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Dienstag, 10. Oktober 2017

Welcome to fabulous Las Vegas!




Welcome to Vegas, Baby :-)

Erste Spielautomaten schon bei der Ankunft am Flughafen


In Las Vegas wird man zur Einstimmung schon einmal schon mit Spielautomaten in der Ankunftshalle begrüßt. Wir hatten für unsere 5 Nächte in der Stadt ein günstiges Airb´n´b gebucht, dass ca. 1,5 Kilometer abseits vom Strip lag. Unsere Vermieterin bot uns schon vorher an, dass sie uns abholen könnte, da sie sowieso in Flughafennähe wohnen würde. Gesagt, getan – nach ca. 45 Minuten Warten und einigen Nachrichten nach der Art „ich bin gleich da“ wurden wir von der guten Frau aufgelesen und zur Unterkunft gebracht. Ich würde sie als eine recht gut in Schuss gebliebene End-Vierzigerin beschreiben, die von Anfang an leicht verwirrt wirkte. Antwortete man auf ihre Fragen, schien sie noch während der Antwort geistig schon wieder irgendwo anders zu sein, unterbrach einen und fing mit dem nächsten Thema an. Für den nächsten Tag wollte sie uns unbedingt eines ihrer Autos vermieten, welches man über ein Online-Portal buchen konnte. Wir lehnten erstmal dankend ab, weil wir sowieso noch keine Ahnung hatten, was wir wann machen wollten. Sie fing immer wieder damit an und wir lehnten immer wieder dankend ab. Unsere Unterkunft war super – vollklimatisiert, mit kleiner Küche und allem was man sonst so braucht. Die Klimaanlage war bei um die 40 Grad Außentemperatur auch mehr als notwendig!

Feiner Sprühnebel entlang der Fußgängerzone damit die Hitze nicht zu Kopf steigt.

Unseren ersten Tag auf dem „Strip“, dem Las Vegas Boulevard, verbrachten wir erst einmal damit, uns einen Überblick zu verschaffen. 


Hotel Luxor

Siegfried und Roy sind auch verewigt



Wir zogen von Hotel zu Hotel, staunten über die luxuriösen Eingangsbereiche und bahnten uns unseren Weg durch Unmengen von Spiel-Automaten. Von vorsinnflutlich anmutenden einarmigen Banditen bis hin zu Riesen-Touchscreens, die aktuelle Serienhits wie „Game of Thrones“, „Orange is the new Black“ oder „Breaking Bad“ zum Thema hatten war alles dabei. Wir schauten erst einmal nur zu, wie andere Leute Geld verloren und freuten uns, unseres noch nicht verspielt zu haben. 




Hotel New York New York

Blick vom Venecian auf das künstliche Venedig

Um uns in Vegas fortzubewegen, nutzten wir fleißig „Uber“ und „Lyft“, 2 Smartphone-basierte und supergünstige Taxidienste. So mussten wir den Weg zurück zur Unterkunft nicht laufen. Sobald man sich nämlich vom Boulevard entfernt, sieht man eine Menge ziemlich zwielichtige Gestalten. Junkies lagen wahlweise in den Büschen vor der nahe gelegenen Tankstelle oder saßen direkt vor unserer Wohnsiedlung. Man war immer froh, wenn man dort vorbei kam, ohne irgendwie von der Seite angemacht zu werden.

Auch unseren zweiten Tag verbrachten wir wieder auf dem Strip und steckten diesmal auch ein paar Dollar in die Spielautomaten. Jedoch hielten wir uns dabei an die sogenannten Penny-Slots, bei denen der Mindesteinsatz pro Spiel einen Cent beträgt. Für einen Dollar kann man also 100 Mal den Knopf drücken. In dieser Zeit bekommt man umsonst alkoholische und an-alkoholische Getränke direkt an den Automaten geliefert. So bekamen wir ein paar Drinks, während wir insgesamt nur 11 Dollar verspielten. Kein schlechter Deal. 

