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Sonntag, 8. November 2015

Creative Place Chiang Mai



Nachdem wir auch den Flug nach Chiang Mai mit Thai Lion Air überlebt haben stand nun eine Woche Nordthailand auf dem Programm. Die Stadt liegt in einem Talkessel, umgeben von etwas höheren, bewaldeten Bergen. Schon vom Flugzeug aus ein schöner Anblick.

Wir wurden vom Bruder unserer Vermieterin vom Flughafen abgeholt und waren nach Ankunft im Airbnb-Quartier erstmal ein wenig enttäuscht, da unsere Zimmer doch recht einfach und karg eingerichtet waren. Wir hatten das auf den Bildern in der Anzeige (Creative Place in Chiang Mai) zwar mehr oder weniger gesehen, das Ganze aber doch ein wenig unterschätzt. Gemeinschaftstoiletten und -duschen waren eine Etage tiefer über eine schmale, steile Treppe zu erreichen. Unser erster Eindruck sollte sich allerdings recht schnell relativieren bzw. in
Luft auflösen...

Auf der zur Unterkunft gehörenden Dachterrasse wurde in der offenen Küche ein reichhaltiges, authentisch-thailändisches Abendessen gezaubert.



Ansaya, unser Host, und auch ihre 2 "Brüder" waren von Anfang an mega-sympatisch. Die beiden (Pi Chit und Pi Chai), das erfuhren wir im Lauf des Abends, waren nicht ihre wirklichen Brüder sondern sehr gute Freunde, die als Brüder bezeichnet wurden. Das Essen war sehr lecker, auch, wenn ich 2 kleine Sachen nur kurz probiert und dann doch weg gelassen habe (knorpeliges Schweinefleisch und Würfelchen aus Hühnerblut). Nach dem Essen saßen wir dann gemeinsam bei Black Tiger (thailändischem Whiskey) auf der Dachterasse und quatschten noch eine ganze Weile. In unserer ersten Nacht in Chiang Mai mussten wir uns erstmal an die ziemlich brettharten Betten gewöhnen (noch härter als die schon harten Matratzen, die wir bisher in Thailand kennen lernen durften).

Am nächsten Tag nahmen wir ein Taxi auf den mit 1676 Metern höchsten Berg in der Umgebung, den Doi Suthep. Hier oben liegt der wunderschöne Tempel Wat Phra.




Blick auf Chiang Mai

Bei einem Eiscafé entspannten wir uns vom vielen Treppensteigen und den Massen an chinesischen Touristen und gingen anschließend in ein lokales untouristisches Restaurant. Das Essen war ganz gut aber die Raumgestaltung verwunderte uns doch sehr. Mit Grafitti waren die Beatles, Che Guevara und das Porträt von Hitler zierend an die Wände gesprüht.


Ich denke die geschichtliche Aufklärung hat noch riesige Lücken.

Am folgenden Tag waren wir mit Pi Chit, Pi Chai, dessen Freundin und Kind mit dem Pickup unterwegs, um ein bisschen die Umgebung zu erkunden. Die Tour führte uns zu einem Aussichtspunkt in den Wolken und zu den Mae Sa Wasserfällen, die wir leider im strömenden Regen erkunden mussten. Aber es hat trotzdem riesigen Spaß gemacht und unsere Regenjacken kamen auch mal zum Einsatz.

Steffi und Pi Chit


Für 50 Baht konnte man eine 400 Meter lange Strecke mit selber gebauten Seifenkisten fahren. Aufgrund von Sicherheitsbedenken entschied ich mich nur für ein gestelltes Foto :-)

Weihnachtssterne in freier Wildbahn!

Mae Sa Wasserfälle im strömenden Regen


Mittagessen waren wir im Lieblings-Straßenrestaurant von Pi Chai - superlecker! Abendessen gab es dann bei Ansaya um die Ecke - Khao Soi Kai, eine nord-thailändische, sehr scharfe Nudelsuppe mit Hühnchen. Auch wieder superlecker :-)

v.l.n.r.: Ansaya, Carrie aus Kanada,Pi Chit, Alex, Steffi und Pi Chai
Kulinarisch wurden wir also wirklich jeden Tag verwöhnt. Zum Abschluss ging es noch in eine berühmte Jazzbar (Northgate), in der an dem Abend Open mic night war und jeder mit Talent seine 5 min Ruhm genießen konnte.

Am darauffolgenden Tag liehen wir uns Roller aus und machten einen Ausflug an einen nahegelegen See. Zum baden lud er weniger ein, da das Wasser Badewannentemperatur hatte und keine Erfrischung versprach aber die Bambushüttchen waren perfekt um im Schatten bei kalter Cola und Bier zu relaxen,  einfach nichts zu tun und Alex` Jazzmusik zu lauschen.


