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Welcome to Vegas, Baby :-) |
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Erste Spielautomaten schon bei der Ankunft am Flughafen |
In Las Vegas wird
man zur Einstimmung schon einmal schon mit Spielautomaten in der Ankunftshalle
begrüßt. Wir hatten für unsere 5 Nächte in der Stadt ein günstiges Airb´n´b
gebucht, dass ca. 1,5 Kilometer abseits vom Strip lag. Unsere Vermieterin bot
uns schon vorher an, dass sie uns abholen könnte, da sie sowieso in
Flughafennähe wohnen würde. Gesagt, getan – nach ca. 45 Minuten Warten und
einigen Nachrichten nach der Art „ich bin gleich da“ wurden wir von der guten
Frau aufgelesen und zur Unterkunft gebracht. Ich würde sie als eine recht gut
in Schuss gebliebene End-Vierzigerin beschreiben, die von Anfang an leicht
verwirrt wirkte. Antwortete man auf ihre Fragen, schien sie noch während der
Antwort geistig schon wieder irgendwo anders zu sein, unterbrach einen und fing
mit dem nächsten Thema an. Für den nächsten Tag wollte sie uns unbedingt eines
ihrer Autos vermieten, welches man über ein Online-Portal buchen konnte. Wir
lehnten erstmal dankend ab, weil wir sowieso noch keine Ahnung hatten, was wir
wann machen wollten. Sie fing immer wieder damit an und wir lehnten immer
wieder dankend ab. Unsere Unterkunft war super – vollklimatisiert, mit kleiner
Küche und allem was man sonst so braucht. Die Klimaanlage war bei um die 40
Grad Außentemperatur auch mehr als notwendig!
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Feiner Sprühnebel entlang der Fußgängerzone damit die Hitze nicht zu Kopf steigt. |
Unseren ersten
Tag auf dem „Strip“, dem Las Vegas Boulevard, verbrachten wir erst einmal
damit, uns einen Überblick zu verschaffen.
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Hotel Luxor |
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Siegfried und Roy sind auch verewigt |
Wir zogen von Hotel zu Hotel,
staunten über die luxuriösen Eingangsbereiche und bahnten uns unseren Weg durch
Unmengen von Spiel-Automaten. Von vorsinnflutlich anmutenden einarmigen
Banditen bis hin zu Riesen-Touchscreens, die aktuelle Serienhits wie „Game of
Thrones“, „Orange is the new Black“ oder „Breaking Bad“ zum Thema hatten war
alles dabei. Wir schauten erst einmal nur zu, wie andere Leute Geld verloren
und freuten uns, unseres noch nicht verspielt zu haben.
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Hotel New York New York |
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Blick vom Venecian auf das künstliche Venedig |
Um uns in Vegas
fortzubewegen, nutzten wir fleißig „Uber“ und „Lyft“, 2 Smartphone-basierte und
supergünstige Taxidienste. So mussten wir den Weg zurück zur Unterkunft nicht
laufen. Sobald man sich nämlich vom Boulevard entfernt, sieht man eine Menge
ziemlich zwielichtige Gestalten. Junkies lagen wahlweise in den Büschen vor der
nahe gelegenen Tankstelle oder saßen direkt vor unserer Wohnsiedlung. Man war
immer froh, wenn man dort vorbei kam, ohne irgendwie von der Seite angemacht zu
werden.
Auch unseren
zweiten Tag verbrachten wir wieder auf dem Strip und steckten diesmal auch ein
paar Dollar in die Spielautomaten. Jedoch hielten wir uns dabei an die
sogenannten Penny-Slots, bei denen der Mindesteinsatz pro Spiel einen Cent
beträgt. Für einen Dollar kann man also 100 Mal den Knopf drücken. In dieser
Zeit bekommt man umsonst alkoholische und an-alkoholische Getränke direkt an
den Automaten geliefert. So bekamen wir ein paar Drinks, während wir insgesamt
nur 11 Dollar verspielten. Kein schlechter Deal.