Die M&M-World auf 5 Stockwerken




Anschließend trafen wir uns mit Falk, dem Ex-Freund von Robins Schwester. Er lebt mittlerweile dauerhaft in den USA, arbeitet in Las Vegas als Hubschrauber-Pilot und veranstaltet Rundflüge zum Hoover-Staudamm und zum Grand Canyon. Für Steffi wäre so ein Hubschrauber-Flug ja sowieso nichts und im Reisebudget war es auch für mich auch nicht wirklich drin. Und eine Fahrt bis zur Südkante des Canyons mit dem Auto dauert von Vegas aus ca. 5 Stunden. Wir beschränkten uns also nur auf Vegas, für die anderen Punkte müssen wir halt noch einmal wiederkommen.  Falk holte uns mit dem Auto am Casino „Flamingos“ ab und dann ging es zusammen in Vegas´ Downtown. Das ist der eigentliche „alte“ Stadtkern, an dem die ältesten Casinos zu finden sind. Leider vergaßen wir unsere Kamera im Quartier. Wir schauten uns die Freemont Street an, die mit einer riesigen LED-Leinwand überdacht ist, tranken Bier auf der Straße und schauten uns unzählige abgedrehte Leute an. Wir sind ja alles andere als verklemmt aber Las Vegas ist wirklich ein Sündenpfuhl ohnegleichen. Halb- bis fast komplett nackte Mädels, die für Fotos Männern auf der Straße den Arsch versohlen, Alkohol in der Öffentlichkeit (was sonst in den USA keine wirkliche Option ist), Werbung für allerlei Speisen und Getränke mit Marihuana, und Gras rauchende Passanten an jeder Ecke und so weiter... Man musste eigentlich gar nix groß tun, einfach herumschauen und beobachten reichte für die gute Unterhaltung meist schon aus. Wir tranken noch einen Absacker in der „Atomic Bar“. Diese war ein echter Geheimtipp von Falk und geschichtsträchtig noch dazu. Etwa einen Kilometer abseits vom Trubel befindet sich diese typisch amerikanische Bar mit Außenbereich. Die Cocktails sind Spitzenklasse und den Namen bekam sie, weil man vom Dach des Gebäudes die ersten Atomtests in der Wüste Nevadas beobachtet hatte. Das ist mal ein Alleinstellungsmerkmal!


Hier übernehmen Roboter das Mixen der Getränke, alles vollautomatisch


Tag 3 verbrachten wir noch einmal auf dem Strip. Unsere Airb´n´b Vermieterin hatte uns mehrfach angeboten uns auf den Strip zu fahren. Also nahmen wir ihr Angebot gern an. Wir schrieben ihr gegen Mittag, ob es ihr jetzt passen würde und sie stimmte zu. Sie erschien aber die nächste Stunde nicht und schrieb immer sie wäre bald da. Dann platze sie förmlich ins Haus und verkündete gestresst, sie erwarte neue Gäste und wenn wir ihr helfen würden, die Betten zu beziehen, könnte sie uns schneller zum Strip bringen. Gesagt, getan. Dann zogen erst einmal die neuen Gäste ein, welche sie zunächst abholte und dann ging es nach 2,5 h endlich zum Strip. Zu doof, dass gerade Rushhour war und sie vorher die Verkehrslage nicht gecheckt hatte. Also fuhren wir in einen Megastau und sassen nun mit ihr im Auto fest. Sie sagte sie vertröste schon seit 30 min eine andere Dame, welche sie abholen müsse. Und nun auch noch Stau. Uns wurde das sehr unangenehm und wir sagten wir könnten auch ein Uber nehmen. Sie beharrte weiter darauf, uns zu fahren.                                                                                                                                                                                                                  Sie redete ununterbrochen wirres Zeug von Exfreunden, die ihr Böses wollten und Leute engagierten, um ihr das Leben zur Hölle zu machen (Stromausfälle, Autounfälle und Geld, welches von ihrem Konto transferiert wurde sobald sie ihre Kreditkarte benutze gingen auf das Konto der Bösewichte). Natürlich sind Männer nutzlose Kreaturen und sie rate uns, bloß keine Kinder zu zeugen (sie hat selbst einen erwachsenen Sohn). Im Minutentakt zwinkerte sie mir (Steffi) im Rückspiegel zu und fragte ob ich "wisse was sie meine". Ich hatte keinen blassen Schimmer, da einfach nichts für mich Sinn ergab, ich ihre Meinung und "Erfahrungen" nicht teilte und sie ständig Gedankensprünge machte. Zu Wort oder zum Nachfragen kam man aber sowieso nicht. Wir versicherten ihr ständig, jetzt aussteigen und den Rest laufen zu können. Sie bestand aber leider auf ihrer "Verantwortung" und ließ uns nicht gehen. Nach einer vollen Stunde stiegen wir erleichtert aus dem Auto aus, froh dass es endlich vorbei war.

Wir schlenderten durch Shoppingmalls und Hotels und schauten uns in der Nacht den stündlich stattfindenden künstlichen Vulkanausbruch vor einem der Hotels an. Wie gesagt, in Vegas muss man nicht viel Geld ausgeben um ins Staunen zu geraten. Rumlaufen und Schauen reicht vollkommen aus, um einen kompletten Tag zu füllen. 