Wir heizten noch ein wenig durch die Stadt, bis wir ein Strassenlokal fanden in dem wir leckere Nudelsuppe aßen und anschließend unserer "Crepélady" an der Strassenecke den allabendlichen Besuch abstatten.



Für den nächsten Abend stand nun der Nightbasar auf dem Programm. Wir hatten Tickets für das Chiang Mai Cabarett- eine Show mit mal mehr, mal weniger gut zurechtgemachten Ladyboys. Teilweise Transvestiten, teilweise Männer in der Metamorphose zur "richtigen" Frau.






Wir wurden gut unterhalten und trafen uns anschließend mit Ansaya und ihren Freunden in der "Boy Blues Bar" um noch einen zu trinken.




Der Abend endete damit, dass wir im Auto auf dem Heimweg zusammen englische und deutsche Kinderlieder sangen. Damit waren auch die letzten Schamgrenzen beseitigt.

Der nächste Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück, dass Ansaya liebevoll für uns vorbereitet hatte.

Thai-Frühstück
Gut gestärkt ging es zusammen auf den einheimischen Markt. So viel Gemüse, unbekannte Gewürze und Soßen müssen erstmal bestaunt werden aber wir hatten ja eine Mission: Zutaten für die "Tom Kha Gai"- Suppe (Steffis thailändische Lieblingssuppe) einkaufen. Ansaya und Pi Chit führten uns zielsicher durch die Gänge und Stände und zum Schluss gingen wir zu einer Frau, die vor unseren Augen frische Kokosmilch herstellte.



Hier wird frische Kokosmilch gemacht

Nachdem wir wieder daheim waren, begannen Pi Chit und Steffi sofort mit dem Kochkurs. Das Ergebnis hätte optisch und geschmacklich nicht besser sein können.






Nach dem Essen bekamen wir die beste originale Thaimassage auf der Dachterasse von Tor, einem weiteren Freund von Ansaya. Anschließend schauten wir uns einen Muay Thai - Boxkampf (genauer gesagt 9 Kämpfe) in der brandneuen Boxhalle von Chiang Mai an. Echt spannend!




Am Freitag waren wir zu viert auf 2 Rollern gemeinsam mit Ansaya unterwegs, um noch ein bisschen mehr von Chiang Mai selbst zu sehen. Sie zeigte uns Ecken, zu denen wir uns selbst wohl nie gefunden hätten und die auch in keinem Reiseführer zu finden sind. Da war z.B. das House of Success, das 1993 von Chinesen gebaut wurde und mit seinem überladenem Rokoko-, und Antik-Chic so gar nicht in die Umgebung passt. So erfolgreich wie der Name vermuten lässt, war das Projekt dann auch nicht - das Haus steht seit mehreren Jahren leer und verfällt zusehends.



King Musi

Ansayas Kopf ist genauso groß wie eine (kleine) Kokosnuss. Aber was will man von einem Persönchen mit 1,54 Körpergröße und 42 kg Gewicht auch erwarten :-)

Steffi hat sich super eingelebt!

Nachdem wir uns noch 2 Tempel in der Umgebung angeschaut hatten, kauften wir im Supermarkt Zutaten für Quark und Kartoffeln. Wir wollten an diesem Abend für Ansaya und die anderen eine einfache deutsche Mahlzeit zubereiten. Hat super geklappt, auch wenn es speziell dem Sohn von Pi Chai nicht besonders gemundet hat :-)






Samstag war Chilltag - es passierte nix außer dass ich mir nochmal eine Massage von Tor abholte und wir uns ein bisschen mit der Reiseplanung für Japan beschäftigten. Abends ging es gemeinsam mit der ganzen Truppe zum Korean Barbeque all you can eat um danach auf der Dachterasse beim Sterne gucken zu verdauen.

Heute mussten wir dann leider schon wieder abreisen - die Woche verging viel zu schnell aber wir haben Ansaya versprochen, dass wir irgendwann mal wieder bei ihr vorbei schauen. Der Facebook-Kontakt ist zumindest schon mal hergestellt :-)

Gerade müssen wir für 9 Stunden am Flughafen "rumlungern", da unser Flieger nach Fukuoka, Japan, erst 02:15 morgens Ortszeit abfliegt. Ist aber ganz interessant, den Check-in von El Al, der israelischen Fluglinie zu verfolgen. Überall israelische Beamte in Zivil mit Knopf im Ohr, Hunde, intensive Befragung aller Passagiere vor dem Check-in. Da hat man wohl tatsächlich ganz schöne Angst, dass etwas passieren könnte.



Unsere Unterkunft in Fukuoka haben wir bereits gebucht und wissen auch, dass es am 11.11. schon weiter in den Süden nach Kagoshima geht um den aktivsten Vulkan Japans anzuschauen.










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