten in dem Land extrem korrupt sein sollen.
Angekommen in der Ferienwohnung in Cancun machten Jule, Steffi und ich uns gleich wieder auf den Weg ins Souvenir - Outlet, um noch ein paar Andenken zu kaufen. Doch die Preise waren extrem unverschämt, alles war ungefähr 3 mal teurer als an den Maya-Ruinen von Chichén Itza. Wir kauften nix und fuhren stattdessen in den Walmart. Siehe da, zwar nicht so eine Riesen-Auswahl aber dafür alles zum halben Preis!
Am Abend gingen wir auf Empfehlung unserer Vermieterin zum Abschluss noch lecker einheimisch essen und ließen den gemeinsamen Urlaub wie üblich mit Tequila ausklingen :-)
Wir hatten mal wieder eine tolle Zeit miteinander und haben uns sehr gefreut, dass die beiden nach 2 Australien - Urlauben anscheinend immer noch nicht genug vom Reisen mit uns haben. Mal sehen wo es uns das nächste mal hin verschlägt. Robin und ich wollten ja eigentlich zum Offroad-Fahren nochmal nach Australien. Da wir unsere Steuerschulden aber wahrscheinlich nicht begleichen werden (und können), hat sich der Kontinent möglicherweise auf Lebenszeit für uns erledigt.
Wir haben immer noch 6 Wochen Reisen im Blog aufzuholen, aber zumindest solltet ihr mit diesem Beitrag erstmal wieder versorgt sein :-)
Vielleicht der hässlichste Hund der Welt (Name: kleine Bohne), gesehen auf der Isla Holbox |