Luxus-Shopping-Center im Caesars Palace


Wynn-Hotel
Das Wynn ist ein wenig heller und moderner gestaltet als viele andere

Zum Mittagessen gönnten wir uns etwas Fusion-Küche. Den  Laden „Jaburrito“ hatte ich am Tag zuvor noch belächelt, aber bei diesen Temperaturen erschien ein kaltes Essen sehr verlockend. Also gönnten wir uns den Sushi-Burrito. Heisst: Klebreis mit rohem Fish (Lachs,Thunfisch etc.)und mexikanischen Zutaten, wie Chipotle-Chilli-Mayo, Koriander, Habanero-Limetten-Soße, Pico de Gallo, knusprigem Knoblauch und so weiter.  Das Ganze dann entweder in Nori-Alge oder Weizentortilla  gerollt und mit Wasabi und Soyasoße serviert. Klingt für jeden Sushi-Liebhaber eigenartig und unnütz, ist aber köstlich! Vielleicht probieren wir das zuhause mal selbst aus.

Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes hatte Falk einen Tag frei und holte uns zu sich ins beschauliche Boulder City. Nach ca. 45 Minuten Autofahrt kamen wir in einer seiner liebsten Country-Kneipen an und genossen unter freiem Himmel Getränke und Livemusik einer ziemlich talentierten Country-Sängerin.  Danach bezogen wir unser gemütliches Zimmer mit eigenem Badezimmer und flauschigen Froteehandtüchern in seinem schicken Haus. Als Budget-Reisender ein seltener Luxus. Wir verbrachten den Abend bei Drinks im Whirlpool, der zur Wohnanlage gehörte und quatschten bis in die frühen Morgenstunden über Gott und die Welt.

Am darauffolgenden Tag ging es bei sengender Hitze in Falks Lieblings-Diner. Das ist so beliebt, dass es nur ein paar Stunden für Frühstück und Mittag geöffnet hat und man eine Wartezeit für einen Sitzplatz einplanen muss. Nach 15 Minuten bekamen wir ein Plätzchen direkt an der Theke und ließen uns unser amerikanisches Katerfrühstück schmecken. Das Essen war so gut wie versprochen. 

Mit Falk im Diner, Steffi ist etwas schlecht getroffen :-)

Achtung, Bighorns (Widder)!

Die Tiere mögen das Grün in Falks Wohnanlage.


Dann fuhren wir zusammen zum spektakulären Hooverdamm. Berufsbedingt versorgte uns Falk mit allerhand interessanten Informationen über Damm und Umgebung und wir machten uns auf den beschwerlichen Fußweg über den Damm. Wir haben selten so unter der Hitze (42 Grad mit Wind) gelitten, aber das war´s Wert. Schon ein beeindruckendes Bauwerk. 

Kurzer Abstecher von Nevada nach Arizona

Lake Mead
Blick vom Hoover-Damm auf den Lake Mead. Der See ist seit Jahren am Austrocknen.

Mike O'Callaghan - Pat Tillman Memorial Bridge





Danach sehnten wir uns nach einem kalten Getränk vom Souvenirshop, da wir völlig ausgedörrt waren. Leider hieß es dann schon wieder Abschiednehmen. Falk setzte uns wieder vor unserem Airb´n´b ab und wir verabredeten uns auf ein Wiedersehen in der Heimat. 



Blick auf Las Vegas im Wüstenstaub

Für den Abend stand unsere Show von „Cirque du Soleil“ auf dem Programm. Damit ist wieder ein Traum für mich (Steffi) in Erfüllung gegangen. Im Ticketpreis war zuvor ein ausgiebiges Buffet inbegriffen, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Salatbar, japanisch, chinesisch, amerikanische Grillspezialitäten, kalte Meeresfrüchte, warme Meeresfrüchte, Pasta und Pizza frisch zubereitet, Softdrinks, Desserts. Wir mussten uns sehr zusammenreißen, uns nicht so vollzustopfen, dass uns schlecht wurde. Es war einfach zu lecker. Dann ging es endlich los. Wir nahmen unsere Plätze im Saal zur Show „Mystere“ im Hotel „Treasure Island“ ein und ein älterer Herr, der zu den Künstlern gehörte bespaßte den sich füllenden Raum mit pantomimischer Comedy. Die Späße gingen zwar überwiegend auf die Kosten der Zuschauer, trotzdem lachten alle schallend und der Beginn der Show wurde unterhaltsam überbrückt. Dann ging es los: 1,5 Stunden außergewöhnlichster Artistik, Spannung und Nervenkitzel, Livemusik und Gesang und natürlich vieler lustiger Einlagen. Die Zeit ging leider viel zu schnell herum aber wir werden in Zukunft bestimmt noch einmal eine Aufführung irgendwo in der Welt besuchen.












Anschließend packten wir unsere Koffer und bereiteten uns mental auf unser nächstes großes Abenteuer vor. Zentral-Amerika. Aufgeregt waren wir schon, mal wieder etwas ganz anderes zu Gesicht zu bekommen. Was so passiert ist berichten wir euch bald hier.  Zur Zeit sind wir in Panama City und fliegen übermorgen weiter nach Kolumbien.


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