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Sonntag, 13. Dezember 2015

4 Wochen Melbourne

Unsere Ankunft in Australien wurde uns so komfortabel und einfach wie möglich gemacht. Dank Karo, die wir noch aus München kennen und die mittlerweile Ihren Lebensmittelpunkt nach Melbourne verlegt hat, hatten wir einen Superstart. Josh, Karos Freund, arbeitet am Flughafen und konnte uns nach unserer Ankunft um 01:30 Uhr morgens direkt einsammeln und mit zum Haus seiner Eltern nehmen, in dem wir unsere erste Nacht auf dem Kontinent verbringen konnten. Eigentlich waren wir ja hundemüde und wollten direkt ins Bett, haben uns dann aber bei aus Japan eingeführten Spirituosen (aufgrund der hohen Alkoholpreise wurden wir mit Nachdruck darauf hingewiesen, die Freimengen zur Einfuhr von Getränken auf jeden Fall auszureizen :-) ) noch bis ins Morgengrauen festgequatscht.

Das Aufwachen bei einer Außentemperatur von ca. 30 Grad und Vogelzwitschern (mal keine Raben, wie überall in Japan) war eine nette Abwechslung im Vergleich zu den vergangenen 2 Wochen in Nippon. Von der von Karo hochgelobten australischen Kaffeekultur konnten wir bei einer Bäckerei um die Ecke selbst überzeugen um dann einen kleinen Spaziergang durch ein Wäldchen in der Nähe zu machen. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass es bei meinem letzten Aufenthalt in Australien 2011 geschlagene 4 Monate gedauert hat, bis ich meine ersten, frei lebenden (die Betonung liegt auf lebend - Kadaver an der Straße gab es auch damals zuhauf) Kängurus zu Gesicht bekam. Das sollte dieses mal etwas anders laufen. Nach einer Kurve stand plötzlich ein Beuteltier der größeren Sorte mitten auf der Straße und glotze uns an. Leider hatten wir die Kamera nicht griffbereit und konnten das damit nicht dokumentieren. Aber glaubt uns an dieser Stelle einfach, in Australien gibt es tatsächlich Kängurus :-) Am Abend begleitete uns Karo dann zu ihrem Kumpel und unserem neuen WG-Partner Michael. Anfänglich war geplant, dass wir uns eine Woche bei ihm einquartieren um uns in der Zwischenzeit ein Hostel suchen zu können, nun werden es letztendlich aber doch mehr als 4 Wochen sein. Michael ist ein supernetter Gastgeber und hat ein schönes Häuschen, das wir mit all seinen Vorzügen voll mit nutzen können. Die Lage ist bombastisch. Wir wohnen in Richmond, in der Nähe des Melbourne Cricket Ground und sind zu Fuß in 20 Minuten im Stadtzentrum. Am Cricket Ground habe ich sogar die Wiese wiederfinden können, auf der Robert und ich vor 4 Jahren Merchandise-Stände aufgebaut haben.


Steffi und das Dudelsack spielende Krümelmonster



Nun zu den letzten Wochen. Allzu viel ist eigentlich gar nicht passiert. Wir haben unsere Zeit hier genutzt, um uns von den Strapazen in Japan zu erholen ;-) Das heißt: lange schlafen, in einem der vielen Parks oder am Strand abchillen und uns mit Karo und Freunden von Michael zum Kaffee trinken zu treffen. Vorzugsweise sind wir mit Michaels BMW X1 unterwegs (made in Leipzig, ein Stückchen Heimat!). Eines Abends konnten wir uns auch ungewollt von der Funktionsfähigkeit von Michaels Alarmanlage überzeugen, deren Bedienung wir zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch nicht ganz durchschaut hatten. Das gute Stück brüllte also mit voller Lautstärke mitten in der Nacht los und wir waren fast taub bis wir sie deaktiviert bekommen hatten. Der Hausherr hat sein Zimmer nicht verlassen und sich nur gedacht: "bloody Germans...". :-D

Angenehmes Ausruhen in unserem Viertel


Am letzten Wochenende ging es für uns beide mit Karo, Josh und Michael zum Lake Eildon, einem ca. 2 Stunden von Melbourne entfernt im Landesinneren gelegenen Stausee. Die Fahrt dahin führte uns durch Weinanbaugebiete und Apfelplantagen, durch Eukalyptuswälder und ausgetrocknetes Weideland. In Eildon, einem kleinen 600-Seelen-Dorf, angekommen, bezogen wir das Wochenendhaus von Josh`s Eltern. Eine wirklich schmucke Unterkunft mit allem was das Herz begehrt. Wir genossen Frühstück mit Papageien und Barbecue am Abend auf der Terrasse, waren in Joshs Geländewagen im Wald unterwegs, bestaunten den unfassbar schönen Sternenhimmel inklusive dem Kreuz des Südens und der Milchstraße und kühlten uns von der Hitze im Freibad des Ortes ab. Alles in allem ein rundum gelungenes, lustiges Wochenende!

Karo, Josh, Ich, Steffi und Michael an den Snobbs Falls in der Nähe des Lake Eildon



Frühstück mit Papageien



Lake Eildon vom Aussichtspunkt in den umliegenden Bergen aus aufgenommen


Auf der Rückfahrt machten wir noch einen kurzen Halt an den Wasserfällen in Marysville. Der Ort wurde bei den Waldbränden am Black Saturday 2009 zu 80% dem Erdboden gleich gemacht, hier starben 100 der 500 Einwohner. Das Dorf wurde zum Großteil wieder aufgebaut, jedoch stehen in den Wäldern ringsum überall immer noch die Stämme der weißen, toten Eukalyptusbäume und Einfahrten zu Grundstücken entlang der Hauptstraße enden im Nichts.

Marysville nach dem Black Saturday


Unsere weiter Planung sieht jetzt Folgendes vor: ab dem 26.12. mieten wir uns für 4 Wochen ein Auto und fahren die Great Ocean Road ab und dann weiter nach Adelaide. Dort werden wir höchtswahrscheinlich auch Silvester verbringen. Von dort aus geht es über den Nationalpark "The Grampians" wieder zurück in Richtung Melbourne. Von da aus entlang der Küste Victorias und New South Wales' nach Sydney, dieses Stück kenne ich nämlich auch noch nicht. Anschließend gehts weiter nach Brisbane, wo wir uns schon bei Darren (Arbeitskollege aus 2011) und Janine (ausgewandert vor vielen Jahren und ursprünglich aus Brand-Erbisdorf im Erzgebirge) angekündigt haben. Dort werden wir dann gegen Mitte/Ende Januar sein. Unser Visum ist bis 27.02. gültig, heißt an diesem Tag geht es spätestens weiter nach Neuseeland.

Hier noch ein paar Eindrücke von unserem heutigen Strandtag 1h südlich von Melbourne.






Jetzt lassen wir erstmal Weihnachten auf uns zukommen und wünschen euch allen eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit und einen schönen dritten Advent!