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Die M&M-World auf 5 Stockwerken |


Anschließend trafen wir uns
mit Falk, dem Ex-Freund von Robins Schwester. Er lebt mittlerweile dauerhaft in
den USA, arbeitet in Las Vegas als Hubschrauber-Pilot und veranstaltet
Rundflüge zum Hoover-Staudamm und zum Grand Canyon. Für Steffi wäre so ein
Hubschrauber-Flug ja sowieso nichts und im Reisebudget war es auch für mich
auch nicht wirklich drin. Und eine Fahrt bis zur Südkante des Canyons mit dem
Auto dauert von Vegas aus ca. 5 Stunden. Wir beschränkten uns also nur auf
Vegas, für die anderen Punkte müssen wir halt noch einmal wiederkommen. Falk holte uns mit dem Auto am Casino
„Flamingos“ ab und dann ging es zusammen in Vegas´ Downtown. Das ist der
eigentliche „alte“ Stadtkern, an dem die ältesten Casinos zu finden sind. Leider vergaßen wir unsere Kamera im Quartier. Wir
schauten uns die Freemont Street an, die mit einer riesigen LED-Leinwand überdacht
ist, tranken Bier auf der Straße und schauten uns unzählige abgedrehte Leute
an. Wir sind ja alles andere als verklemmt aber Las Vegas ist wirklich ein
Sündenpfuhl ohnegleichen. Halb- bis fast komplett nackte Mädels, die für Fotos
Männern auf der Straße den Arsch versohlen, Alkohol in der Öffentlichkeit (was
sonst in den USA keine wirkliche Option ist), Werbung für allerlei Speisen und Getränke
mit Marihuana, und Gras rauchende Passanten an jeder Ecke und so weiter... Man
musste eigentlich gar nix groß tun, einfach herumschauen und beobachten reichte
für die gute Unterhaltung meist schon aus. Wir tranken noch einen Absacker in
der „Atomic Bar“. Diese war ein echter Geheimtipp von Falk und
geschichtsträchtig noch dazu. Etwa einen Kilometer abseits vom Trubel befindet
sich diese typisch amerikanische Bar mit Außenbereich. Die Cocktails sind Spitzenklasse
und den Namen bekam sie, weil man vom Dach des Gebäudes die ersten Atomtests in
der Wüste Nevadas beobachtet hatte. Das ist mal ein Alleinstellungsmerkmal!

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Hier übernehmen Roboter das Mixen der Getränke, alles vollautomatisch |
Tag 3 verbrachten wir noch einmal auf dem Strip. Unsere Airb´n´b Vermieterin hatte uns mehrfach angeboten uns auf den Strip zu fahren. Also nahmen wir ihr Angebot gern an. Wir schrieben ihr gegen Mittag, ob es ihr jetzt passen würde und sie stimmte zu. Sie erschien aber die nächste Stunde nicht und schrieb immer sie wäre bald da. Dann platze sie förmlich ins Haus und verkündete gestresst, sie erwarte neue Gäste und wenn wir ihr helfen würden, die Betten zu beziehen, könnte sie uns schneller zum Strip bringen. Gesagt, getan. Dann zogen erst einmal die neuen Gäste ein, welche sie zunächst abholte und dann ging es nach 2,5 h endlich zum Strip. Zu doof, dass gerade Rushhour war und sie vorher die Verkehrslage nicht gecheckt hatte. Also fuhren wir in einen Megastau und sassen nun mit ihr im Auto fest. Sie sagte sie vertröste schon seit 30 min eine andere Dame, welche sie abholen müsse. Und nun auch noch Stau. Uns wurde das sehr unangenehm und wir sagten wir könnten auch ein Uber nehmen. Sie beharrte weiter darauf, uns zu fahren. Sie redete ununterbrochen wirres Zeug von Exfreunden, die ihr Böses wollten und Leute engagierten, um ihr das Leben zur Hölle zu machen (Stromausfälle, Autounfälle und Geld, welches von ihrem Konto transferiert wurde sobald sie ihre Kreditkarte benutze gingen auf das Konto der Bösewichte). Natürlich sind Männer nutzlose Kreaturen und sie rate uns, bloß keine Kinder zu zeugen (sie hat selbst einen erwachsenen Sohn). Im Minutentakt zwinkerte sie mir (Steffi) im Rückspiegel zu und fragte ob ich "wisse was sie meine". Ich hatte keinen blassen Schimmer, da einfach nichts für mich Sinn ergab, ich ihre Meinung und "Erfahrungen" nicht teilte und sie ständig Gedankensprünge machte. Zu Wort oder zum Nachfragen kam man aber sowieso nicht. Wir versicherten ihr ständig, jetzt aussteigen und den Rest laufen zu können. Sie bestand aber leider auf ihrer "Verantwortung" und ließ uns nicht gehen. Nach einer vollen Stunde stiegen wir erleichtert aus dem Auto aus, froh dass es endlich vorbei war.
Wir schlenderten durch
Shoppingmalls und Hotels und schauten uns in der Nacht den stündlich
stattfindenden künstlichen Vulkanausbruch vor einem der Hotels an. Wie gesagt,
in Vegas muss man nicht viel Geld ausgeben um ins Staunen zu geraten. Rumlaufen
und Schauen reicht vollkommen aus, um einen kompletten Tag zu füllen.
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Luxus-Shopping-Center im Caesars Palace |
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Wynn-Hotel |
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Das Wynn ist ein wenig heller und moderner gestaltet als viele andere |
Zum
Mittagessen gönnten wir uns etwas Fusion-Küche. Den Laden „Jaburrito“ hatte ich am Tag zuvor noch
belächelt, aber bei diesen Temperaturen erschien ein kaltes Essen sehr
verlockend. Also gönnten wir uns den Sushi-Burrito. Heisst: Klebreis mit rohem
Fish (Lachs,Thunfisch etc.)und mexikanischen Zutaten, wie Chipotle-Chilli-Mayo,
Koriander, Habanero-Limetten-Soße, Pico de Gallo, knusprigem Knoblauch und so
weiter. Das Ganze dann entweder in Nori-Alge
oder Weizentortilla gerollt und mit
Wasabi und Soyasoße serviert. Klingt für jeden Sushi-Liebhaber eigenartig und
unnütz, ist aber köstlich! Vielleicht probieren wir das zuhause mal selbst aus.
Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes hatte Falk einen Tag frei und holte uns
zu sich ins beschauliche Boulder City. Nach ca. 45 Minuten Autofahrt kamen wir
in einer seiner liebsten Country-Kneipen an und genossen unter freiem Himmel
Getränke und Livemusik einer ziemlich talentierten Country-Sängerin. Danach bezogen wir unser gemütliches Zimmer
mit eigenem Badezimmer und flauschigen Froteehandtüchern in seinem schicken
Haus. Als Budget-Reisender ein seltener Luxus. Wir verbrachten den Abend bei
Drinks im Whirlpool, der zur Wohnanlage gehörte und quatschten bis in die
frühen Morgenstunden über Gott und die Welt.
Am darauffolgenden Tag ging es bei sengender Hitze in Falks Lieblings-Diner.
Das ist so beliebt, dass es nur ein paar Stunden für Frühstück und Mittag
geöffnet hat und man eine Wartezeit für einen Sitzplatz einplanen muss. Nach 15
Minuten bekamen wir ein Plätzchen direkt an der Theke und ließen uns unser
amerikanisches Katerfrühstück schmecken. Das Essen war so gut wie versprochen.
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Mit Falk im Diner, Steffi ist etwas schlecht getroffen :-) |
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Achtung, Bighorns (Widder)! |
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Die Tiere mögen das Grün in Falks Wohnanlage. |
Dann fuhren wir zusammen zum spektakulären Hooverdamm. Berufsbedingt
versorgte uns Falk mit allerhand interessanten Informationen über Damm und
Umgebung und wir machten uns auf den beschwerlichen Fußweg über den Damm. Wir
haben selten so unter der Hitze (42 Grad mit Wind) gelitten, aber das war´s
Wert. Schon ein beeindruckendes Bauwerk.
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Kurzer Abstecher von Nevada nach Arizona |
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Lake Mead
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Blick vom Hoover-Damm auf den Lake Mead. Der See ist seit Jahren am Austrocknen. |
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Mike O'Callaghan - Pat Tillman Memorial Bridge |

Danach sehnten wir uns nach einem
kalten Getränk vom Souvenirshop, da wir völlig ausgedörrt waren. Leider hieß es
dann schon wieder Abschiednehmen. Falk setzte uns wieder vor unserem Airb´n´b
ab und wir verabredeten uns auf ein Wiedersehen in der Heimat.
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Blick auf Las Vegas im Wüstenstaub |
Für den Abend stand
unsere Show von „Cirque du Soleil“ auf dem Programm. Damit ist wieder ein Traum
für mich (Steffi) in Erfüllung gegangen. Im Ticketpreis war zuvor ein ausgiebiges
Buffet inbegriffen, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Salatbar, japanisch,
chinesisch, amerikanische Grillspezialitäten, kalte Meeresfrüchte, warme
Meeresfrüchte, Pasta und Pizza frisch zubereitet, Softdrinks, Desserts. Wir
mussten uns sehr zusammenreißen, uns nicht so vollzustopfen, dass uns schlecht
wurde. Es war einfach zu lecker. Dann ging es endlich los. Wir nahmen unsere
Plätze im Saal zur Show „Mystere“ im Hotel „Treasure Island“ ein und ein
älterer Herr, der zu den Künstlern gehörte bespaßte den sich füllenden Raum mit
pantomimischer Comedy. Die Späße gingen zwar überwiegend auf die Kosten der
Zuschauer, trotzdem lachten alle schallend und der Beginn der Show wurde unterhaltsam überbrückt.
Dann ging es los: 1,5 Stunden außergewöhnlichster Artistik, Spannung und
Nervenkitzel, Livemusik und Gesang und natürlich vieler lustiger Einlagen. Die
Zeit ging leider viel zu schnell herum aber wir werden in Zukunft bestimmt noch
einmal eine Aufführung irgendwo in der Welt besuchen.






Anschließend packten wir unsere Koffer und bereiteten uns mental auf unser nächstes großes Abenteuer vor. Zentral-Amerika. Aufgeregt waren wir schon, mal wieder etwas ganz anderes zu Gesicht zu bekommen. Was so passiert ist berichten wir euch bald hier. Zur Zeit sind wir in Panama City und fliegen übermorgen weiter nach Kolumbien.
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